Lichter aus für Weihnachten, aber Ramadan erstrahlt? Berliner Prioritäten im Wandel

Von reitschuster.de

Gäste aus anderen Ländern wundern sich oft, wie dunkel Berlin ist – offenbar, weil an der Straßenbeleuchtung gespart wird. Dieses Jahr könnte der Kurfürstendamm, das alte Herz des Berliner Westens, sogar im Advent ungewohnt dunkel bleiben. Der Grund: Es fehlt schlicht am Geld für die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung, die vielen Berlinern und Touristen lieb und teuer ist. Gleichzeitig wird laut Berichten über eine Ramadan-Beleuchtung im nächsten Jahr nachgedacht. Wie passt das zusammen?

Fehlendes Geld und veränderte Prioritäten?

Uwe Timm, Vorsitzender des Gewerbevereins Arbeitsgemeinschaft City, schrieb einen Spendenaufruf an die Unternehmen, da bisher nur ein „geringer vierstelliger Betrag“ von den 700.000 Euro zusammengekommen ist, die für die Weihnachtsbeleuchtung benötigt werden. Das Land Berlin hat ausgerechnet unter dem christdemokratischen Bürgermeister Kai Wegner die finanzielle Unterstützung für das Aushängeschild, die schon in den vergangenen Jahren immer weiter gekürzt wurde, als Sparmaßnahme komplett gestrichen, wie der Tagesspiegel berichtet. Damit setzt sich die Tendenz fort, dass der CDU-Bürgermeister zuweilen rot-grüner wirkt als die Rot-Grünen.

Doch es kommt noch dicker: Während für die Weihnachtsbeleuchtung das Geld und die Spendenbereitschaft fehlt, wird gleichzeitig eine Ramadan-Beleuchtung in der Hauptstadt diskutiert. So setzte sich im März dieses Jahres die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, Stefanie Remlinger von den Grünen, offen für eine solche Fest-Anstrahlung  ein – nach dem Vorbild von Frankfurt am Main. Die Mainmetropole war im letzten Jahr die erste deutsche Stadt, die einen öffentlichen Platz während des muslimischen Fastenmonats mit Lichterketten ausstattete (siehe hier). Kommt das jetzt auch in Berlin?

Eine Frage der Prioritäten oder politischer Korrektheit?

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Während der Berliner Senat also die Mittel für die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung streicht und die Einzelhändler dafür offenbar nicht zusammenlegen wollen, also desinteressiert sind, scheint für eine Ramadan-Beleuchtung Interesse und möglicherweise auch Geld vorhanden zu sein. Dies wirft geradezu zwingend Fragen auf: Werden hier neue Prioritäten gesetzt? Und liegt es an politischer Korrektheit, dass der rot-grüne „Tagesspiegel“ diesen Widerspruch in seinem Bericht zur Weihnachtsbeleuchtung nicht einmal thematisiert? Ist dieses Thema vielleicht zu sensibel? So sensibel, dass man es aus Angst vor Kritik nicht ansprechen möchte? Oder aus Angst, dass am Ende noch jemand das Tabu-Wort „Islamisierung“ in den Mund nimmt?

Weihnachts- vs. Ramadan-Beleuchtung: Ein finanzieller Vergleich

Ehrlicherweise, um nicht wichtige Fakten wegzulassen wie der Tagesspiegel, muss man allerdings auch Folgendes erwähnen: Während für die Weihnachtsbeleuchtung in Berlin rund 700.000 Euro fällig wären, kostete die Ramadan-Beleuchtung in Frankfurt im vergangenen Jahr lediglich 75.000 Euro – ein Zehntel der Weihnachtskosten in der Hauptstadt. Befürworter einer Ramadan-Beleuchtung argumentieren, dass die Finanzierung einer solchen Aktion symbolischen Charakter habe und als Zeichen des Respekts und der Inklusion gegenüber der muslimischen Bevölkerung dienen könne. Aber wo ist der Respekt vor Weihnachten und der „Inklusion“ der Christen – die mit weniger als 30 Prozent in Berlin mittlerweile eine Minderheit sind? Und ist es fair, dass ein seit Jahrzehnten bestehendes kulturelles und touristisches Highlight Berlins – die Weihnachtsbeleuchtung – geopfert wird, während neue Initiativen für den Ramadan diskutiert werden?

Wie die Sache ausgeht, ist noch nicht entschieden. Klar ist aber: Der fehlende Wille, das Geld für die Weihnachtsbeleuchtung zusammen zu bekommen, verärgert viele Menschen. Ob eine Ramadan-Beleuchtung tatsächlich kommt und wie die Stadt die Diskussion um die Finanzierung handhaben wird, bleibt ebenfalls offen.

Es ist Zeit, sich klar zu Weihnachten und unseren kulturellen Wurzeln zu bekennen. Wenn das Fest der Nächstenliebe und der Tradition infrage gestellt oder sogar durch alternative Beleuchtungen ersetzt wird, müssen wir als Gesellschaft fragen: Wo stehen wir? Kulturelle Vielfalt bedeutet nicht, eigene Traditionen zu verdrängen. Weihnachten gehört zu Berlin – und das muss auch so bleiben.

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:

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