In der Bodestraße an der Museumsinsel wurde ich heute Zeuge der Festnahme des veganen Star-Kochs Attila Hildmann . Er wurde dort zunächst von einem großen Polizeiaufgebot am Weiterlaufen zum Bundeskanzleramt gehindert, wo er für 17 Uhr eine genehmige Demonstration gegen die Corona-Verordnungen abhalten wollte.
Er bat die Polizisten, ihm eine Rechtsgrundlage zu nennen für das Versperren des Weges. Die wurde ihm, soweit ich es hören konnte (und ich stand direkt daneben) nicht genannt. Hildmann, der wegen seiner Ansichten, dass Corona harmlos sei und hinter den Maßnahmen dagegen eine Verschwörung stehe, sehr umstritten ist, pochte auf die Grundrechte. Soweit ich die Situation übersehen konnte, blieb er dabei friedlich.
Insofern kam auch die die Festnahme völlig überraschend, ebenso wie deren Brutalität. Sie ist in dem Video gemeinsam mit der Vorgeschichte zu sehen, direkt zur Festnahme kommen Sie, wenn Sie auf 05.25 spulen. Die teilweise schlechte Videoqualität ab diesem Zeitpunkt bitte ich zu entschuldigen, aber in dem Gerangel wurde auch ich massiv geschupst und teilweise am Aufnehmen behindert. Da es sich aber meines Wissens um eine von ganz wenigen, wenn nicht die einzige Nah-Aufnahme der Festnahme handelt, sind diese Fehler meines Erachtens nachrangig. Das fast keine Medien anwesend war, fand ich überraschend; einige Zeitungen benutzen jetzt mein Video als Material zu der Festnahme – etwa die „Welt“. Auch das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND), das mehr als 50 Zeitungen mit Artikel versorgt und über Umwege teilweise der SPD gehört, blendete zunächst das Video ein – es war dann aber schnell wieder von der Seite verschwunden. In der Webadresse des Artikels findet man noch „Video zeigt Festnahme“, im Artikel selbst ist jeglicher Hinweis auf das Video gelöscht. Warum?Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Andere Medien wiederum wie der SPIEGEL berichten verharmlosend über die Festnahme. Das Hamburger Magazin schreibt gar: „Im Netz kursieren Videos, die den Zwischenfall zeigen sollen.“ Die Authentizität des Videos zu prüfen schafft jeder Erstsemester. Was der Spiegel da macht, ist entweder völlig unprofessionell oder manipulativ!
Angesichts der Tatsache, dass wir ein mit Milliarden Gebühren von uns allen finanziertes öffentlich-rechtliches Fernsehen haben, und auch viele große private Redaktionen, spricht es in meinen Augen Bände, dass hier offenbar kaum jemand vor Ort war (umso wichtiger war meine Anwesenheit).
Sehr verwundert haben mich auch viele Kommentare zu dem Video. Man muss kein Anhänger von Atilla Hildmann sein, ja man kan sogar explizit seine Ansichten nicht teilen – aber jeder aufrechte Demokrat muss bei so einem Vorgehen gegen Regierungskritiker ins Nachdenken kommen. Sehen Sie später hier auf meiner Seite bzw. meinem Youtube-Kanal:
- Meine Reportage von den Demos
- Wie ich versuchte, mit linken Gegendemonstranten ins Gespräch zu kommen – und dabei keine einzige Antwort erhielt, aber schließlich faktisch Polizeischutz brauchte.
Bild: Bayerisches Fernsehen/Screenshot