Unser Land ist wieder geteilt. Ganz anders als damals. Zum einen durch eine Brandmauer, die in vielem an die Stelle der alten Mauer getreten ist – nur dass der Schießbefehl diesmal ein verbaler ist. Auch die Wahrnehmung ist geteilt. Das jüngste Beispiel, das dies wieder sehr drastisch vor Augen führt: DAS Bundeslagebild „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ für das Jahr 2024, das jetzt öffentlich wird.
In rot-grünen Erziehungsmedien wie dem „Spiegel“, der „Süddeutschen“ oder der „Zeit“ war dazu am Montag Nachmittag nichts zu finden. Zumindest nicht auf der Startseite, wo die Menschen hinschauen. Die „Zeit“ brachte stattdessen eine Geschichte unter der Überschrift: „Rassismus -Bericht zeigt rassistische Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt“.
Leser dieser Medien leben damit in einer ganz anderen Realität als etwa Leser der „Bild“, die am Montag titelte: „Kriminalität in Deutschland: Schockierende Zahlen enthüllt“. Weiter steht im Text: „Demnach sind Syrer und Afghanen bei den Tatverdächtigen deutlich überrepräsentiert, tauchen bei vielen Deliktsarten wesentlich häufiger unter den Tatverdächtigen auf als Deutsche.“
Der „Focus“ geht einen Mittelweg. „Zugewanderte seltener kriminell? Ein Effekt beschönigt die neuen BKA-Zahlen“, titelt das Magazin. Es möchte ins Wasser gehen, aber nicht nass werden – betont im Gegensatz zur Bild, die Zahlen würden Entwarnung geben – und schränkt das dann gleich wieder vorsichtig ein. Motto: Die konservative Stammleserschaft besänftigen und gleichzeitig Männchen machen vor den rot-grünen Sittenwärtern.
Die Spaltung verläuft längst nicht mehr nur entlang politischer Einstellungen – sie geht tiefer: durch die Art und Weise, wie Wirklichkeit überhaupt noch wahrgenommen wird. Die einen leben in einem Land, in dem Zuwanderung vor allem Chancen bedeutet, Vorurteile und „Rechte“ das eigentliche Problem sind – und statistische Auffälligkeiten bestenfalls „Kontext brauchen“. Für die anderen ist es ein Land, in dem sich Gewalt, Respektlosigkeit und Kontrollverlust ausbreiten – sichtbar, fühlbar, zählbar. Zwischen beiden Gruppen liegt keine bloße Meinungsverschiedenheit, sondern ein grundverschiedener Blick auf Ursache und Wirkung. Es ist, als sähen beide Seiten denselben Film – nur dass die einen ihn für eine Doku, die anderen für ein ideologisches Märchen halten.
Entscheidend ist dabei, wer den Ton angibt – oder besser: was überhaupt noch gehört wird. Medien, die sich dem alten Anspruch der Aufklärung verpflichtet fühlen, berichten nüchtern, mit Zahlen, Tendenzen, Abweichungen. Andere hingegen filtern Wirklichkeit durch das Raster des Erlaubten – und blenden aus, was „rechten“ Applaus bekommen könnte. So entsteht ein Paralleluniversum, in dem nicht die Realität korrigiert wird, sondern ihre Wahrnehmung – nach ideologischer Bedürftigkeit. Wer Fakten benennt, wird verdächtigt, Gesinnung zu verraten. Wer sie ignoriert, gilt als moralisch integer. Das Resultat ist kein Diskurs mehr, sondern ein Dogma mit Schlagzeilen.
Was früher ein Streit über Inhalte war, ist heute ein Kampf um die Wirklichkeitsdeutung. Und der wird erbittert geführt. Wer sich heute etwa auf Zahlen des BKA beruft, riskiert bereits, als „Rechtspopulist“ diffamiert zu werden. Umgekehrt reicht es, Diskriminierung zu vermuten, um sofort als mutiger Mahner gefeiert zu werden – selbst wenn die Datenlage dünn ist. Die selektive Berichterstattung wird damit nicht zum Begleitphänomen, sondern zum Machtinstrument. Es geht nicht mehr darum, was ist – sondern darum, wer das „Was ist“ definieren darf. Genau darin liegt die eigentliche Brisanz des Lagebildes. Nicht in den Zahlen. Sondern im Umgang mit ihnen.
Aber sehen wir uns die Zahlen kurz an. Und so objektiv wie möglich.
Und eines vorab: Der Begriff „Zuwanderer“ umfasst nach BKA-Definition eine klar umrissene Gruppe – Asylbewerber, Geduldete, anerkannte Flüchtlinge, Schutzsuchende. Er steht nicht für „Ausländer generell“. Menschen mit Migrationshintergrund, EU-Bürger, ausländische Fachkräfte – sie tauchen in dieser Statistik nicht auf. Es geht hier also nicht um Ausländerkriminalität als solche – sondern um Kriminalität im Kontext der Asylzuwanderung.
Laut Bundeslagebild wurden im Jahr 2024 172.203 Zuwanderer als tatverdächtig registriert. Das entspricht einem Rückgang um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Klingt zunächst beruhigend – ist es aber nicht. Denn mit der Teillegalisierung von Cannabis ab April 2024 sind zahlreiche Delikte schlicht aus der Statistik verschwunden. Das BKA selbst spricht davon, dass dieser Effekt den Rückgang „maßgeblich“ beeinflusst hat. Rechnet man ihn heraus, bleibt die Kriminalitätsbelastung mindestens gleich hoch – oder steigt sogar leicht. Die vermeintliche Entwarnung ist also ein Statistik-Phantom.
