Manchmal überschreibt die Realität die eigene Analyse schneller, als man reagieren kann. Gestern habe ich hier einen Text veröffentlicht mit dem Titel: „Trump, Frieden – kein Preis. Obama, schöne Worte – Nobelpreis“. Ich kritisierte darin die Doppelmoral des Nobelkomitees – und der Medien – bei der Bewertung von Donald Trumps außenpolitischen Erfolgen. Und heute? Kommt ausgerechnet die diesjährige Friedenspreisträgerin María Corina Machado aus Venezuela mit einem Tweet, der alles auf den Kopf stellt – und zugleich bestätigt.
Sie schreibt:
„I dedicate this prize to the suffering people of Venezuela – and to President Trump for his decisive support of our cause! We are on the threshold of victory and today, more than ever, we count on President Trump, the people of the United States, the peoples of Latin America, and the democratic nations of the world as our principal allies to achieve Freedom and democracy.“
This recognition of the struggle of all Venezuelans is a boost to conclude our task: to conquer Freedom.
We are on the threshold of victory and today, more than ever, we count on President Trump, the people of the United States, the peoples of Latin America, and the democratic…
— María Corina Machado (@MariaCorinaYA) October 10, 2025
Übersetzt heißt das sinngemäß: „Ich widme diesen Preis dem leidenden Volk von Venezuela – und Präsident Trump, für seine entschlossene Unterstützung unserer Sache. Wir stehen an der Schwelle zum Sieg, und heute mehr denn je zählen wir auf Präsident Trump, das amerikanische Volk, die Völker Lateinamerikas und die demokratischen Nationen der Welt als unsere wichtigsten Verbündeten auf dem Weg zu Freiheit und Demokratie.“
Sie hebt also nicht sich selbst hervor, sondern das Volk – und einen Mann, der so sehr polarisiert wie kaum ein anderer, und den viele lieber hassen als verstehen. Und genau darin liegt der Clou. Denn sie verleiht ihm Würde – gerade da, wo andere ihn verhöhnen. Und tut das mit einem Ton, der weder anbiedernd noch unterwürfig ist, sondern geradezu souverän.
Machados Sätze sind ein politisches Erdbeben. Und ein psychologischer Volltreffer. Denn damit hat sie mehr erreicht als jedes Dossier, jeder Appell und jeder formelle Antrag auf Unterstützung.
Sie hat Trump nicht gebeten – sie hat ihn geehrt. Nicht in devoter Haltung, sondern souverän. Und genau damit bringt sie ihn an ihre Seite. Und zwar nicht als Bittstellerin, sondern als Verbündete. Eine strategisch brillante Bewegung. Denn sie hat Trump nicht nur geehrt – sie hat ihn auch angespornt. Mit ihrem letzten Satz stellt sie ihm – ohne jedes Pathos – eine Verlockung in Aussicht: den Platz an ihrer Seite, die Chance, als Freiheitsförderer in die Geschichte einzugehen. Genau das, worauf Trump so erpicht ist. Wäre man zynisch, könnte man sagen: Sie hält ihm die Karotte hin – aber mit Respekt, nicht mit Seil.
Man muss sich klarmachen, wie außergewöhnlich das ist – gerade im Umgang mit Trump. Während sich viele deutsche Politiker im Verhältnis zu ihm völlig die Finger verbrennen – weil sie ihn entweder moralisch belehren oder peinlich hofieren – wählt Machado einen dritten Weg: klug, überlegt, selbstbewusst. Ohne falsche Distanz – aber auch ohne Unterwerfung.
Denn Trump, das wissen wir, ist verletzt. Tief getroffen von der Weigerung des Nobelkomitees, ihm die Anerkennung zu geben, die er für sich reklamiert. Und dann kommt diese Frau – Friedenspreisträgerin – und sagt der ganzen Welt: Dieser Mann hat geholfen. Dieser Mann hat Anteil an unserer Freiheit.
Das ist ein symbolischer Akt von ungeheurer Wucht. Weil er nicht nur eine politische Tatsachenbehauptung enthält – sondern Trump eine neue Rolle anbietet. Nicht die des Ausgegrenzten. Sondern die des Mitgestalters. Nicht als Provokateur, sondern als Freiheitsfreund, ja als Befreier.
So etwas nennt man: diplomatische Psychologie auf höchstem Niveau. Denn was Machado macht, ist noch mehr: eine moralische Umkehrung. Während das Nobelkomitee Trump über Jahre ignoriert und geschnitten hat, reicht ihm nun die offizielle Friedenspreisträgerin die Hand, gibt ihm den Preis weiter wie eine Stafette. Ohne Pathos, ohne PR-Tamtam. Einfach so. Öffentlich. Auf X.
Das ist nicht unterwürfig, das ist klug. Denn Machado weiß: Wer Trump ehrt, ohne ihn zu hofieren, bekommt oft mehr, als wer ihn anfleht. Sie adelt ihn. Und sie verpflichtet ihn. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Trump genau darauf anspringen wird.
Er ist ein Mann, der Revanche liebt. Und Geschichten. Und dieser Tweet bietet ihm beides: Die Möglichkeit, das Nobelkomitee zu verspotten – und sich gleichzeitig als Retter Venezuelas zu profilieren.
Das ist der Unterschied zwischen reiner Symbolik und symbolischer Macht.
Machado hat nicht nur einen Tweet geschrieben. Sie hat einen Impuls gesetzt, der Geschichte machen könnte. Und falls das geschieht – dann wird ihr Satz von heute größer sein als der Preis, den sie dafür bekam.
Ein einziger Satz – und vielleicht der klügste politische Move des Jahres. Ein X-Post mit mehr Friedenswirkung als zehn Jahre Komitee-Nebelkerzen. Man kann als Deutscher nur neidisch sein auf solche Politiker, die derart mutig und klug sind. Ja, in diesem Fall scheue ich auch nicht das große Wort: genial.
Wie sehr uns hierzulande solche Persönlichkeiten fehlen. Stattdessen: Ein politisches Personal, das sich durchs Plakatekleben und Parteibuckeln nach oben robbt – und in Talkshows nichts wagt außer dem Wiederkäuen ideologisch geprüfter Phrasen.
Mut gilt als Makel, Charakter als Karrierekiller – und strategisches Denken als Verdachtsmoment.
Was bleibt, ist eine Elite der Angepassten: vorsichtig, weichgespült, rückgratlos.
Und dann kommt María Corina Machado. Eine Frau mit einem Preis – und einem Tweet, der das Zeug hat, Geschichte zu schreiben. Und der vielleicht sogar einem Mann eine neue Rolle verleiht, die ihm bislang verweigert wurde: Nicht als Populist. Sondern als Friedens- und Freiheitsstifter.
María Corina Machado hat in einem einzigen Satz mehr außenpolitische Intelligenz bewiesen als so mancher Kanzler in einem ganzen Jahrzehnt.
Und vielleicht – ganz vielleicht – war dieser Tweet nicht nur ein Dank. Sondern der Anfang einer neuen, freien Ära für Venezuela.
Und eines Moments, den selbst das Nobelkomitee nicht mehr ignorieren kann.
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