Corona-Panikmache: Spiegel warnt, dass Kinder zur Gefahr für Eltern werden "Faktenfreie Hetze" oder sachliche Aufklärung?

Erst gestern habe ich hier darüber berichtet, wie mit einer irreführenden Meldung über den Tod eines 4-jährigen Kindes in den Medien Angst geschürt wird. Im konkreten Fall hieß es in der Überschrift, das Kind sei „mit Covid-19“ gestorben. Nur aufmerksame Leser fanden später im Text, dass die Todesursache unbekannt ist. Dabei blieb sogar unklar, ob das Kind nur infiziert war oder auch an Covid-19 erkrankte (nachzulesen hier).

Jetzt geht die Panikmache weiter. „Corona-Mutante in Kitas und Schulen – Kinder werden zur Gefahr für ihre Eltern“, lautete die Überschrift eines Artikels im „Spiegel“, der heute erschienen ist. Im Vorspann heißt es dann: „Neue Daten aus Belgien und Großbritannien zeigen, dass die Mutante B.1.1.7 wohl vor allem Kinder und Jugendliche befällt. Die Infizierten tragen die Viren in ihre Familien – mit fatalen Folgen.“

Interessanterweise ist die Überschrift inzwischen vom Spiegel offenbar geändert worden: „Passt gut auf euch und eure Kinder auf“, lautet sie jetzt. Faktisch gesteht das Medium aus Hamburg damit ein, dass die ursprüngliche Überschrift zu reißerisch war. Und unverantwortlich. Im Pressekodex, den sich die deutschen Printmedien selbst auferlegt haben, heißt es in Ziffer 14: „Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessen sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte.“ Eine Überschrift, wonach Kinder zur Gefahr für die Eltern werden, könnte durchaus als „unangemessen sensationell“ angesehen werden. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Löwenanteil der Eltern unter 50 Jahre alt sein dürfte. Und damit in einer Altersgruppe, für die Covid-19 nach bisherigen Erkenntnissen keine exorbitante Gefahr darstellt. 

Der Beitrag schlug so hohe Wellen, dass auf Twitter der Hashtag #SpiegelBoykott in den Trends ganz nach oben kam. Die Emotionen kochten wie so oft über in dem sozialen Netzwerk.

Ein Nutzer mit dem Namen „Dr. Simon“ etwa schreibt an die Autorin:

Sehr geehrte Frau @bredow, es gibt einen breiten wissenschaftlichen Konsens, dass Mutationen die Gefährlichkeit eines Virus reduzieren. Was jedoch eine reelle Gefahr für unsere Demokratie darstellt, sind unsachliche und unredliche „Journalisten“ wie Sie.
#SpiegelBoykott

Prompt kam so viel Hass, dass „Dr. Simon“ massiv blockieren musste:

Diejenigen, die sich wundern, warum hier so viele Kommentare ausgeblendet sind; es sind ausschließlich Beleidigungen und Unterstellungen. Fast ausschließlich von kleinen und anonymen Accounts (meistens mit pronomen er/sein o.ä.).

„Jens“ twittert:

Der Spiegel schreibt, dass Kinder zur Gefahr für ihre Eltern werden. B.1.1.7 wurde in DE erstmals im November nachgewiesen. In der Alterskohorte bis 45 Jahre starben in 2021 bis dato knapp 11% weniger Menschen als in 2018. Warten wir mal ab.
In der Altersgruppe bis 30 Jahre liegt die Sterblichkeit in 2021 bis dato rund 33% niedriger als im Jahr 2017.
„Julia“ schreibt:
Kinder werden Gefahr für ihre Eltern? Ist doch nur das perfekte Nachfolge-Framing von: ‚Wenn Lena, 4 Jahre, keine Maske trägt, ist sie Schuld wenn Oma Erna stirbt!‘ #SpiegelBoykott

„Corona Realism“ twittert:

Der Spiegel war in der Pandemie von Anfang an ein Propagandaorgan, kein Redakteur hat dort wissenschaftliche Kompetenz .
Spätestens nach dieser faktenfreien Hetze, die Eltern Angst vor ihren eigenen Kindern machen soll, wird #SpiegelBoykott zur Pflicht.

Heftiger Widerspruch

Auch auf der Gegenseite ist die Empörung groß.
Niema Movassat, Bundestagsabgeordneter der Linken, schreibt:
Dieselben Menschen, die jetzt zum #SpiegelBoykott aufrufen, weil dieser über Studien zum Infektionsgeschehen unter Kindern berichtet, hätten damals Galileo Galilei mundtot gemacht, weil er meinte, die Erde dreht sich um die Sonne.

„Toni Toronto“ führt aus:

Medien berichten einhellig über die erhöhte Ansteckungsgefahr bei Kindern durch #B117. Dieselbe Erkenntnis ist in den Nachbarländern etabliert und dort zum Tragen gekommen. Die esoterische Dummland-Fraktion ruft zum #SpiegelBoykott auf. Keinen Zentimeter den Schwurblern.

Der Ton ist teilweise hysterisch, wie bei „Schwartz“, der mehr als 2000 „Likes“ sammelte:

Spiegel: Kinder spreaden Corona in Schule und gefährden damit ihre Eltern. Querdenkers: SYSTEMLÜGENPRESSE HETZT GEGEN UNSERE KINDER #Spiegelboykott
Ich garantiere: mein Gehirn verkraftet diese Überdimensionierung an flächendeckender Verblödung nicht mehr lange.
„Blake“ schreibt:

Sehe ich das richtig, die Querdenker- & Covidioten-Bubble auf Twitter, die glaubt, ohne Tests hätten wir keine Pandemie, versucht jetzt über #SpiegelBoykott zu vermitteln, wir hätten keine infizierten Kinder, wenn der SPIEGEL nicht über entsprechende Studien berichtet?



Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: fizkes/Shutterstock
Text: br


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