Mord-Aufruf gegen Trump in deutschem Medium

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele linke Vorkämpfer für Toleranz, Offenheit und Buntheit gerade in den deutschen Medien immer wieder haargenau das Gegenteil von dem offenbaren, wofür sie nach eigenem Bekunden kämpfen. Und wie die lautesten Gegner von „Hass“ und „Hetze“ haargenau diese an den Tag legen – und zwar im Wortsinne. Das jüngste Beispiel. Das Magazin „Titanic“, in dem regelmäßig unter dem Deckmantel der Satire stramme linke Ideologie vermittelt wird.

Die Redaktion des Magazins hat sich selbst übertroffen. In einem Meme stellt sie einen „Friedensplan für die USA“ vor. Dieser besteht aus exat vier Worten: „Knallt das Arschloch ab“. Wobei der Buchstabe „o“ in Form eines Fadenkreuzes gehalten ist.

Man muss sich das vergegenwärtigen: 75 Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches, das – heute fast vergessen bzw. gut verdrängt – unter anderem auch für radikalsten Anti-Amerikanismus stand, fordert ein deutsches Medium zur Ermordung eines US-Präsidenten auf und bezeichnet diesen als „Arschloch“.

Was an so einer Mordphantasie bzw. an so einem Mordaufruf Satire sein soll, erschließt sich mir nicht. Dafür zeigt dieser Auswuchs ein erschreckendes Maß an Selbstgerechtigkeit, Verrohung, Aggression und geistiger Verwahrlosung. Ausgerechnet diejenigen, die bei jeder Gelegenheit posaunenhaft vor sich hertragen, sie seien die Guten, haben erschreckend wenig aus der deutschen Geschichte gelernt.

Man könnte den Mordaufruf in der „Titanic“ als Ausrutscher eines eher unbedeutenden Magazins abtun. Aber er steht symptomatisch für die Einstellung des überwiegenden Teils der deutschen Presse gegenüber Trump. Allein die Titelbilder von Spiegel und Co. zeigen eine Besessenheit mit dem US-Präsidenten – der dort mal als Stinkefinger, als Baby, als Gorilla, als Hitler oder als Asteroid gezeigt wird, der das Ende der Erde bringt. Das hat kaum noch etwas mit Journalismus zu tun, eher mit mittelalterlicher Teufelsausbeterei.

Das tägliche Zerreißen von Trump gehört zu deutschen Nachrichtensendungen und Zeitungen wie das Lobpreisen von Merkel. Es ist eine intellektuelle Bankrotterklärung. Mir selbst missfällt vieles am US-Präsidenten, und ich finde, man kann, ja muss ihn durchaus kritisieren (wie jeden Staats- und Regierungschef). Aber gerade wegen dieser Pauschalkritik, und wegen Schritten wie seiner klaren Verurteilung der Antifa, sehe ich bei Trump durchaus auch positive Seiten – auch auf die Gefahr hin, dass diese Feststellung in Deutschland Ketzerei ist. Die Überzeichnung Merkels („Licht in der Finsternis“) und das parallele Verteufeln Trumps (sowie Orbans, Johnsons etc.) hat etwas zutiefst Infantiles und zeigt eine Unfähigkeit zur Differenzierung, die einem Angst und bange macht, was die Demokratiefähigkeit unserer Medien und Politiker angeht.

Vermeintlich satirisch lustig fabulierte Mordaufrufe haben mit Humor nichts zu tun. Sie offenbaren eine Menschenfeindlichkeit, die erschreckt. Der Respekt vor der Person gehört zur Grundüberzeugung jedes wirklichen Demokraten. Es geht hier um Menschenleben und den Respekt davor. Und ausgerechnet die selbsterklärten Guten zeigen, wie sehr es ihnen an diesem Respekt und an demokratischem Denken mangelt. Leider merken sie gar nicht, wie sehr sie damit denen ähneln, die sie zu bekämpfen glauben.


Bild: Screenshot Titanic, Titelbilder/Screenhots „Der Spiegel“/“Stern“

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