Preise für Meinungsfreiheit gibt es bereits zur Genüge. Fairerweise sollte man allerdings auch einen Preis für die Pervertierung von Meinungsfreiheit ausschreiben. Denn viele machen sich darum verdient in diesen Tagen. Besonders beeindruckend ist dabei David Schraven, der Gründer und Alleinherrscher von “Correctiv”. Das „Recherchebüro“ wird von diversen Unterstützern mit Millionen Spenden ausgestattet, etwa der George Soros’ Open Society Foundation, der von Gerhard-Schröder-Intimus Bodo Hombach geleiteten Brost-Stiftung, Google, Facebook, Deutsche Telekom etc. „Correctiv“ sieht sich selbst als „Faktenchecker“ und als „Wahrheitsfinder.“ Faktisch agiert das „Recherchebüro“ dabei in Manier von Zensoren bzw. einem Orwell´schen Wahrheitsministerium. Etwa auf Facebook, wo es im Auftrag des Internet-Giganten Nachrichten auf den vermeintlichen „Wahrheitsgehalt“ prüft.
Offiziell ist „Correctiv“, das Hillary Clinton voreilig als Präsidentin feierte, gemeinnützig, also mit unseren Steuergeldern gefördert. Was aber David Schraven nicht hinderte, sich etwa 2015 ein Gehalt von 111.038 Euro zu genehmigen, also mehr als 9.250 € monatlich. Soviel zum Thema Gemeinnützigkeit.
Schraven hat gerade eine heftige Schlappe vor Gericht erfahren. In dem, was er als Kampf gegen das Böse sieht, was aber in der Realität eher dem Kampf gegen Meinungen gleicht, die der linken Weltsicht von ihm und seinen Finanziers nicht genehm sind (Details hier).
Kurz vor der Ohrfeige vom Gericht hat Schraven siegessicher einer 56-sekündige Videobotschaft auf twitter aufgezeichnet („Ich bin sicher, dass wir heute gewinnen werden“). Die hat es in sich. Wohl selten ist die Meinungsfreiheit in 56 Sekunden derart pervertiert worden: Der Correctiv-Chef lügt bzw. manipuliert da nicht nur dreist, sondernb erklärt auch noch, was er unter Meinungsfreiheit versteht. Man könnte das als Satire auffassen und darüber lachen. Wenn es nicht so traurig wäre. Und wenn nicht so eine verzerrte Auffassung inzwischen die vorherrschende wäre in Politik und vor allem Medien.
Zitat: „Wir von Correctiv müssen uns gegen den rechten Blogger Tichy wehren, der unsere Faktenchecks verbieten möchte.“ Erstens ist Tichy ein Medium, und zweitens nicht rechts in dem diffamierenden Sinne, wie Schraven & Co. das Wort heute verwenden. Und drittens will Tichy keinesfalls Correctiv seine Faktenchecks verbieten – jeder kann in einem freien Land checken, was immer er will. Schraven könnte auch Gummibärchen oder andere Produkte checken. Tichy wollte Correctiv verbieten, dass es seine „Faktenchecks“ auf Facebook zwangsweise an jeden Artikel von ihm anheften kann. Das ist nämlich in etwa so, wie wenn der Spiegel in jedem Kiosk „wahr“ oder „unwahr“-Aufkleber auf den Titelblättern der Konkurrenz ankleben könnte.
Weiter sagt Schraven: „Faktenchecks sind wichtig. Nur wenn wir auf Basis von Fakten diskutieren, haben wir tatsächliche Meinungsfreiheit.“ Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Meinungsfreiheit gilt also nur für „richtige“ Fakten. Und Schraven & Co. entscheiden, welche Fakten richtig sind. Das ist wie bei Orwell: Diktatur ist Freiheit, Krieg ist Frieden, und Meinungsfreiheit ist, wenn „Faktenchecker“ entscheiden, was man sagen darf.
Im weiteren beklagt Schraven, wenn man „einfach nur Gerüchte heraus posaune“ und „falsche Information“ verbreite, treibe das die Gesellschaft auseinander und desintegriere. Das klingt haargenau wie Begründungen für Zensur und Unterdrückung der Meinungsfreiheit in autoritären Systemen. Schravens Video-Botschaft hat das intellektuelle Niveau von einem Erstsemester in „wissenschaftlichem Marxismus-Leninismus“.
Henryk Broder bringt es wie gewohnt drastisch auf den Punkt: Schravens „Geschäftsmodell, so würde es Claudia Roth sagen, ist die Denunziation im Dienste der Integration. So entsteht ‚tatsächliche Meinungsfreiheit‘. Wo und wann hat es etwas Ähnliches schon mal gegeben? Und wie hieß die segensreiche Organisation, die sich um die Freihaltung des Schrifttums von ungeeigneten und unzuverlässigen Elementen, also Gerüchten und falschen Informationen, sorgte? Richtig! Reichsschriftumskammer!“
Eigentlich muss man Schraven dankbar sein, genauso wie der ZDF-Korrespondentin Diekmann (siehe hier): Immer mehr Gralshüter des linksgrünen Neobiedermeiers schießen Eigentore und entlarven sich selbst, weil ihnen die ideologischen Felle davon schwimmen.
Bild: Screenshot twitter