mRNA-Impfstoffe: Erste Hinweise auf Langzeitfolgen Umprogrammierung des Immunsystems

Von Christian Euler

Über Langzeitschäden der bereits millionenfach verabreichten mRNA-Corona-Vakzine gibt es bisher noch keine Untersuchungen. „Es gab noch nie einen zugelassenen mRNA-Impfstoff in der Humanmedizin gegen eine Infektionskrankheit. Und Impfstoffe kamen vor COVID-19 nicht über die frühe erste klinische Phase hinaus“, sagt der österreichische Biologe Clemens Arvay, dessen Buch „Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko?“ im Februar die Spiegel-Bestsellerliste anführte.

„mRNA-Impfstoffe stellen eine neue Technologie dar, eine, die in der Trialphase mindestens 244 unterschiedliche Kandidaten voraussetzt, um einen erfolgreichen Impfstoff zu entwickeln, der frühestens nach 13 Jahren Marktreife erlangt hat und in der Entwicklungsphase 5,5 Milliarden Euro verschlingen wird.“ So bringen es Stephanie Seneff vom Massachusetts Institute of Technology und Greg Nigh von Naturopathic Oncology in Portland in einem umfangreichen wissenschaftlichen Beitrag auf den Punkt. Nach ihrer Lesart zählen mRNA-Impfstoffe zu der Kategorie der “unprecedented vaccines”.

Eines der wichtigsten Ergebnisse des mehr als 40 Seiten umfassenden Beitrags von Seneff und Nigh: Impfungen erhöhen das Risiko, dass schwindende Level von monoklonalen Antikörpern auf SARS-CoV-2 treffen und in einer schweren Erkrankung resultieren. Die Ursache liegt in dem als „Antibody-Dependent Enhancement“ bezeichneten Vorgang. Die namensgebenden infektionsverstärkenden Antikörper binden sich an die Oberfläche von Viren, können diese aber nicht neutralisieren. Dies führt zu einer verbesserten Aufnahme des Virus in eine Zelle und begünstigt damit seine Ausbreitung und Vermehrung.

Eingeschränkte Immunreaktion

In welche Richtung mögliche bedenkliche Langzeitnebenwirkungen oder Langzeiterscheinungen gehen könnten, zeigen auch zwei als Preprint veröffentlichte Studien von Anfang Mai. Die Autorengruppe ist eine Kooperation von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Bonn sowie 23 Mediziner und Forscher des Erasmus Medical Center in Rotterdam.

„Preprints werden breit medial aufgegriffen, wenn sie darauf hinauslaufen, dass die Impfstoffe sicher sind“, sagt Arvay, „bei dieser Studie gab es bisher aber noch keine Erwähnung in einem deutschsprachigen Leitmedium. Lediglich ein englischsprachiger Titel in einem medizinischen Fachmedium ließ sich finden.“

Die beiden wissenschaftlichen Arbeiten zeigen, dass sich nach der Impfung die Reaktion des Immunsystems auf sogenannte Tool-like-Rezeptoren reduzierte. Diese spielen im menschlichen angeborenen Immunsystem eine essenzielle Rolle, da sie die Strukturen von Krankheitserregern erkennen. Die Immunreaktion auf diese Rezeptoren war nach der Impfung nicht nur bei viralen, sondern auch bei bakteriellen Erregern eingeschränkt.

Umprogrammierung der angeborenen Immunantwort

„Auf der anderen Seite, und das ist auch sehr interessant“, so Arvay, „wird die Zytokinreaktion verstärkt bei pilzlichen Erregern. Und das ist eben ein Stoff, der Entzündungsreaktionen steuert und Entzündungsreaktionen sowie Immunreaktionen reguliert.“

Die Forscherteams aus Deutschland und den Niederlanden kommen gleichermaßen zu dem Schluss, dass die Impfstoffe zwar wirksam sind, aber dass wenig über die langfristigen Folgen auf das angeborene und erworbene Immunsystem bekannt ist. „Und sie kommen zu dem Fazit“, ergänzt Arvay, „dass die mRNA-Impfung, in dem Fall von Biontech und Pfizer, die Reaktion unseres angeborenen Immunsystems, unserer Hintergrundimmunität, die wir von Haus aus haben, von Natur aus haben, auf Erreger verändert.“

Im Original liest sich das so: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen des BNT162b2-Impfstoffs über das adaptive Immunsystem hinausgehen. Der Biontech/Pfizer-mRNA-Impfstoff BNT162b2 induziert eine komplexe funktionelle Umprogrammierung der angeborenen Immunantwort. Dies sollte in der Entwicklung und Anwendung dieser neuen Klasse von Impfstoffen bedacht werden.“

Diesen Bedenken sollte nachgegangen werden, fordert der Biologe mit dem langen Zopf – „und zwar möglichst, bevor wir weitermachen mit einer millionen- bzw. milliardenfachen Anwendung an Personen außerhalb der Risikogruppen – und jetzt vielleicht auch noch an Jugendlichen und Kindern. Wir wissen überhaupt nicht, was eine solche mögliche Re- bzw. Umprogrammierung des angeborenen Immunsystems für Kinder lebenslang bedeuten könnte, deren Immunsystem sich noch in der Entwicklung befindet.“

Ehrgeiziger Wissenschaftler mit Mut und Rückgrat

Die als Preprint veröffentlichten Studien seien ein erster Hinweis auf mögliche hochkomplexe immunbiologische Langzeitwirkungen. „Wir wissen nicht genau, was das letztlich für die Gesundheit bedeutet. Zudem wissen wir nicht, ob es nachhaltige oder vorübergehende Effekte sind.“

Der Biologe hält es für extrem riskant, „zusätzlich zu den immer wieder auftretenden thrombotischen Ereignissen nun auch diese Anzeichen zu ignorieren und so zu tun, als gebe es diese grundlegenden Fragezeichen bei diesen neuen Technologien nicht.“ Arvay, der mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben hat, mahnt an, solche Fragen zu klären, bevor der Impfstoff Milliarden von Menschen verabreicht werde, die keine Anzeichen von COVID-19 haben.

„Die Studie zeigt, dass wir noch sehr viele Fragen haben, mögliche Problemfelder bis jetzt noch gar nicht kennen, weil diese Impfstoffe so unerprobt sind“, gibt Arvay zu bedenken. „Es kann nicht bedeuten, dass man weiterhin in den Medien und politisch so tut, als gebe es keine möglichen Langzeitfolgen. Das ist mit diesen Studien widerlegt“.

Obwohl der Biologe mit seinen 40 Jahren noch viele Jahre seiner Karriere vor sich hat und sicherlich weiß, wie kritische Stimmen derzeit mundtot gemacht werden, zeigt er Rückgrat – und enormen Mut: „Ich bleibe bei jedem Wort, das ich in meinem Buch geschrieben habe. Ich stehe weiterhin hinter meinem Buch und meinen Videos, auch dann wenn es mit weiteren Anfeindungen und Diffamierungen verbunden ist. Denn Wissenschaft orientiert sich an Erkenntnissen und folgt nicht einem politischen Narrativ oder einem im Vorhinein festgelegten Paradigma. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun.“

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Dipl.-Volkswirt Christian Euler widmet sich seit 1998 intensiv dem Finanz- und Wirtschaftsjournalismus. Nach Stationen bei Börse Online in München und als Korrespondent beim „Focus“ in Frankfurt schreibt er seit 2006 als Investment Writer und freier Autor u.a. für die „Welt“-Gruppe, Cash und den Wiener Börsen-Kurier.
Bild: Shutterstock
Text: ce
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