Böser Verdacht: WDR-Mitarbeiter mit Reichsflaggen? Video von Corona-Demo sorgte für (falsche) Spekulationen

+++ Lesen Sie hier die unglaubliche Auflösung dieser Geschichte – dank meines Berichts ist ans Licht gekommen, wie es wirklich war! Aus Gründen der Authentizität lasse ich diesen Bericht in seiner letzten Version von heute morgen hier stehen  +++

Das Internet ist ein Schelm! In den sozialen Netzwerken wird derzeit heftig über ein Video von der Querdenken-Demonstration in Köln in der vergangenen Woche diskutiert. Und dabei wird ein Verdacht geäußert, der – das sei hier explizit erwähnt – ebenso ungeheuerlich ist wie unbelegt. Es gehört zum journalistischen Ethos, über haltlose Verdächtigungen nicht zu berichten. Andererseits ist eine Verdachtsberichterstattung sogar höchstrichterlich abgesegnet, wenn es zumindest ernst zu nehmende Anhaltspunkte für einen Verdacht gibt. Zudem sind Gerüchte, die massiv kursieren, und viele Hinweise von Lesern auf das Thema schon per se ein Berichterstattungsgrund.

Deshalb sei der Fall hier nicht verschwiegen. Aber der Reihe nach. Auf dem besagten Streifen, der angeblich vom Rande der Demo stammt, sind zwei Männer zu sehen, die eine Reichsflagge mit zur Kundgebung bringen. Und eigentlich ganz und gar nicht aussehen wie Reichsbürger. Aber wem sieht man schon seine politische „Haltung“ an? Böse Twitter-Nutzer haben nun auf den Seiten des WDR, der ebenfalls in Köln ansässig ist, zwei Mitarbeiter der gebührenfinanzierten Anstalt gefunden, die – um es so neutral wie möglich auszudrücken – in den Augen der Beobachter verdächtig den beiden Fahnen-Trägern gleichen. „Wenn bei der Demo niemand eine Reichsflagge trägt, muss der WDR sie halt selbst aus dem Kofferraum holen“, verbreiten nun die bösen Zungen in dem sozialen Netzwerk.

Hier können Sie sich selbst ein Bild machen:

Hier noch einmal in Großaufnahme:

Tatsächlich sind zwischen dem Fahnenträger und dem grauen Herrn von der WDR-Seite deutliche Unterschiede zu sehen. Hier handelt es sich also offenbar um eine falsche Spur. Umso erstaunlicher ist aber, dass 2018 ein WDR-Mitarbeiter, der dem Fahnen-Helfer von der Demo sehr ähnlich sieht, mit einem anderen (!) WDR-Mitarbeiter zusammen im Zweier-Team auf einem Dreh war, der – zumindest auf den ersten Anschein –  haargenau an der gleichen Stelle an der linken Wange ein identisch wirkendes, markantes Mal hat wie der Reichsfahnen-Träger von Köln, wie der akribische Blogger „Argo Nerd“ feststellte:

Hier das Video im Original:

Der WDR dementiert, dass es sich bei den beiden abgebildeten Männern um Mitarbeiter des Senders handelt. Man wisse nicht, wer die beiden Herren seien, so der Sender. Herr H. sei zudem seit Jahren nicht mehr für die Anstalt tätig (was übrigens nicht unbedingt ein Entlastungs-Indiz sein müsste – bösartig könnte man das auch umgekehrt werten – denn für „schmutzige Aufgaben“ werden gerne „ehemalige“ herangezogen):

 

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Der Sender droht mit rechtlichen Schritten:

 

So eine Ankündigung von einem gebührenfinanzierten Sender mit großer Rechtsabteilung ist natürlich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ob es daran liegt, dass Argo Nerd seinen Tweet am Sonntag gelöscht hat? Jedenfalls machte er einen Rückzieher:

Dass Menschen Doppelgänger haben, kommt immer wieder vor und ist nichts Erstaunliches. Erstaunlich ist es dagegen, wenn gleich zwei WDR-Mitarbeiter, die im Duo arbeiten, Doppelgänger haben, die ebenfalls im Duo auftreten, noch dazu im gleichen Gebiet. Noch erstaunlicher, wenn einer der beiden Doppelgänger ein identisch wirkendes markantes Mal an der gleichen Stelle im Gesicht zu haben scheint wie der WDR-Mann.

Aber es gibt so viel Erstaunliches in diesen stürmischen Zeiten. Und vielleicht gibt es ja für alles eine völlig harmlose Erklärung. Alles möglich!

Harmlose Erklärungen kann man auch dafür finden, worüber nach der Querdenken-Demonstration am 1. August viel gemunkelt wurde: Über merkwürdige Reichsfahnen, die genau dann zur Stelle waren, als Dunja Hayali vom ZDF mit ihrer Kamera auftrat. Hier ein Video dazu:

YouTube player

mvgWäre ich nicht 16 Jahre in Moskau gewesen und hätte dort erlebt, wie in postkommunistischen Ländern getrickst und Foul gespielt wird (und dabei manchmal auch unsäglich dumm gepfuscht) – würde ich jeden leisesten Hinweis auf solche Methoden als völlig irre zurückweisen. Da ich inzwischen fast täglich Moskau–Déjà-vus erlebe in Deutschland, und diverse Alt-Kader wieder in Spitzenpositionen sind (wie etwa Ex-SED-Mann Geisel als Innensenator in Berlin oder Ex-SED-Frau Karola Wille als MDR-Chefin und kürzlich turnusmäßige ARD-Chefin), würde ich heute für niemanden und nichts mehr die Hand ins Feuer legen. Dass früher solche Methoden geradezu standardmäßig angewandt wurden, ist verbrieft. Dass man früher klüger und geschickter dabei vorging, ist aber ebenfalls Fakt. Ob man solche Methoden heute für möglich hält oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich persönlich hat das identisch wirkende, markante Mal auf der linken Wange fast vom rechten Glauben abgebracht. Aber wer weiß schon was Genaues heutzutage! Ich hoffe, der WDR bringt überzeugende Belege und widerlegt den bösen Verdacht überzeugend!


AKTUALISIERUNG:
Die Geschichte hat inzwischen eine Fortsetzung, der Verdacht ist überzeugend widerlegt – allerdings nicht vom WDR, sondern von meiner Seite. Nachzulesen hier!!

Bilder: Screenshots Twitter / Screenshots WDR
Text: red
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