Die „Staats-Antifa“ Die heimliche Machtergreifung der Linksextremisten

Ein Gastbeitrag von Josef Kraus

Das Buch des Autors Christian Jung beginnt mit einem Hammersatz: „Im Jahr 2001 öffnete die Bundesregierung der Antifa die Staatskasse.“ Auslöser waren zwei „Fakes“, die dem linken Lager inklusive deren Sympathiepresse ins Konzept passten: Am 2. Oktober 2000 war es in Düsseldorf zu einem Brandanschlag auf die Synagoge in Düsseldorf gekommen. Die Tat wurde umgehend Rechtsextremisten in die Schuhe geschoben, Bundeskanzler Schröder rief tags darauf zum „Aufstand der Anständigen“ auf. Im Dezember 2000 stellte sich heraus, dass die Täter arabischstämmige Jugendliche waren. Aber da hatte sich der „Aufstand der Anständigen“ bereits verstetigt. Nahezu zeitgleich kam im November 2000 – ausgehend von BILD – die Geschichte auf, im sächsischen Sebnitz hätten jugendliche Neonazis am 13. Juni 1997 den „kleinen Joseph“, Sohn eines Irakers und einer Deutschen, im Schwimmbad ertränkt. Der Kanzler empfing die Mutter, und so weiter und so weiter. Dass der kleine Junge einen Herztod gestorben war, spielte keine Rolle mehr. Die antifaschistische „Zivilgesellschaft“ nahm an Fahrt auf.

Man könnte meinen: Naja, das war die rot-grüne Regierung Schröder/Fischer, das ist vorbei. Nein, es ist nicht vorbei. Die Regierung Schröder/Fischer ging 2005 zu Ende, sie wurde durch wechselnde Kabinette Angela Merkels (CDU) ersetzt: einmal schwarz-gelb (2009 – 2013), sonst immer schwarz-rot. Geändert hat sich für „Antifa“ nichts. Im Gegenteil: Sie verästelte sich immer mehr und genoss zunehmend staatliche Alimentation. Jedenfalls war ab diesen beiden „Ereignissen“ ein „zivilgesellschaftlicher“ Aufstand „gegen Rechts“ angesagt.

Die ach so um die Demokratie besorgte Antifa hat dabei samt den sie unterstützenden NGOs keinerlei Berührungsängste bei der Wahl ihrer Mitstreiter. Beispiel: Die RAF-Terroristin Irmgard Deschler ist heute Vorsitzende des „gemeinnützigen“ Fördervereins Bayerischer Flüchtlingsrat e.V. Aber das sind „kleine Fische“ im Vergleich mit anderen, die „den Marsch durch die Instanzen“ antraten: Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen), vormals Mitglied der Gruppe Internationale Marxisten (GIM) war 1998 bis 2001 Gesundheitsministerin. Ihr folgte auf diesem Stuhl Ulla Schmid (SPD), vormals Mitglied im Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW). Jürgen Trittin (Grüne), Bundesminister und zuvor Landesminister in Niedersachsen, ist ebenfalls aus K-Gruppen hervorgegangen. Joschka Fischer (Grüne), Außenminister 1998 – 2005, zuvor Minister in Hessen, ging aus der Vereinigung „Revolutionärer Kampf“ hervor. Der vormalige Straßenkämpfer, ohne jeden Berufsabschluss, erklärt heute allen, die es wissen oder nicht wissen wollen, Gott und die Welt. Wilfried Kretschmann (Grüne) war beim Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW); heute ist er Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

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Bei so viel Durchmarsch und angesichts der Tatsache, dass rund 70 Prozent der „Medienschaffenden“ grün-rote Sympathien pflegen, ist es kein Wunder, dass auch die Merkel-Republik auf dem linken Auge immer blinder wurde. Eine „Rote Hilfe“, aus der Terroristen wie Hans-Joachim Klein, Birgit Hogefeld oder Wolfgang Grams hervorgingen, gibt es heute noch. Linksextremistische Gewaltexzesse beim G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg, nahezu tagtäglich in Berlin abgefackelte Autos oder Hausbesetzungen in Hamburg, Berlin und Leipzig werden schier wie ausgeuferte Folklore achselzuckend zur Kenntnis genommen, gar der nicht genug deeskalierenden Polizei in die Schuhe geschoben.

Und dazu die DDR-Hinterlassenschaften: Die Stasi-Spitzelin Anetta Kahane (*1954) leitet die Antonio-Amadeu-Stiftung, die sich nichts anderem als dem „Kampf gegen Rechts“ verschrieben hat. Von 2010 bis 2017 erhielt die Stiftung Fördergelder in Höhe von 3,6 Millionen Euro vom Staat. In Mecklenburg-Vorpommern wird 2020 die Linksradikale (und Schulkameradin von Angela Merkel), früher der SED angehörende Barbara Borchardt (*1956) sogar mit den Stimmen der CDU im Landtag von Schwerin zur Verfassungsrichterin gewählt; die Dame war 2012 Mitbegründerin der vom Verfassungsschutz beobachteten „Antikapitalistischen Linken (AKL)“ der Partei „Die Linke“, die den Mauerbau von 1961 heute noch glorifiziert. Dazu kommen führende Vertreter der „Grünen, der Links-Partei und der SPD, die das sich antifaschistisch verstehende Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ (AgR) befördern: Karin Göring-Eckhardt, Toni Hofreiter, Katja Kipping, Cem Özdemir, Bernd Riexinger, Manuela Schwesig und viele andere mehr.

