Es gibt Interviews, die man zweimal lesen muss, um zu glauben, dass sie tatsächlich so veröffentlicht wurden. Das Gespräch zwischen dem Historiker Colin Woodard und Hannes Stein in der „Welt“ ist ein solcher Fall. Hier trifft ein bekennender Trump-Hasser auf einen Historiker, der alles daran setzt, die Republikaner zu dämonisieren – ein Dialog unter Gleichgesinnten, so voller Hass auf die politische Gegenseite, dass er mit Journalismus nichts mehr zu tun hat, sondern vielmehr wie ein Spiegelkabinett woke-linker Befindlichkeiten wirkt.
Noch absurder wird es, wenn man sich vor Augen führt, dass es sich hier um die „Welt“ handelt – ein Medium, das sich einst als bürgerlich verstand und vor allem ein konservatives Publikum ansprach. Doch in den letzten Jahren zeigt sich immer deutlicher: Die Redaktion scheint ihre eigene Leserschaft entweder nicht zu verstehen oder bewusst gegen sie zu schreiben. Insider berichten immer wieder, dass viele Journalisten in der „Welt“-Redaktion stramme Rot-Grüne sind und eigentlich lieber bei der „Süddeutschen Zeitung“ oder dem „Spiegel“ arbeiten würden, es aber dorthin nicht geschafft haben. Diese Dynamik führt dazu, dass das einst bürgerliche Blatt immer mehr wie ein Abziehbild des rot-grünen Mainstreams wirkt – von einigen rühmlichen Ausnahmen wie der wunderbaren Anna Schneider abgesehen.
Besonders bemerkenswert an diesem Interview ist die schiere Absurdität der Thesen, die hier ohne jede kritische Nachfrage präsentiert werden. So fragt Hannes Stein, ob Donald Trump der letzte Präsident der Vereinigten Staaten sein wird – eine Frage, die fast schon grotesk anmutet. Woodard setzt noch einen drauf und fabuliert von einem Szenario, in dem Amerika selbst als föderale Einheit nicht mehr existiert. Es werde keine gemeinsame Grundlage mehr geben, nicht einmal die Einigung darüber, ob „zwei mal zwei vier oder fünf ergibt“.
Der Vergleich zu Rumänien, wo angeblich eine Wahl wegen russischer Desinformationskampagnen annulliert wurde, bildet die Spitze der Unlogik. Kein Wort darüber, dass diese Darstellung längst widerlegt wurde. Kein Hinweis darauf, dass die politischen Verhältnisse in den USA – trotz aller Spaltungen – immer noch durch Wahlen entschieden werden und nicht durch Putschversuche oder Desinformationskampagnen aus dem Ausland. Stattdessen ein Panik-Szenario nach dem anderen, das mehr mit einer Netflix-Dystopie gemein hat als mit ernstzunehmender Analyse.
Dass solche Thesen ohne Widerspruch abgedruckt werden, zeigt die tiefe Kluft zwischen dem Anspruch auf seriösen Journalismus und der Realität in deutschen Redaktionen. Hier geht es nicht mehr um Aufklärung oder kritische Reflexion, sondern um die Bestätigung einer Blase, in der Trump und seine Wähler als das ultimative Böse dargestellt werden – unabhängig von den Fakten.
Eine rot-grün-woke Monokultur als Grundproblem
Politische Einseitigkeit kann man natürlich auch manchem alternativen Medium vorwerfen – auch meiner Seite. Doch wir verstehen uns als Gegenstimme zur rot-grün-woken Monokultur in den großen Meden. Das eigentliche Problem liegt im vorliegenden Fall denn auch tiefer: Es ist eben genau die Hegemonie von Rot-Grün-Woke, die inzwischen fast alle große Medien erfasst hat, bis auf wenige, singuläre Ausnahmen. Diese Monokulturhat nicht nur das Vertrauen der Bürger in die Medien zerstört, sondern auch die Fähigkeit vieler Journalisten und Bürger, die Welt objektiv zu betrachten. Wenn alle denselben Meinungen hinterherlaufen, wird Kritik unmöglich – und Journalismus wird zur Propaganda. Und zwar ganz im Sinne der klassischen Propaganda-Definition des Duden: „Systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o. ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen.“
Das Tragische daran: Medien wie die „Welt“ könnten ein Gegengewicht sein, ein Leuchtturm für die bürgerliche Leserschaft, die sich in der dominierenden Meinungslandschaft nicht wiederfindet. Doch stattdessen entscheidet man sich – bis auf Feigenblätter wie Schneider – für den bequemeren Weg: Anpassung an den Mainstream und das Schreiben gegen das eigene Publikum.
Ein Beispiel für diese Feigheit ist die Reaktion des Verlagschefs Mathias Döpfner, der nach einer massiven Schmutzkampagne gegen ihn nicht etwa standhaft blieb, sondern öffentlich einknickte und sich entschuldigte. Dieser Einklang mit dem rot-grünen Zeitgeist steht in krassem Gegensatz zu den mutigen Konservativen in den USA, die sich gegen alle Widerstände behaupten und – wie Donald Trump – sogar siegreich aus solchen Kämpfen hervorgehen können.
Ein Berufsstand am Abgrund
Das Vertrauen in die Medien ist für viele längst Geschichte. Wer heute noch glaubt, die Medienlandschaft bei uns sei in ihrer Gesamtheit ausgewogen oder gar neutral, hat entweder sehr viel Optimismus oder lebt in einer Blase. Meine Leser wissen es besser: Journalismus in Deutschland hat sich vielerorts in eine Abfolge von Haltungsparolen verwandelt – ohne Distanz, ohne Vielfalt, ohne echte Recherche.
Das Interview in der „Welt“ ist nur ein weiteres Beispiel für den Niedergang einer ganzen Branche. Statt den Mainstream zu hinterfragen, schreiben Medien gegen ihre eigenen Leser an – und befeuern damit den Vertrauensverlust, der längst massiv und fatal ist. Ob die Branche je wieder auf die Beine kommt, ist fraglich. Sicher ist nur: Die Zeit, in der Medien Leuchttürme der Wahrheit sein konnten, scheint vorbei. Heute muss jeder selbst Leuchtturm und Kritiker zugleich sein.
P.S.: Ein Leserbrief zur Diskussion
Ein Leser schrieb mir in einer Reaktion auf diesen Artikel: „Die ‚Welt‘ ist doch längst kein rot-grünes Medium. Sie bietet konservativen Autoren wie Don Alphonso, Anna Schneider oder Stefan Aust regelmäßig Raum. Ihre Kritik ist daher nicht gerechtfertigt.“ Er schickte mir zudem mehrere Beispiele an Artikeln konservativer Autoren.
Meine Antwort: Ich sehe die „Welt“ nicht als durchgehend rot-grün, und im Artikel weise ich explizit auf Ausnahmen wie Anna Schneider hin. Doch der jüngste Skandal um den Gastbeitrag von Elon Musk und die heftigen Reaktionen aus der Redaktion zeigen: Der Eindruck, dass die „Welt“ bis auf die Feigenblätter zunehmend wie ein Abziehbild des rot-grünen Mainstreams wirkt, bleibt. Besonders in einer Medienlandschaft, die ohnehin stark links dominiert ist, erwarte ich von einem bürgerlichen Medium, dass es klarer gegensteuert. Stattdessen wird oft selbst rot-grüne Propaganda verbreitet, die journalistischen Mindeststandards Hohn spricht.
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