Grünen-Abgeordnete reagiert mit Spott auf Mannheimer Anschlag Unerträgliche Szenen im Berliner Landesparlament

Die Szene ist schier unerträglich. Und man stellt sich unwillkürlich die Frage: Was löst sie bei den Opfern und den Angehörigen des getöteten Polizisten aus? 

Im Berliner Abgeordnetenhaus sprach eine CDU-Abgeordnete das grausame Messer-Attentat auf den Islam-Kritiker Michael Stürzenberger durch einen islamistischen Afghanen an, bei dem der junge Beamte Rouven L. ums Leben kam und Stürzenberger selbst schwer verletzt wurde.

„Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich, dass wir bei Migration…“, sagte die CDU-Abgeordnete und Innensenatorin von Berlin, Iris Spranger (CDU). Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment unterbrach sie die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt, Sprecherin für Antidiskriminierung ihrer Fraktion, mit sehr hochnäsiger, spöttischer Stimme und der Frage: „Mannheim ist tot?“

 Aus der Fraktion der Grünen sind Lacher zu hören.

Die CDU-Senatorin konnte ihren Satz nicht fortsetzen, sie ging direkt auf den Zwischenruf ein und sagte: „Ich würde darüber nicht lachen, weil da oben sitzen Kolleginnen und Kollegen“ – gemeint waren Polizeibeamte auf der Zuschauertribüne. Wieder wurde Spranger unterbrochen – diesmal durch Applaus. Auch von anderen Fraktionen. Die Innensenatorin fuhr fort: „Und das hoffe ich, dass nicht nur Sie als Abgeordnete der Grünen-Fraktion, sondern dass die anderen Abgeordneten der Grünen-Fraktion mir da zustimmen, dass die Sicherheit auch der Sicherheitskräfte an erster Stelle steht, wenn solche Messerangriffe sind.“

Die Entgleisung Tuba Bozkurts ist ungeheuerlich. Und leider typisch. (Ansehen können Sie sich die Szene hier).

Ich musste bei der Szene sofort zurückdenken an mein Interview mit dem AfD-Abgeordneten Antonin Brousek, einen Tschechen mit Doppelpass, der vor dem Gang in die Politik Richter war. 

„Ich habe von Anfang an das Gefühl, dass das gar kein hohes Haus ist, sondern eine seltsame Bude, wo Dinge gemacht werden, die eigentlich nicht so sich abspielen sollten“, so der gebürtige Prager im Interview über das Berliner Abgeordnetenhaus: Die Leute draußen am Fernsehen würden immer nur den Redner vorne am Rednerpult sehen, aber nicht die Reaktionen im Hintergrund im Saal hören oder sehen. „Wenn wir von der AfD dran kommen, geht erst mal die Hälfe der Leute raus, um uns zu zeigen: Ihr seid Scheiße“, berichtet Brousek.

Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt

Die (Un-)Sitten in der Volksvertretung gehen so weit, dass Abgeordnete von Rot-Rot-Grün sich demonstrativ auf den Boden setzten, als der tschechische Botschafter Antworten gab, die ihnen politisch nicht ins Konzept passten. Das Parlament sei eine „Mischung aus Irrenhaus und Mädchen-Lyzeum“, eine „Art selbstverwaltete Schule, wo es überhaupt keine Autoritäten mehr gibt“, so Brousek. Er glaube, im Berliner Landtag gebe es „wenig Autorität“. Und die Autoritäten würden von diesen Leuten „ausdrücklich und ostentativ missachtet, denn sie lehnen ja Autoritäten ab“. Das könne man auch so machen, so Brousek: „Aber es ist nicht autoritätsfrei, sondern man gibt dem anderen eine Ohrfeige durch dieses schlechte Verhalten, man zeigt, wie sehr man den anderen verachtet. Indem man Kommunikation ablehne. Das ist ganz gefährlich.“ (Zum ganzen Interview mit Brousek geht es hier).

Was ich besonders bemerkenswert finde an dem jetzigen Zwischenruf: Die Grünen geben sich ja ständig als diejenigen aus, die eine höhere Moral haben als der Rest der Menschen. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass diejenigen, die selbst die eigene Moral preisen, meistens ein Problem mit derselben haben. Denn wer sich wirklich moralisch verhält, würde das nicht selbst ständig betonen.

Die Grünen entschuldigten sich zwar inzwischen auf Twitter, doch auch die Entschuldigung wirkt halbherzig, ja verkniffen. Die Grünen-Frakion schreibt: „Dieser Zwischenruf war falsch. Wir werden dies in der Fraktion aufarbeiten. So etwas wird sich nicht wiederholen. Die uneingeschränkte Anteilnahme unserer Fraktion gilt dem getöteten Polizisten Rouven L., seiner Familie und seinen Kolleg*innen.“

Der Zwischenruf war nur falsch?

Wie bitte?

Er war unerträglich und eine Schande. Wer über die Bluttat spottet, verhöhnt damit die Opfer und ihre Angehörigen.

Später entschuldigte sich auch Tuba Bozkurt selbst. Aber ein Rücktritt, der nach so einer Entgleisung eigentlich eine Frage des Anstands gewesen wäre – Fehlanzeige.

Der Philosoph Alexander Grau hat dazu einen sehr guten Erklärungsansatz. Er schrieb einst, viele Grüne würden die Moral quasi „outsourcen“ – also verlagern. In einer Art Ablasshandel. Wenn man politisch und nach außen hin ständig seine Moral wie eine Monstranz vor sich hertrage, müsse man die dann im wirklichen Leben nicht mehr beweisen, und könne sogar das Gegenteil tun, so Grau sinngemäß. Das würde auch erklären, warum etwa Klimakleber auf Fernreisen fliegen, warum so viele angeblich Umweltbewegte mit dem großen SUV vorfahren und warum sich grüne Minister wie Habeck und Baerbock Friseure und/oder Hof-Fotografen völlig ungeniert vom Steuerzahler bezahlen lassen.

Nur leider scheint unsere Gesellschaft ziemlich anfällig für die (Selbst-)Täuschung der vermeintlichen Bessermenschen. Anders ist die immer noch recht hohe Unterstützung für die Grünen nicht zu erklären.

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Bild: Shutterstock / Vincent Villwock/via Wikicommons/CC BY-SA 4.0

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