Apropos Manuela Schwesig: Die heutige SPD-Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern hat als Bundesfamilien- und Jugendministerin von 2013 – 2017 den Geldsegen für die „Antifa“ erst so richtig befördert. Alles in allem beziffern sich öffentliche Zuschüsse für den Kampf gegen Rechts auf hunderte Millionen Euro. Das hat der Extremismusexperte Karsten D. Hoffmann in einem Interview für „Reitschuster.de“ kürzlich bestätigt. Er sagte über die Bezuschussung des „Kampfes gegen Rechts“ wörtlich: „Sie können davon ausgehen, dass der Gesamtbetrag eine halbe Milliarde Euro längst überschritten hat. Und das Interessante dabei ist, dass allein das Fördervolumen des Bundesfamilienministeriums in den letzten fünf Jahren von knapp 30 auf 125 Millionen Euro pro Jahr gestiegen ist … Ich schätze, dass die Mittel, die explizit zur Prävention linker Militanz aufgewendet werden, irgendwo im Bereich zwischen ein und zwei Prozent des Gesamtvolumens liegen. Siehe https://reitschuster.de//post/der-linke-aufstand-ist-schon-laengst-da/

An anderer Stelle weist Christian Jung in „Staats-ANTIFA“ ultralinke Verflechtungen im Bereich der Fachpublizistik nach. Nehmen wir die angeblich so renommierten „Blätter für deutsche und internationale Politik.“ Dieses Periodikum wurde bis 1990 aus der DDR kräftig mitfinanziert. Heute sind die „Blätter“ über „Linksnet“ als Kooperationspartner verbunden mit linksextremen Blättern wie „Antifa Infoblatt“ „analyse & kritik“, „marx 21“. „Linksnet“ wiederum ist ein Projekt der Rosa-Luxemburg-Stiftung“, der politischen Stiftung der Partei „Die Linke“. Da ist es fast schon erwartbar, dass sich dort Deutschlands oberster „Staatsphilosoph“ regelmäßig verewigt. In der Septemberausgabe 2020 der „Blätter“ schreibt er über das Thema „30 Jahre danach: Die zweite Chance – Merkels europapolitische Kehrtwende und der innerdeutsche Vereinigungsprozess.“ Seine Kernbotschaft lautet: Wegen Corona, AfD, „Chemnitz“, NSU, „Erfurt“ (Wahl eines ephemer amtierenden nicht-linken Ministerpräsidenten), wegen der „Ossis“, „eines auf dem rechten Auge blinden Verfassungsschutzpräsidenten“, der „rechten“ Umtriebe bei Polizei und Bundeswehr, vor allem wegen des „Kainsmals Auschwitz“ brauchen wir mehr „Europa“. Merkel bleibt mit „ihrer politischen Klugheit“ für Habermas die erste Wahl bei der Rettung Europas. Sie, Merkel, habe die Chance, „den Prozess der deutschen Einheit zu vollenden, indem wir unsere nationalen Kräfte für den entscheidenden Integrationsschritt in Europa bündeln“ (siehe hier).

Wir wollen dem besorgten Bürger nicht noch mehr aus dem Buch von Christian Jung vorwegnehmen. Sein Buch ist eine erschreckende, wenngleich notwendige Lektüre. Es geht vielen Skandalen auf den Grund, die auch eine Merkel-Administration nicht aufgedeckt, geschweige denn beendet hat. Dass das Buch „Staats-ANTIFA“ wie so manch anderes Buch aus dem Kopp-Verlag übrigens so manchem Buchhändler nicht in den Kram passt, hat das Börsenblatt – Fachmagazin der Buchbranche (Ausgabe vom 6. August 2020) jüngst bestätigt. Es geht dort um die „Auslistung“ (sic!) von politisch unliebsamen Büchern in digitalen Bestellkatalogen. Ein mutiger Buchhändler namens Patrick Musial aus Recklinghausen lobt solche „Auslistungen“ und meint: „Sehr gut! Ganze Verlage sperren zu können, auch in der Bibliografie im Laden, wäre natürlich auch toll. Müssen ja nicht nur Kopp und Konsorten sein …“ 

„Cancel Culture” nennt man das heute. Gut, dass es (noch?) Bücher wie das eines Christian Jung gibt.

Christian Jung: Staats-Antifa. Die heimliche Machtergreifung der Linksextremisten. 285 Seiten, Kopp-Verlag Rottenburg 2020


Josef Kraus (*1949), Oberstudiendirektor a.D., Dipl.-Psychologe, 1987 bis 2017 ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, 1991 bis 2013 Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung; Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2009), Träger des Deutschen Sprachpreises 2018; Buchautor, Publizist; Buchtitel u.a. „Helikoptereltern“ (2013, auf der Spiegel-Bestsellerliste), „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“ (2017), „Sternstunden deutscher Sprache“ (2018; herausgegeben zusammen mit Walter Krämer), „50 Jahre Umerziehung – Die 68 und ihre Hinterlassenschaften“ (2018), „Nicht einmal bedingt abwehrbereit – Die Bundeswehr zwischen Elitetruppe und Reformruine“ (2019, zusammen mit Richard Drexl).

 


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Bild: Ben Gingell/Shutterstock
Text: Gast

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