Berliner Zeitung sieht sich als Corona-Zensor ihrer Leser Unliebsame Meinungen verschwinden lassen, statt sie zu diskutieren

„Das Zulassungsdesaster: Lobbyarbeit und Rechtsbruch im Fall der mRNA-Präparate?“ – dieses Thema war der „Berliner Zeitung“ offenbar zu heiß. Und deshalb ließ sie am Freitag einen Gastbeitrag mit dem identischen Titel von Professor Gerd Morgenthaler, zwei weiteren Rechtsprofessoren, einem Rechtsdozenten und drei Rechtsanwälten einfach klammheimlich von ihrer Internet-Seite und aus den sozialen Netzwerken verschwinden. Ohne ein Wort der Erklärung. Hoffte man in der Chefredaktion, dass niemand die Löschaktion bemerken würde?

Fleißige Beobachter machten mich sofort darauf aufmerksam. Und so konnte ich meine Leser nicht nur auf den Zensur-Akt hinweisen, sondern ihnen auch den Inhalt des höchst brisanten und interessanten Artikels bekannt machen, den sie nach dem Willen der „Berliner Zeitung“ nicht erfahren sollten. Der Beitrag schneidet tief ins Fleisch des Impf-Narrativs und geht ans Eingemachte. Die Löschung erfolgte ohne vorherige Rücksprache mit den Autoren und „auf Impuls von außen hin“, wie mir Professor Morgenthaler auf Anfrage mitteilte. Er und die anderen Autoren bestehen darauf, dass der Artikel wieder veröffentlicht wird.

Nachdem zwei Tage unter der entsprechenden Internet-Adresse nur ein virtuelles Loch klaffte – ein skandalöser Umgang mit journalistischen Standards – hat der Chefredakteur der Berliner Zeitung, Tomasz Kurianowicz, dort nun einen überaus merkwürdigen Erklärtext veröffentlicht. Offenbar notgedrungen, nachdem die Veröffentlichung auf meiner Seite viele Wellen geschlagen hatte. Der Transparenz-Hinweis, der zwei Tage zu spät kommt, lautet wie folgt:

An dieser Stelle hat die Redaktion der Berliner Zeitung einen Text der Autoren RA René M. Kieselmann, Prof. Dr. Gerd Morgenthaler, Dr. Amrei Müller, Prof. Dr. Günter Reiner, RA Dr. Patrick Riebe, RAin Dr. Brigitte Röhrig und Prof. Dr. Martin Schwab zu möglichen Verfehlungen bei den Zulassungen der mRNA-Impfstoffe veröffentlicht.

Die Redaktion wurde nach der Veröffentlichung mit starken Argumenten konfrontiert, die die Richtigkeit des Textes in Frage stellen. Auf dieser Grundlage hat sich die Chefredaktion der Berliner Zeitung dazu entschlossen, den Text zu depublizieren und die Vorwürfe zu prüfen.“

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Merkwürdige Vertuschung

Unglaublich! Warum nennt der Chefredakteur nicht Ross und Reiter, sondern nutzt das Passiv, wenn es um die „Argumente“ gegen den Artikel geht? Wer hat sie an den Verlag herangetragen? Worin bestehen sie? Und warum macht die Redaktion nicht das einzig Richtige – und stellt die Argumente gegen den Artikel diesem gegenüber? Damit sich mündige Leser selbst ein Urteil bilden können!

Medien sind keine Plattform für die Verkündigung von vermeintlichen „Wahrheiten“ – sondern für den Meinungsstreit. Dass irgendjemand mit den Argumenten von Morgenthaler und seinen Co-Autoren nicht einverstanden ist, ist die normalste Sache der Welt. Wenn eine Zeitung dann diese Gegenmeinungen publiziert, wäre das ordentlicher Journalismus im Sinne von Pluralismus und Demokratie.

Aber „depublizieren“? Verschwinden lassen, ohne jeden Hinweis, so als wäre er nie erschienen?

Das ist saudumm. Denn eigentlich sollte sich auch in die Chefredaktion der Berliner Zeitung herumgesprochen haben, dass das Internet nichts vergisst.

Es ist auch entlarvend:

Es zeigt, was für ein Verständnis von Journalismus und seinen Lesern Kollegen wie Kurianowicz haben: Sie halten ihre Kunden bzw. Gebührenzahler nicht für mündige Bürger, die sich aus unterschiedlichen Quellen selbst ein Bild machen können. Sie sehen in ihnen kleine Kinder, die man von „schädlichen Meinungen“ fern halten muss. Und was eine „schädliche Meinung“ ist, entscheiden natürlich sie.

Selten wurde diese allgegenwärtige Journalisten-Einstellung den Bürgern gegenüber so dramatisch vor Augen geführt wie im vorliegenden Fall.

Auf was für einem schwachen Fundament muss die Überzeugung von Journalisten gebaut sein, wie groß ihr Misstrauen und ihre Verachtung gegenüber dem Leser, wenn sie glauben, die Lektüre eines Beitrags mit der „falschen“ Meinung könnten ihre „Wahrheit“ ins Wanken bringen?

Wobei ich Kurianowicz zumindest zugutehalten muss, dass ich nicht weiß, ob er selbst die treibende Kraft bei der Löschung war (genauso wie bei der letzten Sperrung meiner Konten nicht der Vorstand der Bank die treibende Kraft war). Die Autoren sagten mir gegenüber, die Löschung sei „auf Impuls von außen hin“ erfolgt. Was der noch größere Skandal wäre.

Zu all dem schweigt Chefredakteur Kurianowicz

Die großen Medien, sowohl die gebührenfinanzierten als auch die mit Steuermitteln künstlich am Leben gehaltenen „privaten“, schaffen sich selbst ab.

„Vertrauen, das man verspielt hat, ist wie ein Eiswürfel. Das ist dann weg“, sagte Komiker-Legende Dieter Hallervorden gestern zum Berliner Wahlergebnis.

Die Journalisten-Kollegen sollten sich das hinter die Ohren schreiben.

Wobei es dafür eigentlich schon zu spät ist.

+++ Aktualisierung +++

Inzwischen hat die Kritik offenbar etwas bewirkt. Der Chefredakteur der Berliner Zeitung hat den oben aufgeführten Text inzwischen geändert – und angekündigt, nun, wie ich das als Minimum hier in meinem Artikel vorschlug, den Artikel selbst wieder online zu stellen, mit einer Gegenmeinung. Dass dazu vier Tage notwendig waren und sich die Redaktion derart entblösste und bis auf die Knochen blamierte, spricht für sich. Hier der neue Text des Chefredakteurs:

„Die Redaktion wurde nach der Veröffentlichung mit starken Argumenten konfrontiert, die die Richtigkeit des Textes in Frage stellen. Auf dieser Grundlage hatte sich die Chefredaktion der Berliner Zeitung dazu entschlossen, den Text zu depublizieren und die Vorwürfe zu prüfen. Nun hat die Redaktion die Entscheidung getroffen, den Text bald zu republizieren und eine Gegenrede hinzuzufügen, damit der Leser sich selbst einen Eindruck macht, welches Argument stärker wiegt. Wir sind in Verhandlung mit allen beteiligten Autoren.“

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Mein aktuelles Video:

Wie sich WEF-Chef Klaus Schwab beim Thema Corona in Widersprüche verwickelte – und keiner nachfragt.

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Bild: Shutterstock

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