„Faktenchecker“ wollen mir ans Bein pinkeln – und stolpern Wie aus dem Lehrbuch für Propaganda und Desinformation

In George Orwells Roman „1984“ gibt es ein Wahrheitsministerium. Der britische Journalist und Autor hat die Zukunft zwar in seinem Werk – leider – sehr gut vorausgesagt. Was er nicht ahnen konnte: Dass der modere Gesinnungsstaat, zumindest in Deutschland, das „Wahrheitsministerium“ auslagert. Die Arbeit des „Wahrheitsministeriums“ übernehmen dabei angebliche Faktenchecker. Die auf diskreten Wegen vom Staat finanziert werden. Sie agieren dabei als Propaganda-Instrument der Regierung – und sorgen dafür, kritische Stimmen mit List und oft auch mit Arglist zu bekämpfen. Etwa mit Desinformation. Die sie verbreiten unter dem Deckmantel, eben solche Desinformation zu bekämpfen.

Wie das geht, habe ich gerade wieder einmal am eigenen Leib erfahren. Bei Facebook – wo die Propagandisten von „Correctiv“ und die Regierungsjournalisten von „dpa“ als vermeintlich „unabhängige Faktenchecker“ fungieren.

Die Art und Weise, wie sie dabei manipulieren, ist so beispielhaft, und entspricht so genau dem Lehrbuch für Desinformation, dass ich die Sache hier wiedergeben möchte.

Anlass war folgender Post von mir am Wahlabend – der auf Facebook nicht mehr so zu sehen ist, wie er veröffentlicht wurde – er ist mit dem Brandmal „Fehlinformation“ gekennzeichnet:

Ich bekam dazu folgende Nachricht:

Das ist absurd. Denn weder in dem Beitrag, auf den mein Facebook-Post verweist, noch in einem ähnlichen Tweet, habe ich die Behauptung aufgestellt, die „dpa“ zu widerlegen vorgibt:

Es handelt sich um den uralten Strohmann-Trick: Es wird ein Strohmann aufgestellt, also behauptet, es gebe etwas in einer Aussage, was es dort gar nicht gibt, und dann wird dieser Strohmann zerlegt.

Die „dpa“ hat meinem bescheidenen Beitrag einen ganzen „Faktencheck“ gewidmet – ein Dokument der Zeitgeschichte, das zeigt, mit welchen absurden Winkelzügen die Propagandisten die Logik vergewaltigen (nachzulesen hier).

Ich hab meinen alten Kollegen von der „dpa“ folgenden Brief geschickt:

Hallo Kollegen,

haben Sie gar keine Schamgrenzen mehr?

Sie widmen einem kurzen Tweet von mir einen ganzen Faktencheck – und manipulieren dabei auf dreiste Art und Weise (siehe hier).

Sie bauen einen Strohmann auf – und schießen dann auf diesen. Mit anderen Worten: Sie unterstellen mir eine Behauptung, die ich nicht getätigt habe, und widersprechen dieser dann.

Dieser Zynismus macht mich besonders traurig, weil ich selbst früher für die dpa gearbeitet habe. Als sie noch Qualitätsjournalismus betrieb und nicht Regierungs-Propaganda.

Sie schreiben über meinen Tweet: „Da wird verbreitet, das ZDF habe bei einem Statement Chrupallas dessen Stimme künstlich verfremdet.“

Das steht aber überhaupt nicht in meinem Tweet – das ist von Ihnen frei erfunden bzw. hineininterpretiert. Die These in meinem Tweet ist, dass eine Aufnahme genommen wurde, in welcher der Ton schlecht ausgesteuert ist. Genau diesen Sachverhalt bestätigen Sie ja in Ihrem Faktencheck auch.

Was Sie dabei aber manipulativ ausblenden: Dass genau darin – in der Auswahl einer schlecht klingenden Aufnahme – eben die Manipulation besteht. Denn es gab an dem Abend auch andere Aufnahmen von Chrupalla, die normal klangen!

Hier wird ein sogenannter Faktencheck bewusst zur Manipulation – wie aus dem Lehrbuch für Propaganda und Desinformation.

Fast hätte ich geschrieben, dass Ihre Herangehensweise an Dreistigkeit schwer zu überbieten ist. Aber das wäre falsch. Sie und Ihre Kollegen schaffen das mit dem Überbieten in erschreckender Regelmäßigkeit.

Sie sollten sich schämen! Mit Journalismus, wie ich ihn einst gelernt und auch bei der dpa betrieben habe, hat das nichts mehr zu tun.

Mit nicht erfreuten Grüßen
Boris Reitschuster

Einen besonderen Beigeschmack erhält die Sache durch die staatliche Finanzierung von „dpa“ – bis zu einer Million Euro Haushaltsmittel in einem Jahr allein aus dem Bundesinnenministerium. „Die Deutsche Presseagentur, die nahezu alle Medien des Landes mit Nachrichten beliefert, lässt sich jetzt von Nancy Faeser und dem Innenministerium bezahlen, um gegen ‚Desinformation‘ zu kämpfen“, schrieb dazu Julian Reichelt von „Nius“. Die Reaktion der großen Medien, von denen viele Mit-Gesellschafter bei „dpa“ sind: Empörung. Nicht über die Staatsfinanzierung, sondern darüber, dass Reichelt es wagt, diese zu kritisieren.

Die „taz“ zitierte dazu im März Jens Petersen, Leiter der dpa-Konzernkommunikation: „Vorwürfe wie diese zielen aus unserer Sicht ins Leere“. Richtig sei, dass das Projekt durch eine Public-private Partnership finanziert werde, also gemeinsam durch Medienhäuser, Stiftungen, Verbände und staatliche Stellen. Nur so funktioniere die gesamtgesellschaftliche Stärkung der Medien- und Nachrichtenkompetenz. Das klingt wie bestes DDR-Propaganda-Deutsch.

„Zu der Höhe der jeweiligen Zuwendungen sowie zu dem Vorwurf von Nius, konkret das BMI finanziere UseTheNews, wollte sich die dpa allerdings nicht äußern“, muss die „taz“ im Kleingedruckten zugestehen.

Die „Faktenchecker“ der „dpa“ scheuen derweil keine Peinlichkeit, wenn es um die Unterstützung der Regierung geht. So versuchen sie etwa, eindeutige peinliche Aussagen von Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen nachträglich reinzuwaschen – mit dem gleichen Strohmann-Trick (siehe hier).

Noch bizarrer: Die „dpa“ tritt als eine Art Pressedienst der linksextremen Antifa auf und will uns weismachen, sie wisse, was die „echte“ Antifa ist und was nicht (siehe hier). Was per se absurd ist, da die Antifa ja keine Organisation im klassischen Sinne ist und jeder, der es möchte, sich dazu zählen kann. Aber was sind schon Fakten, wenn es darum geht, Regierungskritiker zu diffamieren und ihnen Falschinformation vorzuwerfen?

Aber um zum Anfang zurückzukommen – zu Orwell: Wer solche „Faktenchecker“ hat als Regierung, braucht kein Wahrheitsministerium mehr und keinen Geheimdienst, der die schmutzige Propaganda-Arbeit macht.

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