Von reitschuster.de
Es ist Oktoberfest, die Wiesn der Wiesn, die Hochzeit des Hopfens – und nun auch der Hort des Wahnsinns. Keine Angst, das hier ist nicht die Geschichte über den neuesten Trachten-Trend oder die wildesten Schunkel-Hits, sondern die des brandneuen „Safe Space“ – ein Bereich, der Frauen Sicherheit bieten soll. Aber Vorsicht: Sicherheit ist hier relativ, je nachdem, wie man sich heute gerade definiert.
Unsere Nachbarn lachen uns aus – die Weltwoche aus der Schweiz berichtet voller Kopfschütteln von diesem neuesten Kapitel des bayerischen Volksspektakels. Ein Bereich, nur für Frauen, fernab von grabschenden Händen und lallenden Sprüchen. Klingt doch gut, oder? Endlich mal ein Rückzugsort, wo Frauen unter sich sein können, ohne in den großen Fleischwolf des Oktoberfest-Rummels gezogen zu werden. Der Teufel steckt jedoch – wie so oft – im Detail: Dieser „Safe Space“ ist zwar nur für Frauen, aber es reicht völlig, wenn man sich eben mal als solche definiert.
Die letzte Bastion der Sicherheit – oder doch nicht?
Die Intention klingt ja rührend: Die Wiesn soll ein sicherer Ort für alle sein, vor allem für Frauen, die in der Vergangenheit oft die unangenehme Erfahrung machten, dass eine „Maß“ Bier so manchem Mann das Gefühl von Unantastbarkeit gibt. Da kommen Taxigutscheine und Präventionstipps aus dem „Safe Space“ doch wie gerufen. Aber halt, was ist das? Da dürfen plötzlich auch Männer rein – pardon, Menschen, die sich als Frau fühlen. Dass da einer mit Vollbart, Sixpack und einer deftigen Leberkässemmel in der Hand reinspaziert, ist laut Definition des Betreibers also absolut im Rahmen. Na dann, Prost!
Man kann sich das bildlich vorstellen: „Entschuldigung, Sie sind doch ein Mann?“ – „Ach was, ich fühle mich als Frau, zumindest für die nächsten fünf Minuten.“ Zack, rein in den „Safe Space“, auf zur nächsten Maß, und wer weiß, was dann noch kommt. Diese Regelung ist etwa so sinnvoll wie ein Dirndl mit Hosenträgern. Männer, Frauen, irgendwas dazwischen – ist ja egal, Hauptsache, man fühlt sich wohl in seiner Haut.
Ein Raum voller Möglichkeiten – oder vollkommener Absurditäten?
Dieser „Safe Space“ – einst als geschützter Raum für Frauen gedacht – könnte schnell zur Comedy-Bühne des Oktoberfestes werden. Ein Ort, an dem sich Männer spontan umentscheiden, um für ein paar Minuten die Vorteile eines exklusiven Frauenbereichs zu genießen. Wer hätte das gedacht: Der Feminismus hat es endlich geschafft, Frauenräume zu schaffen, in denen Männer willkommen sind. Aber nicht irgendwelche Männer, sondern jene, die gerade im Rausch des bayerischen Bieres beschlossen haben, die weibliche Seite in sich zu entdecken.
Das Oktoberfest, das als epischer Schauplatz der Trinkkultur bekannt ist, hat nun einen Raum, in dem sich die Definition von „Frau“ so flexibel gestaltet wie das Herbstwetter. Ein bisschen mehr Bier, ein bisschen weniger Geschlechtsidentität – fertig ist die neue Wiesn-Erfahrung.
Wären wir nicht im Jahr 2024, könnte man diese Situation fast als Szenen einer kafkaesken Komödie begreifen. Die Frauen haben ihre Rückzugsorte, und dennoch ist es die Entscheidung des Mannes, ob er plötzlich dazugehören möchte oder nicht. Es fehlt eigentlich nur noch die Maßnahme, dass jeder Gast beim Einlass eine „Ich bin eine Frau“-Plakette bekommt, die man nach Lust und Laune wenden kann. Vielleicht sogar eine digitale Lösung – wer weiß?
Gender-Fluidität und Maßkrüge – Willkommen in der neuen Wiesn-Realität!
Die Oktoberfest-Verantwortlichen, die scheinbar keine Angst vor der kompletten Absurdistanisierung ihrer traditionsreichen Veranstaltung haben, verteidigen diesen „Safe Space“ als eine Notwendigkeit unserer modernen, genderneutralen Zeit. Sicherheit, ja sicher! Aber sicher für wen? Die Frauen, die die letzten Schutzräume für sich beanspruchen wollten, oder die Männer, die in der heutigen Zeit ebenso ungestört im „Safe Space“ verweilen dürfen, wenn sie sich denn gerade danach fühlen?
Aber wer weiß – vielleicht ist das alles nur ein ausgeklügelter Plan, den Oktoberfest-Spaß auf ein neues Level zu heben. Vielleicht steckt dahinter die Logik, dass Männer, die sich als Frau fühlen, am Ende des Tages einfühlsamer mit Frauen umgehen. So wie der Oktoberfest-Chef, der seine Besucher mit „Ein Prosit“ begrüßt und hofft, dass sich am Ende alle gut verstehen.
Die Gender-Debatte am Oktoberfest bringt uns einmal mehr den absurden Balanceakt zwischen Tradition und hypermoderner Wokeness. Früher hieß es, „auf der Wiesn geht alles“, aber offenbar ist das nicht mehr genug. Jetzt kann man auf der Wiesn sogar das Geschlecht wechseln, je nach Laune oder Pegelstand.
Ob das die Wiesn revolutioniert? Bestimmt nicht. Aber für ein paar launige Lacher und einen Anflug von Kopfschütteln reicht es allemal.
Fazit: Wenn ein „Safe Space“ zum Treffpunkt der Gender-Lotterie wird
Am Ende des Tages könnte der „Safe Space“ das Oktoberfest nicht sicherer machen, sondern nur absurder. Willkommen in einer Welt, in der Geschlecht ein Accessoire ist, das man je nach Event auswählt. Der Safe Space am Oktoberfest ist das Sinnbild dafür, dass es im modernen Gender-Dschungel keine einfachen Antworten gibt – nur viele Fragen und mindestens genauso viele Bierkrüge, um darüber nachzudenken.
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