Hochmut auch im Fall

Arroganz statt Demut – der SPIEGEL-Chef zum Betrugs-GAU im eigenen Haus: “Mir fällt kein Beispiel ein in der deutschen Presse, bei dem jemals so offen mit einem ganz klaren Fehler und einem schlimmen Unfall umgegangen wäre.“ Was für ein Hochmut! Er zeigt, dass man beim SPIEGEL die tiefere Ursache des Problems nicht versteht: Neben dem Hang zur Ideologisierung und strammer Gesinnung mit Scheuklappen (für die bzw. den bewiesenen „Mut“ man sich dann noch gegenseitig auf die Schulter klopft, etwa mit Journalistenpreisen) in

 

erster Linie Abgehobenheit und Realitäts-Resistenz im gentrifizierten Elfenbeinturm, von dem aus betrachtet die Welt da unten so schön schwarz weiß ist, Freund und Feind, Gut und Böse klar getrennt. Die Folgen des Skandals sind gewaltig. Selbst hier in Moskau werde ich auf Schritt und Tritt darauf angesprochen. Motto: „Und IHR werft uns Propaganda vor.“ Eine Steilvorlage für alle Feinde von Demokratie und Pluralismus. Ganz bitter. Wir Journalisten müssen endlich vom hohen Roß runter!!! 

 

P.S.: Besonders unschön vor diesem Hintergrund: Ich mehrfach erlebt, dass Geschichten aus Russland abgelehnt wurden, weil sie als „zu abstrus“ bzw. „nicht vermittelbar“ abgestuft wurden. Ebenso etwa eine Geschichte über Antisemitismus in Berlin. Die Wiedergabe von Realitäten, die nicht willkommen sind, wird teilweise abgelehnt – während willkommene Fiktionen durch die Kontrollmechanismen rutschen. Das ist ein falsches Berufsverständnis. Und leider ist das sehr weit verbreitet.

 

P.P.S.: Exzellente Artikel zur Problematik: https://www.salonkolumnisten.com/fuehlen-was-sein-koennte/

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