Wie deutsche Medien das Musk-Trump-Interview ausklammern Technik vor Inhalt – betreutes Informieren

Von reitschuster.de

Das Interview von Elon Musk mit Donald Trump am 12. August 2024 auf der Plattform X (ehemals Twitter) hätte aufgrund seiner politischen Brisanz eigentlich eine breite mediale Resonanz finden müssen – insbesondere in einer Zeit, in der die Welt gespannt auf den Ausgang der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl blickt. Unglaublich, aber wahr – in den deutschen Medien herrschte überraschend die große Stille. Lediglich eine Handvoll großer Medienhäuser, darunter das ZDF und die „Welt“, berichteten über das Ereignis. Die Berichterstattung, die stattfand, fokussierte sich dabei weniger auf die Inhalte des Gesprächs, sondern vielmehr auf technische Probleme und die Inszenierung des Interviews (das Sie sich hier selbst ansehen können).

Dieser Umstand wirft Fragen auf: Warum haben sich so viele deutsche Medien entschieden, über dieses mediale Großereignis einfach so hinwegzusehen – obwohl sie etwa bei Trumps Gegnerin Kamala Harris offenbar über jede Kleinigkeit enthusiastisch berichten? War es eine bewusste Entscheidung, die politischen Inhalte des Gesprächs nicht weiter zu thematisieren, oder lediglich ein Versehen in der Nachrichtenplanung? Und was sagt das über den aktuellen Zustand der Medienlandschaft aus?

Inhaltliche Leere: Ein bewusster Verzicht?

Daran, dass das Gespräch wenig Zündstoff geboten hätte, kann es nicht liegen. Denn genau das Gegenteil war der Fall: Ein Trump im Wahlkampfmodus nutzte die Bühne, um seine Positionen klarzumachen –  wie etwa seine Kritik an der „Klima-Hysterie“. Musk machte keinen Hehl daraus, dass er Trump unterstützt. Für unsere rot-grün-„woken“ Medien wäre das eigentlich einer ihrer liebsten Angriffspunkte gewesen. Doch stattdessen schwiegen sie. Oder entschieden sich dafür, sich auf die technischen Schwierigkeiten beim Livestream zu konzentrieren.

Es erscheint plausibel, dass der Mangel an Berichterstattung nicht nur ein Übersehen war, sondern eine bewusste Entscheidung. Große Teile der deutschen und auch internationalen Medien sind so links und „woke“, dass sie klare Vorbehalte gegen Trumps Positionen haben, die sie oft als „polarisierend“ und „kontrovers“ beschimpfen – so als seien Kontroversen nicht eine Grundvoraussetzung für Demokratie. Das Verschweigen oder das minimale Berichten über das Interview ist eindeutig ein Versuch, Trump keine Plattform zu bieten. Aber genau das ist die Aufgabe von Medien im Wahlkampf. Diese Art von „betreutem Informieren“, bei dem entschieden wird, welche Informationen die Öffentlichkeit erreichen, ist eine  Form der Zensur.

Die Rolle der Medien: Informationspflicht versus Verantwortung

Die linken Medien vernachlässigen die Notwendigkeit, umfassend zu informieren, unter dem heuchlerischen Hinweis auf die vermeintliche  Verantwortung, nicht zur Verbreitung von als schädlich angesehenen Ideologien beizutragen. So als ob sie ein Wahrheitsministerium wären. Das Trump-Interview zeigt deutlich, dass sich die Mehrheit der Medien zumindest in Deutschland als Meinungswächter ihrer Leser verstehen und ihren Umerziehungs-Anspruch höher gewichten als ihre Grundaufgabe – die Nachrichtenübermittlung.

Vergleich mit US-Medien: Ein anderer Ansatz

In den USA war die Medienreaktion geteilt, mit einer klaren Trennung zwischen traditionell Trump-kritischen Medien, die zurückhaltend berichteten, und Trump-freundlichen Medien, die das Interview prominent platzierten. Medien wie „Fox News“ und „Breitbart“ nutzten das Interview, um Trumps Aussagen und Musks Unterstützung positiv hervorzuheben. Diese Medien konzentrierten sich auf die Inhalte und die politischen Aussagen, oft mit einer eindeutig positiven Tendenz, und illustrierten damit einen kontrastierenden Ansatz zur deutschen Medienlandschaft.

Das Interview zwischen Musk und Trump hätte die Gelegenheit geboten, sich fair mit den Positionen des ehemaligen Präsidenten und den Ambitionen des Tech-Milliardärs auseinanderzusetzen. Stattdessen wurde diese Chance vertan. Was zu erwarten war angesichts der Anti-Trump-Hysterie in unseren Medien, die fast schon religiöse Zuge hat. Der Ex-Präsident wird offenbar als Inkarnation des Bösen verstanden und auf geradezu absurde Weise negativ überzeichnet.

Das Schweigen oder die oberflächliche Berichterstattung der deutschen Medien reflektiert eine bedenkliche Tendenz: die Abkehr von tiefergehender, fairer politischer Berichterstattung hin zu einer Konzentration auf das Banale und Technische. Dies lässt nicht nur Fragen zur Verantwortung der Medien aufkommen, sondern auch zur Zukunft der politischen Berichterstattung insgesamt. Das Phänomen des „betreuten Informierens“ hat schon heute  verheerende Implikationen für die demokratische Gesellschaft. Es hat in Deutschland, wo so viel von „Vielfalt“ die Rede ist, die Vielfalt der Meinungen und die Informationsfreiheit völlig untergraben.

Interessant ist auch, dass auf geradezu gespenstische Weise auch in diesem Fall wieder die Medien wie gleichgetaktet in ihrer Herangehensweise an das Thema sind. Wie auf Knopfdruck werden Themen ausgelassen oder hochgefahren, wird oft fast gleichlautend berichtet, vor allem in den Überschriften. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

PS: Das regierungstreue Portal gmx.de schreibt: „Donald Trump könnte in einem auf der Onlineplattform X gestreamten Live-Interview mit Elon Musk nach Einschätzung von EU-Kommissar Thierry Breton womöglich ungehindert Falschaussagen verbreiten – in einem Brief an X-Chef Musk warnte Breton am Montag, seine Behörde werde eine mögliche „Verbreitung von Inhalten, die zu Gewalt, Hass und Rassismus aufstacheln können“, während des Interviews genau überwachen. Musk müsse sich an EU-Gesetze halten.“

Das ist unfassbar! Denn die Meinungsfreiheit als Grundlage jeder Demokratie schließt explizit auch „falsche Meinungen“ und Falschinformationen ein – andernfalls bräuchten wir ja ein „Wahrheits-Ministerium“ wie in Orwells Roman 1984.

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