Von reitschuster.de
Erinnern Sie sich noch? Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde uns euphorisch prophezeit, dass die massenhafte Zuwanderung unsere Fachkräfteprobleme lösen würde. Fachkräfte, wohin das Auge reicht! Wer daran zweifelte, galt schnell als „Ewiggestriger“. Doch die Realität sieht heute etwas anders aus. Statt qualifizierter Arbeitskräfte aus Irak, Afghanistan, Pakistan und anderen Krisengebieten übernehmen im Zentrallager von Kaufland bei Ingolstadt Roboter das Kommando. Willkommen in der Zukunft – oder sollte man besser sagen: in der pragmatischen Notlösung?
Ein Lager, das sich quasi selbst verwaltet. Wo früher Menschen mit Gabelstaplern Paletten hin- und herschoben, surren jetzt unbemannte Fahrzeuge durch die meterhohen Regale. Säfte, Wein, Konserven – alles läuft wie von Geisterhand. Und wer braucht schon Menschen, wenn Roboter keine Pausen einlegen und nie krank sind? So sieht Fortschritt heute aus.
Aber keine Panik, die Arbeitsplätze sind nicht weg, sie haben sich nur „verändert“. Das zumindest erklärt uns – so als ob wir das kleine ABC der Mathematik nicht kennen würden – Kauflands Deutschland-Chef Jochen Kratz im Gespräch mit der „Bild“. Ganz im Stil von Vizekanzler Robert Habeck, der einst meinte, Betriebe würden nicht insolvent gehen, sie „hören nur auf zu verkaufen“. Hier geht es also nicht um Arbeitsplatzabbau – Gott bewahre. Die Jobs sind jetzt einfach „attraktiver“. Schließlich muss sich in der hochmodernen Lagerhalle niemand mehr bücken! Klingt nach einer echten Erleichterung, oder? Und nach einer Quadratur des Kreises – eine Lösung für Denkfaule. Klar, ein paar menschliche Mitarbeiter bleiben natürlich noch. Aber eben viel weniger – auch wenn der Kaufland- Chef uns das Gegenteil weismachen möchte. Sie überwachen die Roboter und greifen ein, wenn die Technik mal ausfällt. „Kinderkrankheiten“, nennt Kratz das charmant.
Technik statt Zuwanderung?
Während die Politik uns vollmundig versprochen hatte, dass mit Zuwanderung der Fachkräftemangel passé sein würde, stellt sich jetzt die Frage, was der ganze Hokuspokus sollte – wenn sich das Problem doch ganz einfach technisch lösen lässt. Und Roboter zumindest teilweise die Lücken schließen können, die durch den Arbeitskräftemangel entstanden sind. Sicher, sie machen ihren Job gut – und kosten weniger. Doch die Tatsache, dass Menschen durch Technik ersetzt werden müssen, weil die angeblichen Fachkräfte sich nicht als solche erwiesen, zeigt, wie weit die Realität von den einstigen Versprechungen entfernt ist.
Doch damit nicht genug des Verwunderlichen. Während die Roboter die Lager übernehmen, blicken wir auf Millionen Bürgergeldempfänger. Sie sitzen zu Hause, während Maschinen für uns schuften. Ein interessantes Paradox: Die Unternehmen suchen verzweifelt nach Fachkräften, müssen statt auf menschliche Arbeitskraft auf Roboter setzen und dafür Unsummen investieren. Und parallel zahlt der Staat Milliarden an Sozialleistungen fürs Nichtstun. Willkommen in Absurdistan.
Die Kosten? Geheim, aber schick!
Über die Kosten dieses Hightech-Abenteuers schweigt sich Kaufland übrigens aus. Wahrscheinlich, weil der Spaß teurer ist, als die Manager zugeben möchten. Aber Besucher aus der Branche dürfen sich das Ganze trotzdem anschauen. Sogar die Konkurrenz von Aldi Süd hat schon mal rübergeschaut, um zu sehen, was in Zukunft auf sie zukommt.
Was bleibt? Statt der versprochenen Fachkräfte übernehmen Roboter das Zepter, während Millionen Bürgergeld-Empfänger zu Hause bleiben. Unternehmen müssen Milliarden investieren, um überhaupt noch produzieren zu können, während uns gleichzeitig erzählt wird, dass Arbeitsplätze nicht verloren gehen. Klingt nach Fortschritt, oder? Vielleicht der Fortschritt, bei dem am Ende niemand mehr fragt, was aus den Menschen geworden ist – solange die Maschinen laufen.
“Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“
sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:
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