Es ist der komplette Hygiene-GAU: Nach einer Umfrage, die Marcel Luthe, früher Berliner Abgeordneter und jetzt Gründer und Chef der Good-Gouvernance-Gewerkschaft bei INSA in Auftrag gegeben hat, wechseln vier von zehn Maskenträger ihre Mundbedeckung nur einmal die Woche (genau genommen 39 Prozent). So erschütternd das Ergebnis einerseits ist – so erwartbar war es aufgrund der eigenen Beobachtungen. Luthe kommentiert die Zahlen wie folgt: „Nicht umsonst erfordern FFP-2 Masken arbeitsmedizinisch eine Unterweisung, denn falsch eingesetzt sind diese nicht nur nutzlos, sondern als auf Mundhöhe getragene Sammelstelle für Viren, Bakterien und Pilze sogar gesundheitsgefährdend für den Träger und seine Mitbürger“.
Weiter kommentiert der frühere FDP-Politiker, der bei den Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahlen 2021 für die Freien Wähler antrat: „Masken schützen mich und andere? Bestenfalls unter Laborbedingungen, denn faktisch sieht es ganz anders aus – und erklärt auch den deutlichen Anstieg etwa von Pilzerkrankungen der Lunge“.
Die Umfragen-Zahlen belegten, dass der falsche Einsatz „der absolute Regelfall“ sei und eine „Einmalmaskenpflicht“ entweder „wirklich kontrolliert werden müsse – inklusive des Wiederverwendungsverbots – oder allgemein aufgehoben werden muss, um Hygiene zu wahren und Gesundheit zu schützen.“ Das Fazit von Luthe: „Dass Herr Lauterbach die Evaluierung seiner Maßnahmen behindert, ist also nicht überraschend. Sie nutzen nicht nur meist nichts, wie die Zahlen aus Hamburg zeigen, sondern schaden sogar.“
26 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie ihre Maske nach jedem Tragen oder mindestens einmal täglich tauschten. Frauen gehen den Umfragen zufolge etwas hygienischer mit ihren Masken um als Männer. Interessant ist auch, dass der Umfrage zufolge vor allem junge Menschen ihre Masken hygienischer behandeln. In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren wechseln nach eigenen Angaben 30 Prozent ihre Maske täglich. Sechs Prozent gaben an, sie täten das sogar nach jedem Tragen.
Doch das sind die Ausnahmen: Die Mehrheit über die Jahrgänge wechselt sie nur „mindestens einmal in der Woche“. Umso absurder, dass nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv die Mehrheit der Deutschen (66 Prozent) für eine Beibehaltung der Maskenpflicht ist. 21 Prozent sprachen sich für eine Abschaffung in bestimmten Bereichen aus. Nur sage und schreibe 12 Prozent meinten, die Maskenpflicht solle komplett abgeschafft werden, wie das inzwischen in sehr vielen anderen Ländern üblich ist.
Bild: Shutterstock
Tex: br
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