Es sind Szenen, die an die Schmerzgrenze gehen. Mitten in Berlin. Der Stadt, für deren Freiheit einst auch französische Soldaten standen und bereit waren, ihr Leben zu riskieren. Im Bezirk Neukölln wurde dort am Samstag der französische Staatspräsident Emmanuel Macron bei einer arabisch geprägten Protestaktion massiv gedemütigt – in Tagen, in denen sein Land unter Schock steht nach einer ganzen Serie von islamistischen Terrorakten, die an Brutalität kaum zu überbieten waren – mit Enthauptungen von friedlichen Bürgern.
Macron hatte als Reaktion auf den Terror Schritte gegen islamistische Gefährder eingeleitet und die Bedeutung der Meinungsfreiheit betont. Die Reaktion im Berliner „Multikulti“-Bezirk Neukölln: Ein Mann im weißen arabischen Gewand zieht eine gefesselte Person mit Macron-Maske an einem Strick grob hinter sich her, eine Gruppe von rund 20 Protestierenden folgt ihm, ein Sympathisant filmt die Szene. Die Männer rufen „Yallah, Yallah“ („Auf geht’s“, „Auf geht’s“). Später wird der symbolische Macron laut Augenzeugen mit dem Gürtel geschlagen. Der Mann im Scheichgewand beschimpft seinen „Gefangenen“, also das französische Staatsoberhaupt, als „Ungeziefer“ und „Hund“.
In den vergangenen Tagen gab es in Berlin-Neukölln muslimische Proteste gegen Emmanuel #Macron. Am Sonnabend wurde nun jemand mit Macron-Maske verkleidet, an einen Strick gefesselt, von arabischsprachigen Männern die Sonnenallee hinuntergeführt & mit Gürtel geschlagen. Video: pic.twitter.com/ZgdKKXxLD9
— Julius Betschka (@JuliusBetschka) November 1, 2020
All das geschah mitten in der deutschen Hauptstadt. Die Berliner Polizei, die Corona-Maßnahmen-Gegner teilweise brutal am Protestieren hindert, teilte am Sonntagabend zunächst mit, sie wisse nichts von dem Vorfall. Die Kundgebung war also offenbar nicht angemeldet und damit rechtswidrig. Später wurde die Polizei dann offenbar fündig, wie auf ihrem Twitter-Account zu lesen ist:
Auch in Kiel kam es zu antifranzösischen Protesten:
https://twitter.com/freedomzionist/status/1322952076197089282
Die Aktionen gegen Deutschlands engsten Verbündeten kommen fast zeitgleich mit einer neuen mutmaßlichen Terror-Attacke in Frankreich: Ein griechisch-orthodoxer Priester wurde am Samstag in Lyon mit einer Schusswaffe lebensgefährlich verletzt, als er seine Kirche schloss.
Macron hatte nach den jüngsten islamistischen Anschlägen nicht nur die Meinungsfreiheit verteidigt, sondern insbesondere auch die Freiheit, religionskritische Karikaturen zu veröffentlichen. Für das Zeigen solcher Karikaturen im Unterricht als Beispiel für Meinungsfreiheit war offenbar der Geschichtslehrer Samuel Paty von einem islamistischen Täter auf offener Straße geköpft worden. Macrons Aussagen führten zu Protesten von Muslimen auf der ganzen Welt.
Hier wird etwa der Täter gefeiert:
Auf dem Foto sehen wir den Mörder von #SamuelPaty . Er wird in den Straßen von #Idlib für seine brutale Tat an dem Lehrer gefeiert. Auch hier in 🇩🇪 gibt es leider viele Jugendliche die das tun. Ihr Feindbild ist der französische Staatspräsident #Macron. pic.twitter.com/vAX0vH3toX
— Düzen Tekkal (@DuezenTekkal) October 31, 2020
Genauso erschreckend wie diese Reaktionen auf den Terror ist, wie gering die Bestürzung und die Verurteilung in Deutschland ausfielen. Die sonst Dauerempörten in Medien und Politik sind auffallend still. Dass es statt Lichterketten und Solidaritätskundgebungen von islamischer Seite massive Attacken gegen die Opfer gibt, personifiziert durch Macron, und darüber hinaus auch Sympathien für die Täter, ist per se eine Ungeheuerlichkeit, die einen lauten Aufschrei aller echten Demokraten und freiheitlichen Menschen zwingend notwendig machen würde. Dass der ausbleibt, ist eine Schande. Und eine moralische Bankrotterklärung gerade derjenigen, die sonst ständig die Moral auf ihre Fahnen schreiben.
Beunruhigend ist ebenfalls, dass größere Aktionen wie Lichterketten und Mahnwachen, bei denen Moslems den Terror ihrer Glaubensbrüder verurteilen und Solidarität mit den Opfern zeigen, ganz offensichtlich kaum stattfinden. Nicht weniger beunruhigend, dass dieses weitreichende Schweigen kaum thematisiert wird.
Bild: Sсreenshot twitterText: red