Wie lauten die Vornamen der Berliner Silvester-Randalierer mit deutschem Pass? Wie kam es zu der Verwechslung der Festgenommenen-Zahl? Diese und andere Fragen habe ich an die Berliner Polizei gestellt. Hier die Fragen und Antworten:
1.) Wie viele der 45 Deutschen haben einen Migrationshintergrund?
2.) Wenn dieser nicht bekannt ist – warum wird er nicht erfasst?
3.) Wie sind die Vornamen der deutschen Tatverdächtigen?
4.) Wenn Sie diese nicht nennen – wie viele lassen auf einen Migrationshintergrund schließen? (Mohamed, Achmed, etc.)
Zu den Fragen 1. bis 4.
Eine automatisierte Auswertung zu Migrationshintergründen oder Einwanderungsgeschichten sowie zu Vornamen ist nicht möglich. Darüber hinaus lassen Vornamen keinen validen Rückschluss zu Nationalitäten und Migrationshintergründen oder Einwanderungsgeschichten zu.
5.) Warum wurden zuerst 103 Festnahmen vermeldet, dann 159, und nun wiederum 145. Warum wurde die Zahl zunächst viel geringer angegeben?
Die genannte Zahl von 103 Freiheitsbeschränkungen stellt den Zwischenstand der Auswertung um 7 Uhr des 1. Januar 2023 dar, also unmittelbar nach Beendigung der Einsatzmaßnahmen. Die Auswertung wurde standardgemäß weitergeführt. Hieraus resultierten je nach Abfragezeitpunkt weitere vorläufige Ergebnisse – so auch die benannten 159. Nach Gegenüberstellung der Auswertungsergebnisse und der Bereinigung von Doppelerfassungen, wurde die ebenfalls noch nicht abschließende Zahl von 145 benannt. Im Zuge der laufenden Ermittlungen sind weitere Änderungen möglich.
Diese Antwort ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Erstens einmal dahingehend, dass die Polizei überhaupt antwortet – was leider bei deutschen Behörden anders als früher keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Auch wenn es das Gesetz bei Presseanfragen vorschreibt. Die Auskunft zur Mehr- bzw. Minderfassung ist formal korrekt, geht aber etwas am Thema vorbei – so, wie wenn man auf die Frage, warum der Mensch nicht fliegen kann, antworten würde: „Weil er keine Flügel hat.“ Spannend wäre es natürlich, die tieferen Gründe zu erfahren.
Mangelnde Auskunftsfreude
Die Antwort auf die Frage nach den Vornamen zeigt ganz klar, dass der rot-rot-grüne Berliner Senat, unter dessen Führung die Polizei steht, vertuschen will, wie viele der Tatverdächtigen mit deutschem Pass einen Migrationshintergrund haben.
Ich hatte nicht gefragt, ob eine automatisierte Auswertung möglich ist – sondern wie die Namen sind. Dass Vornamen „keinen validen Rückschluss zu Nationalitäten und Migrationshintergründen oder Einwanderungsgeschichten zulassen“, mag zutreffen. In jedem konkreten Einzelfall. Aber nicht umgekehrt in der Gesamtheit. Wenn oft „Hans“, „Michael“ oder „Raphael“ auftaucht, spricht dies für eine andere Tendenz als bei einer Vielzahl von „Mohamed“, „Abdulas“ oder „Achmets“. Und jedem Journalisten sollte es freistehen, selbst Rückschlüsse zu ziehen. Aber dafür braucht er eben Daten von der Polizei.
Auch die Berliner CDU will mit einer parlamentarischen Anfrage die Namen der deutschen Tatverdächtigen herausbekommen. Und wurde dafür aus der rotgrünen Blase massiv als „rassistisch“ beschimpft.
Doppelpass
Nach Angaben der „Welt“ hat etwa ein Viertel der deutschen Festgenommenen noch einen ausländischen Pass. Auch das gibt keine endgültige Antwort auf die Frage, wie viele einen Migrationshintergrund haben. Aber zumindest deren Mindestanzahl ist damit nun bekannt: Nicht weniger als 111, gut möglich auch mehr von den 145 Festgenommenen sind in die Bundesrepublik zugewandert oder Nachkommen von Zuwanderern.
Da im Rahmen der „Gegnerbeobachtung“ hier auch Rotgrün-Anhänger mitlesen, erläutere ich für diese gerne, warum ich es für wichtig halte, die Zahl der Verdächtigen mit Migrationshintergrund zu beleuchten. Weil auf der Hand liegt, dass mit der Integration einiges schiefläuft. Und nur, wenn man das nicht verschweigt, verschleiert oder vertuscht wie viele Journalisten und Politiker (etwas Niedersachsens Innenminister, der „Rechte“ hinter den Silvester-Krawallen ortete), kann man das Problem benennen, nach Ursachen forschen und Lösungen suchen. Verschweigen und vertuschen dagegen verschärft das Problem.
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