Von reitschuster.de
Noch vor wenigen Jahren war die deutsche Automobilindustrie ein leuchtendes Beispiel für Innovationskraft und wirtschaftliche Stabilität. Heute jedoch ist dieses einstige Vorzeigemodell ins Wanken geraten. Laut der Unternehmensberatung Falkensteg hat die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen mit mehr als zehn Millionen Euro Umsatz im Jahr 2024 um 65 Prozent zugenommen. Fast jede sechste Großinsolvenz betrifft einen Automobilzulieferer. Namen wie WKW, Eissmann oder Franken Guss sind nicht nur Zahlen in einer Statistik – sie stehen für das tragische Bild einer Branche, die den Anschluss an die Zukunft zu verlieren droht.
Die Herausforderungen für die Automobilzulieferindustrie reichen dabei weit über die internen Probleme hinaus. Inflation, explodierende Energiepreise und eine spürbare Konsumzurückhaltung belasten die gesamte Branche. Die großen Hersteller – VW, Ford, Mercedes – setzen auf Sparprogramme, die oft auf dem Rücken der Zulieferer ausgetragen werden. Früher wurden finanzielle Engpässe großer Zulieferer durch Preisanpassungen oder Auftragsgarantien der Hersteller abgefedert. Heute fehlt vielen Produzenten die Flexibilität und den Herstellern die Bereitschaft, solche Risiken abzufangen.
Was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft? Die Automobilindustrie trägt etwa 5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Ihre Verflechtung mit anderen Industrien, wie der Metallverarbeitung, der Chemieindustrie oder der Elektrotechnik, macht sie zu einem unverzichtbaren Faktor. So ist die Zahl der Insolvenzen in der Metallverarbeitung ist 2024 ebenfalls deutlich gestiegen. Insgesamt verzeichnete Deutschland mit 22.400 Unternehmensinsolvenzen den höchsten Stand seit 2015, wobei die Metallerzeugung und -bearbeitung besonders stark betroffen waren. Diese Zahlen sind nicht abstrakt – sie zeigen, wie tiefgreifend die Krise eine ganze Lieferkette erfasst. Die Auswirkungen reichen bis hin zur Logistikbranche, wo weniger Produktion zu geringeren Transportvolumina führt, was die Rentabilität vieler Unternehmen bedroht. Kurzfristig sehen wir Jobverluste und schrumpfende Steuereinnahmen. Langfristig können wir nicht ignorieren, dass Know-how und Produktionskapazitäten verloren gehen, was Deutschland in strategisch wichtigen Bereichen verwundbarer macht.
Die politischen Entscheidungen der letzten Jahre tragen eine Mitschuld an dieser Entwicklung. Die desaströsen Maßnahmen der Ampel-Regierung haben die Branche in eine schwierige Lage gebracht. Subventionen, die zuvor zentrale Stützen waren, wurden gestrichen. Der plötzliche Wegfall der Kaufprämie für Plug-in-Hybride hat die Nachfrage einbrechen lassen und die Planungssicherheit der Hersteller massiv beeinträchtigt. Hinzu kommt die Reduzierung der Kaufanreize für Elektroautos, was den ohnehin schleppenden Verkaufszahlen weiteren Schaden zugefügt hat. Ein Markt, der gerade erst aufgebaut wurde, wurde destabilisiert, bevor er sich überhaupt richtig etablieren konnte.
Mit der Unterstützung des Verbots für Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 hat die Regierung ein Signal gesetzt, das sie als zukunftsweisend zu verkaufen versucht. Doch die Realität sieht anders aus: Ohne ausreichende Fördermaßnahmen wird dieses Ziel zum Bumerang. Besonders mittelständische Zulieferer, die keine Rücklagen für die teuren Umstellungen haben, werden von der Politik einfach sich selbst überlassen. Gleichzeitig zwingen überambitionierte Emissionsvorgaben Unternehmen zu massiven Investitionen in kürzester Zeit, während internationale Konkurrenten wie China und die USA mit lockereren Vorgaben und umfassenderen Subventionen arbeiten. Der Druck ist immens, die Unterstützung minimal.
Noch gravierender wirkt die Energiepolitik. Explodierende Energiepreise – ausgelöst durch die Energiewende und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern – machen die Produktion in Deutschland immer teurer. Während andere Länder wie die USA oder Frankreich gezielt energieintensive Industrien entlasten, verzettelt sich Deutschland in bürokratischen Förderprogrammen, die für viele Unternehmen kaum zugänglich sind. Wie sollen Unternehmen in diesem Umfeld innovativ und wettbewerbsfähig bleiben?
Parallel dazu fehlen protektionistische Maßnahmen, die deutschen Unternehmen zumindest einen Teil des internationalen Drucks nehmen könnten. Während die USA mit ihrem „Inflation Reduction Act“ massiv in ihre Industrie investieren und gleichzeitig Importe ausbremsen, schaut Deutschland zu, wie subventionierte Elektroautos aus China den heimischen Markt überfluten.
Auch die einseitige Fokussierung auf Elektromobilität erweist sich als problematisch. Alternative Technologien wie synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) werden von der Regierung vernachlässigt, obwohl Länder wie Italien und Japan ihre Potenziale aktiv nutzen. Diese Einseitigkeit erschwert eine flexible Anpassung der Branche an die globalen Märkte und ignoriert Lösungen, die sowohl nachhaltiger als auch wirtschaftlich sinnvoller sein könnten.
Die derzeitigen Maßnahmen wirken wie ein perfekter Sturm, der die Automobilindustrie in die Knie zwingt. Der überhastete Strukturwandel, der Wegfall von Subventionen, überzogene Klimaziele und eine destruktive Energiepolitik haben eine ehemals starke Branche an ihre Belastungsgrenze gebracht. Deutschland riskiert nicht nur seinen Status als führende Industrienation, sondern auch hunderttausende Arbeitsplätze und ein jahrzehntelang aufgebautes Know-how. Ohne eine radikale Kurskorrektur werden die Folgen dieser Politik noch über Jahrzehnte spürbar sein. Wer dafür die Verantwortung trägt, ist jedoch heute schon klar.
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