Hütchenspiel mit Umfragen: Rot-Grüne Meinungsmache Für Sie dechiffriert: Wie Umfragen politisch zurechtgebogen werden

Traue keinen Umfragen, die du nicht selbst gefälscht hast, besagt ein altes Motto unter Meinungsforschern. In Wahlkampfzeiten ist dieses Motto besonders aktuell. Mit den Worten „blankes Agitprop, entsetzlich“ schickte mir ein Freund aus Osteuropa, der lange in Deutschland lebt, einen Link auf die „Frankfurter Rundschau“, eines der zahlreichen Zentralorgane von Rot-Grün in Deutschland. „Keine Chance für Kanzlerkandidat Habeck? Diese Neuwahlen-Umfrage überrascht“, lautet der Titel des Beitrags. In diesem ist zu lesen: „24 Prozent der Befragten gaben in der YouGov-Umfrage an, dass sie Habeck als geeignet oder sehr geeignet für das Amt des Kanzlers halten. Am höchsten ist die Zustimmung zu Habeck als Kanzler bei Stadtbewohnern (28 Prozent). Unter den Wählern vom Land hält aber immerhin auch noch jeder Fünfte (21 Prozent) Habeck für geeignet. Für Habeck, der in den Tagen nach Bekanntgabe seiner Kandidatur viel Spott ertragen musste, dürfte das gut klingen.“

Was wohl nur dahingehend zutrifft, dass dem Wirtschaftsminister solche tumbe Propaganda gefallen dürfte. Denn zwischen „geeignet halten” und tatsächlich bevorzugen oder wählen liegt ein himmelweiter Unterschied – ein Unterschied, den die Autoren dieser wie Bestellarbeit wirkenden Umfrage offenbar absichtlich verschleiern. Die Formulierung „geeignet halten“ ist so unverbindlich, dass sie kaum etwas über tatsächliche Wählerpräferenzen aussagt – perfekt geeignet, um ein verzerrtes Bild zu zeichnen.

Mir fiel die Diskrepanz sofort auf – hat doch das Meinungsforschungsinstitut „Insa“, das dem rot-grünen Zeitgeist zumindest gelegentlich widersteht, kurz zuvor eine ganz andere Umfrage veröffentlicht – mit den wirklich wichtigen Zahlen. Denn die Meinungsforscher aus Erfurt stellten die Frage korrekt, so wie sie zu stellen ist, wenn man den Eindruck erweckt, es ginge um eine Sonntagsfrage: „Wenn Sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten, für welchen der folgenden Kandidaten würden Sie stimmen?“

Dabei kam Habeck, ganz anders als bei der Umfrage, mit der uns die „Frankfurter Rundschau“ den Wirtschaftsminister schmackhaft machen will, nur auf kümmerliche 13 Prozent. Genauso viel bzw. wenig wie der allseits unbeliebte Bundeskanzler Olaf Scholz. Und sage und schreibe elf Prozentpunkte weniger, als uns die Frankfurter Links-Journalisten mit der YouGov-Umfrage weismachen wollen. Besonders peinlich für Habeck: Er liegt damit sogar deutlich hinter Alice Weidel von der AfD, die auf 17 Prozent kommt – nur knapp hinter Friedrich Merz von der CDU, dessen 20 Prozent mehr als mickrig wirken.

Wie groß die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik ist, zeigt die Tatsache, dass laut der Umfrage knapp ein Drittel (31 Prozent) für keinen der abgefragten Kandidaten stimmen würde. Eine Zahl, die Bände spricht.

Interessant ist auch das Ost-West-Gefälle. Auch wenn sowohl östlich als auch westlich der früheren innerdeutschen Grenze keiner der abgefragten Politiker als Bundeskanzler eine Mehrheit bekommen würde, nennen Befragte aus Westdeutschland Friedrich Merz (21 gegenüber 12 Prozent im Osten) sowie Robert Habeck (14 gegenüber 10 Prozent im Westen) und jene aus dem Osten Alice Weidel (27 gegenüber 15 Prozent) häufiger. Weidel liegt damit im Osten auf Platz 1.

 

Interessant ist auch, dass selbst von den Grünen-Wählern nicht einmal zwei Drittel Habeck wählen würden. Allerdings steht er damit noch besser da als Friedrich Merz – den nur die Hälfte der CDU-Wähler bevorzugt. Noch dramatischer die Zahlen für Scholz – mit 43 Prozent der SPD-Wähler erreicht er im eigenen Lager nicht einmal eine Mehrheit.

In meinen Augen sind zwei Erkenntnisse aus den „Insa“-Zahlen entscheidend: Erstens, dass die Anzahl derjenigen, die gar keinen der Kandidaten wählen würden, deutlich größer ist als das beste Ergebnis eines der Kandidaten. Eine Bankrotterklärung für das politische Personal der Bundesrepublik. Und zweitens, dass die Umfrage entlarvt, wie Medien wie die „Frankfurter Rundschau“ mit Hilfe von Umfragen Hütchenspiele betreiben und die Menschen in die Irre führen wollen. Das ist unseriös und wahre „Desinformation“ – also genau das, was die großen Medien kritischen Journalisten wie unsereinem ständig vorwerfen. Es handelt sich wohl um Projektion – das Übertragen von eigenen Absichten und bösen Handlungen auf andere.

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:

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