Annalena Baerbock lobt Donald Trump. Ja, richtig gelesen. Die grüne Außenministerin, die Trump einst als „Sicherheitsrisiko“ für die Welt bezeichnete, kein gutes Haar an ihm ließ und jede Gelegenheit nutzte, um ihm eins auszuwischen, ist auf einmal nicht wiederzuerkennen. Am Rande des Petersberger Klimadialogs sprach sie in wohlwollendem Ton über Trumps außenpolitischen Kurs. Besonders seine Ukraine-Politik. Wer sich fragt, ob das Satire ist – nein, es ist Politik. Deutsche Politik im Jahr 2025. Oder besser: Karrierepolitik. Denn Baerbock möchte den lukrativen Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York übernehmen – nach einem entsprechenden Kuhhandel mit der CDU und Friedrich Merz (siehe hier). Und bei dem Kuhhandel stören alte Überzeugungen offenbar nur.
Noch vor wenigen Jahren klang das ganz anders. Nach dem Sturm aufs Kapitol warf Baerbock Trump vor, er sei ein „Angriff auf alles, wofür Demokratie steht“. 2021 warnte sie als Kanzlerkandidatin: „Mit Trump droht uns eine Welt, in der nur noch das Recht des Stärkeren gilt.“ Und selbst 2023 erklärte sie: „Wir können uns keinen weiteren Trump leisten – weder in Amerika noch anderswo.“ Auch Trumps Haltung zum Klimawandel war für sie lange ein rotes Tuch. Und heute? Heute ist all das wie weggeblasen. Denn in New York wartet auf ein Posten, und Prinzipien haben im Kabinenkoffer offenbar keinen Platz.
Wie geht man als Journalist mit so einer Geschichte um? Ignorieren? Das wäre in meinen Augen fast schon Beihilfe, also Komplizenschaft. Empört kommentieren? Auch das wirkt mittlerweile abgestumpft, weil solche Manöver keine Ausnahme mehr sind, sondern System. Bleibt also nur: das Schauspiel so nüchtern wie möglich beim Namen nennen: Baerbock gibt den Merz im Kleinformat.
Denn erinnern wir uns: Auch Friedrich Merz stand einst für klare Prinzipien. Oder tat zumindest so. Die Schuldenbremse war ihm heilig. Verbal – und bis zur Wahl. Danach wurde sie verhandelbar. Für viele Wähler ein Schlag ins Gesicht. Und nun also Baerbock, die plötzlich erkennt, wie nützlich Trumps außenpolitische Härte doch gewesen sei. Kaum ist die eigene Karriere in der Endphase, kaum geht es um den Traumjob ganz am Ende – für die eine bei der UNO, für den anderen im Kanzleramt, wird alles relativ. Die so oft erklärte vermeintliche „Haltung“? Nur noch Kulisse. Und in dieser Kulisse spielen sich erstaunlich viele Wandlungen ab.
Merkel war früher gegen doppelte Staatsbürgerschaft – bis sie dafür war. Olaf Scholz hielt Waffenlieferungen an Kriegsparteien für ausgeschlossen – bis er sie befürwortete. Robert Habeck wollte den Verbrenner retten – bis er ihn abschaffen half. Und Christian Lindner? Er versprach einst: „Keine neuen Schulden!“ Dann jonglierte er als Finanzminister der „Ampel“ mit Sondervermögen, als gäbe es kein Morgen.
Natürlich darf man dazulernen, Realitäten anerkennen, auf neue Entwicklungen reagieren. Aber das ist etwas anderes als der plumpe Tausch von Überzeugung gegen Aufstieg. Baerbocks Trump-Wendung ist keine Differenzierung, sondern pure Taktik. Eine kalkulierte Demütigung des eigenen früheren Ichs – im Dienste der Karriere.
Sogar Christoph Heusgen, ein Grünen-naher Diplomat und Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, zeigte sich fassungslos. Er nannte Baerbocks Nominierung für den UN-Posten eine „Unverschämtheit“ und sprach von einem „Auslaufmodell“, das die erfahrene Diplomatin Helga Schmid ersetzt. Härtere Worte aus dem eigenen Lager gibt es selten.
Selbst Markus Lanz, sonst immer brav auf rot-grünem Propaganda-Kurs, konnte sich ein gehöriges Stirnrunzeln nicht verkneifen. In seiner Sendung warf er Baerbock diese Woche vor, sie habe schon nach der Bundestagswahl 2021 gewusst, dass sie intern kaum Rückhalt für eine Führungsrolle habe – und sich daher frühzeitig in Richtung Ausland orientiert. Nach der Wahlniederlage der Grünen hatte Baerbock noch versichert, sie wolle sich nach Jahren auf „Highspeed“ mehr um ihre Familie kümmern. Heute sieht das eher nach diplomatischer Vorwärtsverteidigung in Sachen Karriereplanung aus.
Was bleibt, ist der bittere Eindruck: Je höher ein Politiker hinaus will, desto biegsamer wird die Wirbelsäule. Der Aufstieg ins internationale Parkett scheint nicht über Leistung zu führen, sondern über Anpassung. Über ein „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ auf diplomatischem Briefpapier.
Und vielleicht passt das ja zur neuen Zeit: Werte sind flexibel, Prinzipien optional, Rückgrat ein Karrierehindernis. Baerbocks Loblied auf Trump ist da nur der jüngste Beleg – und vermutlich nicht der letzte.
Denn eins ist sicher: Wer für einen Job bei den Vereinten Nationen sogar Donald Trump umarmt, wird morgen auch Putin zum Reformer erklären, wenn’s der Sache dient. Nur die eigene Glaubwürdigkeit bleibt dabei auf der Strecke.
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