Es gibt Bilder, die erklären mehr über eine politische Epoche als jede Regierungserklärung. Eines davon: Annalena Baerbock steigt in New York in ein gelbes Taxi, High Heels, modisches Sakko, dramatische Musik, alles perfekt inszeniert wie eine Szene aus „Sex and the City“. Kein Witz. Sondern ein offizieller Instagram-Clip kurz nach Amtsantritt als Präsidentin der UN-Generalversammlung. Nicht mehr taufrisch – aber die Erklärung, die Baerbock jetzt dafür nachreicht, ist es umso mehr. Und sie ist an politischer Schamlosigkeit kaum zu überbieten.
Mit ihrer jetzt nachgereichten Erklärung, warum sie sich so selbst inszeniert, macht Baerbock – typisch für sie – alles noch viel schlimmer. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe zeigt die 44-Jährige keinerlei Nachdenklichkeit oder Selbstkritik. Im Gegenteil. Sie scheint regelrecht immun gegen die Kritik, sie inszeniere sich auf eine Art, die ihres Spitzenamtes unwürdig ist.
„In Zeiten, in denen sich viele von Politik abwenden, versuche ich auch durch solche Formate, vor allem Jüngere anzusprechen“, so Baerbock zu den Journalisten. Bei den Videos handele es sich um „Türöffner, um Interesse für internationale Zusammenarbeit zu wecken“. Ziel sei es, die Botschaft der UNO zu transportieren: „Better together – gemeinsam sind wir stärker“, so Baerbock laut „Bild“.
Faszinierend! Was für eine Selbstüberschätzung! Baerbock glaubt also, sie sei so wichtig, so attraktiv, so schön, dass sie als eine Art „Einstiegsdroge“ funktioniert. Bescheidenheit und Demut sehen anders aus. Dass sie glaubt, ihre Videos würden Jüngere dazu bringen, sich nicht von der Politik abzuwenden, wirkt wie Realsatire. Dass genau das Gegenteil der Fall sein könnte, kommt ihr offenbar nicht mal ansatzweise in den Sinn.
Die umstrittenen Clips im Stil von Kultserien wie „Sex and the City“ oder „Gossip Girl“ wären allein schon grenzwertig – selbst wenn es sich um eine Nachwuchspolitikerin handelte, die Reichweite für ihre Partei generieren will. Doch Baerbock war in diesem Moment nicht Abgeordnete, nicht Parteifunktionärin, sondern bereits Deutschlands Gesicht bei der UNO. Vertreterin eines Landes, das sich in multilateralen Gremien als „verlässlicher Partner“ präsentieren möchte – obwohl es für viele schon als Lachnummer gilt.
Und jetzt tischt die deutsche Präsidentin der UN-Generalversammlung solche Seifenopern auf.
Unsere Politik hat sich so sehr an die Show gewöhnt, dass sie gar nicht mehr merkt, wie grotesk sie wirkt. Gerade erst habe ich heute über die absurde Nikolaus-Show von Markus Söder in der ARD berichtet – da stolperte ich über Baerbocks peinliche Erklärungen, die ganz vom Geist Söders getragen sind.
Die Selbstinszenierung ist kein Nebeneffekt mehr, sie ist Teil eines neuen Systems, in dem Schein das Sein übertrumpft hat – Belohnung inklusive. Denn wer sich gut verkauft, bekommt Macht. Und wer Macht hat, darf sich für sechsstellige Summen aus der Staatskasse stylen lassen – wie Baerbock selbst, deren Visagistenkosten während ihrer Amtszeit längst Akten füllen. So schließt sich der Teufelskreis aus Show und Egozentrik.
Was als „feministische Außenpolitik“ angekündigt wurde, entpuppt sich im Rückblick als makelloses PR-Konstrukt: große Worte, gefällige Bilder – und im Zweifelsfall Postenschieberei hinter den Kulissen. Dass eine verdiente Diplomatin, die den Posten bei der UNO aus eigener Leistung verdient hätte und der er auch zugesagt war, am Ende weichen musste, um der früheren Ministerin einen Karriereschritt zu ermöglichen, sagt mehr über die wirkliche Einstellung zu Gleichberechtigung, Fairness und Leistung von Baerbock & Co aus als jedes Gendersternchen im Koalitionsvertrag. Frauenförderung? Ja – aber bitte nur, wenn sie dem eigenen Auftritt nützt. Kompetenz? Egal, wenn es um den Postenschacher in unserer Politiker-Kaste geht.
Man könnte das alles als Einzelfall abtun – wäre es nicht Teil eines größeren Bildes. Wer es einmal in die Spitzenpolitik geschafft hat, wird mit Versorgungsposten bis zur vergoldeten Rente abgesichert, egal, wie er versagt hat. Manche mit Schwergewicht aufs Ego, andere auf den Geldbeutel – ja nach Präferenzen.
Die Show zahlt sich aus. Und da ist es bei Baerbock genauso wie bei Söder, Migosa und den Nikoläusen: Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern um Kamerawinkel, virale Clips und mediale Anschlussfähigkeit. Politik als Performance – das ist längst keine Abweichung mehr, das ist die neue Norm.
Baerbock ist dabei nicht die Ausnahme. Sie ist der Prototyp. Bis zur Borniertheit selbstbewusst, perfekt inszeniert, unverfroren in der Argumentation. Sie erklärt uns mit ernster Miene, dass ihre Instagram-Reels ja irgendwie auch Aufklärung seien – und merkt nicht, wie sehr sie das Amt, das sie bekleidet, zur Requisite degradiert. Und sich selbst, mitsamt Frisur und Kleidung, zur Nachricht macht.
Der Preis für all das ist hoch. Die Bürger haben – zu recht – den Respekt verloren. Die Diplomatie ihre Ernsthaftigkeit. Und die Demokratie das Vertrauen. Denn wenn politische Kommunikation aussieht wie ein Trailer für Netflix, dann wird Politik irgendwann auch so wahrgenommen: als Serie. Austauschbar, beliebig, leicht abschaltbar.
Es bleibt die Frage: Wer zahlt für den ganzen Zirkus eigentlich? Wer hat den Clip geplant, gedreht, geschnitten, hochgeladen, vertont – und mit Musik unterlegt, die sicher nicht gratis war? Baerbock war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr Parteikandidatin im Wahlkampf, sondern Vertreterin der Bundesrepublik Deutschland. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass dieser Auftritt – wie ihre Visagisten und ihre Stylisten – aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde. Nicht nur das Bild ist politisch, sondern auch die Rechnung. Und die zahlen, wie immer, wir.
Was bleibt, ist ein System, das sich selbst feiert, sich selbst bedient – und sich selbst auf die Schulter klopft, wenn es mal wieder gut inszeniert wurde. Die Bürger aber, die längst genug haben von Glamour-Ministerinnen, PR-Politikern und durchgestylten Worthülsen – sie schauen weg. Oder wenden sich ab. Und wer will es ihnen verdenken? Ganz ehrlich – ich wünsche mir in solchen Momenten auch, mich abzuwenden. Nur kann ich das als Journalist leider nicht.
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