Man stelle sich einmal für einen Moment vor: Jemand von der AfD fordert auf einem Strategie-Kongress der Partei, ein Prozent der Menschen – etwa die Ärmsten oder ein bestimmte Nationalität – zu erschießen. Im Saal gibt es breites Gelächter, und keinerlei Widerstand, am Ende wird zu der Rede brav geklatscht, und der Parteivorsitzende, der die ganze Zeit schweigend auf der Bühne daneben gesessen hat, meint dann: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ Stellen sie sich vor, was in den deutschen Medien los wäre – die Nachricht würde rauf und runter laufen, der Sturm der Empörung wäre gewaltig. Und zwar völlig zurecht.
Nun ist genau das bei der „Linken“ passiert – eine Frau sagte auf deren Strategie-Kongress: „Energiewende ist auch nötig nach der Revolution und wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben“. Lachen im Saal und auf dem Podium, auf dem auch der Bundesvorsitzende Bernd Riexinger sitzt, am Schluss gibt es Applaus, und Riexinger macht
feixend seinen Spruch mit der Zwangsarbeit (anzusehen im Video hier). Noch lauteres Gelächter, Schenkelklopfen. Das ist die Partei, der so viele Journalisten und Politiker bis in die CDU hinein heute bei jeder Gelegenheit demokratische Persilscheine ausstellen und ihr bestätigen, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Die in mehreren Bundesländern mitregiert, und deren Vertreter – mit Stalin-Sympathie und Weigerung, die DDR einen Unrechtsstaat zu nennen – in Kürze in Thüringen wieder Regierungschef werden soll (weil die Wahl eines Liberalen zu seiner Verhinderung mit Stimmen der AfD, ohne Zusammenarbeit mit dieser, einen Sturm der Entrüstung bisher kaum bekannten Ausmaßes im Lande auslöste).
Die Linke ist die umbenannte SED, die unter der Ägide Stalins gegründet wurde, eines Mannes, der Millionen Landsleute erschießen oder zur Strafarbeit abführen liess – auch weil sie zu reich waren. Auch die SED selbst ist für viele Morde und Zwangsarbeit verantwortlich. Sieben ihrer Gruppierungen werden bis heute vom Verfassungsschutz beobachtet – unter anderem, weil sie unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung umstürzen wollen.
Vor diesem Hintergrund wirken die Szenen vom Strategie-Kongress und noch mehr das Schweigen gegenüber solchen Aussagen in Medien und Politik unerklärlich. Claudio Schmid bringt es auf twitter auf den Punkt: „Einen Ministerpräsidenten der FDP (anstatt DieLinke/SED) mithilfe der AfD wählen, löst eine Staatskrise aus. Reiche erschiessen und in KZ stecken jedoch scheint salonfähig. Was ist nur mit Deutschland los? Zum Glück haben die keine einsatzfähige Armee.“
Man könnte als weiteren haarstäubenden Kontrast noch hinzufügen, dass beleidigende Spruchbänder gegen einen Förderer eines Fußballvereins bei einem Bundesligaspiel seit Tagen in den Medien in Deutschland rauf und runter diskutiert werden und zu den wichtigsten Themen zählen. Während es umgekehrt kaum jemanden zu stören scheint, wenn an Laternenmasten Aufkleber mit dem Spruch „Miethaie zu Fischstäbchen“ stehen, wie Othmar Hradek hier in den Kommentaren schreibt.
Die Antwort auf die Frage, was mit Deutschland los ist, fällt schwer. Offensichtlich haben linksradikale Kräfte die Meinungshoheit erobert, und der Rest ist größtenteils zu feige, den Mund aufzumachen.
Riexinger musste sich für seine Aussage nicht einmal entschuldigen. Es gab nur eine halbherzige Distanzierung auf twitter: „Der Kommentar der Genossin war unakzeptabel, wenn auch erkennbar ironisch. Meine Reaktion darauf hätte sehr viel unmißverständlicher sein müssen.„
Darauf antwortete der Journalist Michael Leh dem Parteichef auf twitter: „Ihre Partei unterstützt auch mit einer offiziellen Arbeitsgemeinschaft die Diktatur in #Kuba, einen harten Polizeistaat ohne freie Wahlen, ohne freie Presse, einen Einparteienstaat, mit vielen politischen Gefangenen. Sie können zwar viele Menschen täuschen, aber nicht alle!“
Am linken Rand ist in Deutschland im Jahre 2020 alles erlaubt – dem alles beherrschenden „Kampf gegen rechts“ sei Dank! Die Strategie dahinter ist eigentlich leicht zu durchschauen – nur wollen oder trauen sich offenbar sehr viele nicht, hinzusehen.
Bild: PIXABAY, Kaunas 9th Fort Museum, via Wikicommons, CC BY 4.0.