Noch aufschlussreicher ist der Blick auf die Herkunftsländer: Während Ukrainer bei weitem die größte Gruppe unter den Zuwanderern stellen (rund 35,7 Prozent), sind sie in der Tatverdächtigenstatistik massiv unterrepräsentiert (12,8 Prozent). Ein klares Indiz: Zuwanderung ist nicht per se ein Kriminalitätsproblem – aber bestimmte Zuwanderergruppen bringen ein solches. Anders gesagt: Es geht nicht um Zuwanderung an sich, sondern darum, woher sie kommt. Und da sieht es bei jungen Männern aus Algerien, Marokko, Tunesien, Georgien oder Nigeria nun einmal düster aus – und besonders schlimm ist es bei Afghanistan und Syrien. Wer das leugnet, lügt – oder will nicht, dass man hinschaut.
Bei Gewaltdelikten klafft der Abstand besonders weit, wie die „Bild“ berichtet: „Hier gibt es bei den Deutschen 163 Tatverdächtige pro 100.000 Einwohner. Bei den Syrern sind es dagegen 1740 pro 100.000 – also mehr als zehnmal so viele. Ein ähnliches Bild bei den Afghanen: 1722 pro 100.000 – ebenfalls mehr als das Zehnfache. Ob Gewalt, Sexualdelikte oder Drogenkriminalität: Syrer und Afghanen liegen Bild-Informationen fast überall vorn.“
Das ist nicht „rechts“, nicht „populistisch“, nicht „Panikmache“. Das sind Fakten. Auch wenn „Zeit“, „Spiegel“, „Süddeutsche“ & Co. das Gegenteil weismachen wollen.
Besonders alarmierend: die Zahl der Mehrfachtäter. Rund 63 Prozent der als tatverdächtig erfassten Algerier wurden mehrfach auffällig. Bei Marokkanern, Tunesiern und Libyern liegt der Wert ebenfalls deutlich über 50 Prozent. Hier geht es nicht um Einzelfälle, sondern um kriminelle Biografien – oft verbunden mit Clankriminalität oder Drogenhandel.
Noch ein Punkt: Organisierte Kriminalität. Auch hier sind die Syrer mit 236 Tatverdächtigen die größte Gruppe – vor Albanern und Libanesen. Und es geht längst nicht mehr nur um Drogenhandel. Schleuserkriminalität, Gewalttaten, systematischer Sozialbetrug – die Strukturen sind da. Und sie wachsen.
Wer will – und wir wissen alle, wer das in der Regel ist – kann diese Zahl relativieren: mit Altersstruktur, Geschlechterverhältnis, sozioökonomischen Bedingungen. Aber selbst dann bleibt ein beunruhigendes Bild: Ein erheblicher Teil der Gewaltkriminalität in Deutschland wird von jungen männlichen Zuwanderern aus bestimmten Herkunftsländern begangen. Das ist kein Ressentiment, sondern Realität.
Und wenn man die rotgrüne Brille abnimmt, wäre auch alles andere kaum vorstellbar – wenn man gezielt massenweise junge Männer aus Krisengebieten ohne Gewalttabu nach Deutschland bringt. Denn, auch wenn es ein Tabu ist, das auszusprechen: Es sind eben keine Gaststudenten aus Australien oder Au-Pair-Mädchen aus den USA, die besonders auffällig sind in der Kriminalitätsstatistik.
Klar, die Rot-Grünen werden nun wie immer argumentieren, dass viele Delikte im Umfeld der Täter selbst passieren – Asylunterkünfte, Wohnungen, eigene Communitys. Merken sie dabei gar nicht, wie menschenverachtend so eine Argumentation ist? Sind Ausländer Opfer zweiter Klasse? Und: Knapp die Hälfte der Opfer sind deutsche Staatsbürger. Die Gewalt trifft also nicht nur die eigene Gruppe, sondern längst auch die aufnehmende Gesellschaft.
Eine weitere rot-grüne Dauer-Ausrede: Es gibt auch genügend deutsche Kriminelle. Ja, die gibt es, ohne jeden Zweifel. Doch ist das wirklich eine Ausrede für Gewaltimport? So als ob uns unsere hausgemachten Verbrechen nicht reichen würden?
Erst vor dem Hintergrund all der objektiven Zahlen aus der Statistik – in der immer schneller eingebürgerte Gewalttäter gar nicht mehr extra aufgeführt werden wie früher, ebenso wenig Doppelstaatler – entfaltet sich die ganze Tragweite der eingangs beschriebenen Wahrnehmungsspaltung. Während in manchen Redaktionen über Rassismus auf dem Wohnungsmarkt geschrieben wird, blicken andere auf die Realität auf dem Bahnhofsvorplatz. Beide Themen sind legitim – aber nicht gleich drängend. Und genau hier liegt das Problem. Wenn der mediale Fokus die Realität nicht mehr abbildet, sondern auswählt, was Realität sein darf, entsteht eine gefährliche Schieflage. Und dann haben wir es nicht mehr mit Journalismus zu tun, sondern mit Propaganda.
Denn Kriminalität ist kein Gefühl. Sie ist messbar. Und wenn man sie nicht mehr benennen darf, ohne sich verdächtig zu machen, rückt man den Boden unter den Füßen der Aufklärung ab. Wer das Lagebild des BKA liest, kann es unterschiedlich deuten – aber nicht ignorieren. Und wer es doch tut, betreibt kein Framing mehr, sondern Realitätsverweigerung. Denn wer nicht hinsieht, schützt nicht. Er schweigt nicht nur – er verschweigt. Und macht sich damit mitschuldig.
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