Angela Merkels Scheinwelt: Wie sie Deutschland auf Abwege führte Was einst als böse "rechte" Kritik diffamiert wurde, ist nun salonfähig geworden

Von reitschuster.de

Deutschland – einst der Motor Europas – steht heute als wirtschaftlich schwächelnder Koloss da. Das britische Magazin “The Economist”, einst ein Fan von Angela Merkel, hat seine Meinung radikal geändert. Wo 2013 noch Hoffnungen auf Merkels Führungsstärke gelegt wurden, zeichnet die aktuelle Analyse ein düsteres Bild: Deutschland sei unter ihrer 16-jährigen Regentschaft zum „kranken Mann Europas“ geworden. Doch nicht nur die Wirtschaft, auch geopolitische Abhängigkeiten und der Demokratieabbau in Europa lasten schwer auf ihrem Erbe.

Schuldzuweisungen und gefährliche Abhängigkeiten

Man kann es nicht anders sagen: Die einstige Bundeskanzlerin Angela Merkel steht unter Beschuss – und das ausgerechnet von einem Magazin, das nie im Verdacht stand, „rechts“ zu sein – wie man im neuen Deutschland alles nennt, was nicht stramm links ist. Für „The Economist” ist klar, dass Merkel nicht nur Deutschland, sondern auch der Europäischen Union tiefgreifend geschadet hat. Ihre Zeit im Kanzleramt beschreibt das Magazin als 16 Jahre „Durchwursteln ohne Reformen“, ein ständiges Abwarten, Zaudern und Zögern. Fast jede Entscheidung der “Iron Frau” habe zu Rückschlägen geführt. Merkel habe Deutschland, so der Vorwurf, in ein “geopolitisches und wirtschaftliches Nickerchen” versetzt, aus dem das Land nun erst wieder erwachen müsse.

Es gebe drei Abhängigkeiten, die wie ein Damoklesschwert über Deutschland hängen, so die britischen Journalisten: Ohne die USA könne sich das Land nicht verteidigen, ohne Exporte nach China nicht wachsen und ohne russisches Gas stünde die deutsche Industrie still. Merkel führte Gespräche mit Wladimir Putin, handelte mit ihm – und übersah die Risiken. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine offenbarte dann, wie unvorbereitet Deutschland wirklich war.

Ein fatales Erbe in der EU

Neben den wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen wirft „The Economist” Merkel auch vor, den Demokratieabbau in der EU toleriert, wenn nicht gar begünstigt zu haben. Ungarn, Polen – Länder, in denen autoritäre Tendenzen stärker wurden , während Merkel bequem schwieg – so die Briten in ihrer eigenwilligen Auslegung, die zeigt, dass die Kritik an Merkel bei ihnen eher aus einer linken Weltsicht heraus kommt. In der Orban ein böser, böser Autokrat sein soll. Der Vorwurf aus London: Die deutschen Geschäfte mit Budapest florierten, und die „aufstrebenden Autokraten“ um Viktor Orbán konnten sicher sein, dass von Berlin keine ernsthafte Kritik zu erwarten war. Ein fauler Frieden, erkauft mit dem Schweigen der mächtigsten Frau Europas, so das Verdikt von der Themse. Eine merkwürdige Sichtweise – denn in Wirklichkeit lief ja Merkel ständig verbal Sturm gegen die nicht-linken Osteuropäer und torpedierte sie, wo es nur ging.

So absurd also dieser Vorwurf ist, so sehr sticht ein anderer: Merkels Umgang mit der sogenannten Flüchtlingskrise 2015. „Ja, es war eine humanitäre Geste, tausende Geflüchtete aufzunehmen“, schreiben die Briten zwar stramm links und auf Linie. Aber, so schränken sie dann doch realpolitisch ein, die politischen Folgen in Deutschland und Europa waren verheerend: Die Welle der Sympathie schlug bald in Ablehnung um, die AfD erstarkte, nationalistische Bewegungen in anderen Ländern fanden neuen Rückenwind.

Späte Einsicht oder alte Muster?

Dass Merkel jetzt plötzlich kritisiert wird, wo vorher Kritikern schnell das Etikett “rechts” und “verschwörungstheoretisch” angehängt wurde, mutet fast ironisch an. Jetzt ist es ein etabliertes, liberales Medium, das hart mit ihr ins Gericht geht. Vielleicht kommt die Einsicht zu spät. Vielleicht zeigt sich darin auch, dass das politische Establishment lieber wegsieht, solange es bequem ist. Und dass es nur dann kritisch wird, wenn der Preis der Ignoranz nicht mehr zu übersehen ist.

Deutschland hat nun die Aufgabe, aus dem geopolitischen Schlaf aufzuwachen, den Merkel herbeigeführt hat. Was bleibt, ist die Frage, wie lange es dauern wird, die Schäden dieser Kanzlerschaft zu reparieren. Denn eines scheint sicher: Die “Iron Frau” hinterlässt ein schweres Erbe – und eine Menge offener Baustellen.

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

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