Duisburger Fitnessstudio-Attacke war offenbar islamistischer Terror Tatverdächtiger soll nun psychiatrisch begutachtet werden

Die Tat habe einen Amok-Charakter gehabt, und offenbar sei es um eine gezielte Attacke gegen einen Mann gegangen – das war von der Polizei nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio vergangene Woche zu hören. Jetzt, nach der Festnahme eines Tatverdächtigen, eines 26-jährigen Flüchtlings aus Syrien, hat bei der Generalstaatsanwaltschaft die Abteilung Terrorismus-Bekämpfung den Fall übernommen. Der Hintergrund: Die Ermittler haben „auf dem Handy des Tatverdächtigen Fotos, Videos und schriftliches Material mit islamistischem Hintergrund gefunden“, wie RTL berichtete. Der Tatverdächtige soll nun psychiatrisch begutachtet werden. Das hat in Deutschland Tradition bei islamistischen Terrortaten – nicht jedoch bei Anschlägen, bei denen ein rechtsradikales Motiv angenommen wird.

Die Polizei konnte den Tatverdächtigen in der Nacht zum Sonntag in seiner Wohnung in Tatortnähe festnehmen. Entscheidend waren die Hinweise von zwei Bekannten des Mannes, die ihn offenbar auf dem Fahndungsfoto der Polizei erkannt hatten.

Interessant ist, dass die Polizei die Tat jetzt als „Amok“ framen will und das Wort „Terrorismus“ vermeidet. „Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt“, so Staatsanwältin Jill Anne Felicia McCuller laut „Focus“: „Das ergebe sich insbesondere aus Angaben von Geschädigten, nach denen keiner von ihnen den mutmaßlichen Täter gekannt habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass einer Person der Angriff gegolten habe.“

„Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das, das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe“, sagte die Staatsanwältin so, als spreche sie mit kleinen Kindern. Amok hört sich nicht nur „ganz schlimm“ an, es ist auch ganz schlimm. Im vorliegenden Fall scheint es aber dennoch vieles zu geben, was für Terror statt Amok spricht.

Fast zeitgleich wurde bekannt, dass die Polizei wegen des Verdachts auf Anschlagspläne einen Syrer in Hamburg festgenommen hat. Der 28-Jährige soll einen Sprengstoffanschlag auf zivile Ziele vorbereitet haben, wie die Tagesschau mitteilte. Sie zitiert die Generalstaatsanwaltschaft sowie das Landes- und Bundeskriminalamt, denen zufolge der Mann „gemeinsam mit seinem in Kempten lebenden Bruder ‚aus einer radikalislamistischen und dschihadistischen Grundhaltung heraus‘ einen Anschlag mit einem selbstgebauten Sprengstoffgürtel geplant haben soll.“ Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel gibt es demnach nicht.

Der Mann hat dem Bericht zufolge seit einigen Wochen über die Onlineplattform Ebay und andere Anbieter Grundstoffe zur Herstellung sprengfähigen Materials erworben. Besonders pikant: Gegen ihn lag bereits ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Terrorismusfinanzierung vor, der aber offenbar nicht vollstreckt wurde. Diesen Widerspruch thematisiert die Tagesschau nicht. Ebenso wie in vielen Berichten über die Tat in Duisburg wird auch in dem Tagesschau-Bericht über den Terrorverdacht in Hamburg das Wort „Flüchtling“ strikt gemieden. Offenbar wollen die Kollegen hier negative Assoziationen beim Leser vermeiden. In meinen Augen ist es aber erheblich, ob jemand, der einen Anschlag verübt, als Schutzsuchender in ein Land kam und dort diesen Schutz und massive Unterstützung erhalten hat. Diesen Aspekt auszublenden, führt die Leser in die Irre.

Für meine Arbeit bekomme ich keine GEZ-Gebühren, keine Steuergelder, und es steht auch kein Milliardär hinter mir. Ich bin nur Ihnen verpflichtet. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung! Sie sichern damit nicht nur millionenfach gelesenen kritischen Journalismus – sondern auch den öffentlich-rechtlichen Anstalten die gelb-rote Karte!
Via Kreditkarte, Apple Pay etc. über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video

Bild: Shutterstock

Mehr zum Thema auf reitschuster.de

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd, besagt ein chinesisches Sprichwort. Meine Seite, erst im Dezember 2019 gestartet, hat inzwischen bis zu 53,7 Millionen Aufrufe – im Monat. Und sie hat mächtige Feinde. Ihre Hilfe ist deshalb besonders wertvoll! Mit jedem Euro setzen Sie ein Zeichen, ärgern gebühren-gepolsterte “Haltungs-Journalisten” und leisten einen wichtigen Beitrag, Journalismus ohne Belehrung und ohne Ideologie zu fördern – und millionenfach zu verbreiten. Ganz herzlichen Dank!


Meine Bankverbindung: Empfänger Boris Reitschuster, Verwendungszweck: Zuwendung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71 oder BE43 9672 1582 8501
(alternativ: LT18 3190 0201 0000 1014, BIC: TEUALT22XXX).


Mit Kreditkarte, Apple Pay etc. – über diesen Link.


Paypal ist nach der Sperrung meiner Konten dort nicht mehr möglich (Details hier).


Bitcoin: Empfängerschlüssel auf Anfrage.


Möglichkeiten für eine Patenschaft: Via Dauerauftrag auf die obige Bankverbindung.

Unterstützen Sie meine Arbeit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert