Was für eine Frechheit: Nach Julian Reichelt reklamiert jetzt auch Springer-Kollege Ulf Poschardt die Vierte Gewalt für sich. Es hätte neben der Welt-Gruppe „kaum Orte gegeben“, welche den Aufstand gegen den Status Quo besser geführt hätten. Von Alexander Wallasch.
Der Konservativismus kommt in unserem Land vermutlich auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Die lauten Minderheiten dagegen streben die Meinungsführerschaft an. Ein Privileg der Jugend und derer, die sich der Jugend bedienen. Aber keine Mehrheit! Von Sönke Paulsen.
Wer nach der Wahl mit Kopfschmerzen aufgewacht ist, muss nicht zu tief ins Glas geschaut haben: Der endgültige Sieg der grünen Ideologie ist unabhängig davon, ob Laschet oder Scholz das Rennen machen. Von Alexander Wallasch.
Die Grünen, die AfD, die „Linke“ und die Wahlforscher – sie allen kamen am Tag nach der Wahl auf die Bundespressekonferenz. Harmonische Klima-Hymnen bei den Grünen, Streit bei der AfD, Wagenknecht-scheue Linke – all das und mehr in meiner Zusammenfassung.
Max Otte, Chef der Werte-Union, geht hart mit seiner CDU ins Gericht. Er warnt vor jeder Art der Zusammenarbeit mit den Grünen und sieht nur in der Opposition eine Chance für seine Partei, zu alten Werten und Stärke zurückzukehren.
In der politischen Landschaft, die unter Merkel zusammengebastelt wurde, wird der Wählerwille faktisch auf den Kopf gestellt. Obwohl eine Mehrheit für nicht-linke Politik gestimmt hat, bekommt sie nun genau das Gegenteil davon.
In der sogenannten Elefantenrunde zeigte sich die Ratlosigkeit der Spitzenkandidaten und ihrer Parteien angesichts einer Pattsituation zwischen Union und SPD auf niedrigstem Niveau. Man rettet sich in die grüne Hegemonie, die Baerbock, als Verliererin dieser Wahl, mit schriller Stimme verkündet. Von Sönke Paulsen.
Kuscheln statt streiten: In der „Elefantenrunde“ in ARD und ZDF wurde deutlich, wie stark sich die politische Kultur gewandelt hat. Die große Frage ist – macht es noch einen Unterschied, ob Laschet oder Scholz Kanzler werden? Oder Merkel noch länger bleibt?
Hinter ihrer Maske schien Angela Merkel am Abend des historischen Debakels ihrer Partei zu strahlen; Laschet weigert sich, die Niederlage zu akzeptieren und lobt die Kanzlerin. Es hat etwas Gespenstisches.