Bild: Marcus Merk

Im Profil

Von 1999 bis 2015 habe ich das Büro des Nachrichtenmagazins „Focus“ in Moskau geleitet. Ende 2011 musste ich nach massiven Drohungen Russland verlassen und leitete das Büro noch fast vier Jahre von Berlin aus. Ich bin gebürtiger Augsburger und Autor mehrerer Bestseller und Übersetzer von Michail Gorbatschow. Ich schrieb für zahlreiche Medien, etwa die Washington Post, den Guardian, die Frankfurter Allgemeine, die Wiener Zeitung und den Münchner Merkur. Ich war bis Juli 2021 Moderator einer wöchentlichen politischen Talkshow im russischsprachigen deutschen Sender OstWest-TV; bis zur Corona-Krise war ich auch als Dozent am Institut für internationale Politik und Wirtschaft Haus Rissen in Hamburg aktiv und dort in ständigem Austausch mit der Bundeswehr.

2008 wurde ich mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet. Die offizielle Begründung dafür: „Angesichts seines außerordentlichen Engagements, mit dem er sich seit vielen Jahren kritisch mit dem politischen System Russlands auseinandersetzt und vor Ort mit hohem persönlichem Einsatz für die Meinungs- und Versammlungsfreiheit und damit für die Wahrung von Bürger- und Menschenrechten kämpft“.

 Cicero hat mich einmal „einen der führenden Russland-Experten Deutschlands“ genannt. Und die „Welt“ schrieb: „Besser als er hat noch keiner das russische Machtsystem beschrieben. Boris Reitschuster, einer der schärfsten Putin-Kritiker in Deutschland, kann stolz auf sich sein.  Der russische Präsident höchstselbst hat den von Reitschuster stark mitgeprägten Begriff ,Demokratur´ mindestens einmal in den Mund genommen.“

Wie es zu meiner Liebe zu Russland, das meine zweite Heimat geworden ist, kam? Ich erlag nach einem Jugendaustausch mit der Sowjetunion 1988 der Faszination des Landes und einer konkreten Bewohnerin desselben. Das war die beste Motivation, um im Eigenstudium die Sprache des Landes zu lernen, mit dem mich außer meinem Vornamen zuvor nichts verband. Nach dem Abitur 1990 zog ich als Student zu meiner Jugendliebe nach Moskau, mit zwei Koffern und meinen gesamten Ersparnissen. In einer Gastfamilie und in leeren Geschäften lernte ich Russland abseits der Ausländer-Ghettos kennen. Nach einer Dolmetscher-Ausbildung arbeitete ich als Deutschlehrer und Übersetzer. Gleichzeitig berichtete ich für verschiedene deutsche Tageszeitungen aus Russland. Nach fünf Jahren in Moskau machte ich 1995 ein Volontariat bei der „Augsburger Allgemeinen“ und arbeitete dann für die Presseagenturen dpa und AFP in München. Als Leiter des Moskauer FOCUS-Büros kehrte ich 1999 zurück in das Land, in dem ich mich Zuhause fühle, und lebte dort bis Ende 2011. 

Focus-Chef Markwort und Reitschuster bei Putin in Sotschi 2001

Boris Reitschuster im Internet:
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Auf Facebook bin ich leider aktuell wieder widerrechtlich und willkürlich gesperrt. Ich werde Facebook deshalb künftig nur noch sporadisch nutzen. 

Weiterführende Links:
Wikipedia
Preisverleihung