Es gibt Momente, die präzise den Zustand einer Gesellschaft widerspiegeln. Elon Musks Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“, in dem er zur Wahl der AfD aufruft, ist genau das: ein Seismograph für die Erschütterungen und tektonischen Verschiebungen im deutschen Medienbetrieb. Es ist nicht der Inhalt des Gastbeitrags, der problematisch ist – es ist die Unfähigkeit des Systems, diesen auszuhalten. Was als demokratischer Normalfall erscheinen sollte – ein prominenter Unternehmer teilt seine politische Meinung – hat eine Welle der Empörung ausgelöst, die beispiellos ist.
Die Meinungschefin der „Welt“, Eva Marie Kogel, trat nach Veröffentlichung des Artikels zurück, andere Redakteure formulierten Protestnoten, und Franziska Zimmerer, ebenfalls „Welt“-Ressortleiterin, veröffentlichte einen wütenden Kommentar, in dem sie Musk mit einem „Vierjährigen“ verglich. Sie nennt Musks Beitrag „unterkomplex“ und „Wahlwerbung“. Andere Stimmen sprachen von einer „instrumentalisierten Redaktion“. Und dann gibt es noch die Protestnote des Redaktionsausschusses, der sich öffentlich von der Veröffentlichung distanziert. Besonders bemerkenswert ist die Aussage der „Welt“-Meinungschefin, der Beitrag „hätte nicht erscheinen dürfen“. Ein Satz, der weniger wie eine journalistische Analyse, sondern wie ein Bekenntnis, ja ein Aufruf zur Zensur klingt. Die Causa zeigt deutlich: Obwohl sich die „Welt“ eigentlich als bürgerliches Medium sieht, ist sie längst von rot-grünen Journalisten übernommen worden, die viel lieber bei der „Süddeutschen“ oder dem „Spiegel“ arbeiten würden – aber dort nicht unterkamen. Nicht rot-grüne Journalisten sind Mangelware in Deutschland.
Die „Welt“-Chefredaktion bemühte sich, den Text von Musk einzuhegen, indem sie ihn online hinter einer Bezahlschranke versteckte, so dass ihn nur ein Bruchteil der Interessierten lesen kann, und indem sie ihn nicht als eigenständigen Gastbeitrag veröffentlichte, sondern in ein Pro-und-Kontra-Stück einhegte. Vergeblich. Die Reaktionen auf Musks Text und die Entgegnung von Chefredakteur Jan Philipp Burgard zeigen deutlich: In Deutschland ist nicht mehr die Meinungsfreiheit das oberste Gebot, sondern die Verhinderung derselben – zur Sicherung eines Meinungsmonopols.
Musk beschreibt in seinem Beitrag die Lage Deutschlands als wirtschaftlich und kulturell „am Rande des Zusammenbruchs“ und empfiehlt die AfD als letzte Hoffnung. Er lobt ihren Einsatz für weniger Bürokratie, eine kontrollierte Zuwanderungspolitik, energiepolitischen Pragmatismus und politischen Realismus. Während Musk nüchtern über Bürokratieabbau und energiepolitischen Pragmatismus schreibt, entlädt sich in der Redaktion ein moralischer Furor, der an alles erinnert – nur nicht an journalistische Souveränität.
Natürlich polarisiert ein solcher Beitrag. Aber warum eigentlich? In einem freien Land sollten Bürgerinnen und Bürger in der Lage sein, Argumente abzuwägen – ob von Musk oder von der AfD. Doch stattdessen wird Entrüstung zur Methode.
Eine Demokratie, die Pro und Contra nicht mehr aushält
„Welt“-Chefredakteur Jan Philipp Burgard bemüht sich in seinem „Contra”-Part nach Kräften, Musks Ansichten zu widerlegen. Er kritisiert die AfD für ihre Positionen zu Russland, China und der EU, bezeichnet Musks Diagnose als teils zutreffend, aber seine „Therapie“ als fatal. Ein klassisches Pro-und-Kontra-Stück also, wie es in einer Demokratie selbstverständlich sein sollte.
Nicht so in Deutschland an der Schwelle des Jahres 2025. Die Vorstellung, dass in einem Medium unterschiedliche Sichtweisen gleichberechtigt nebeneinanderstehen – eigentlich eine Selbstverständlichkeit – scheint in den Köpfen deutscher Journalisten ein Albtraum zu sein. Was in den USA oder Großbritannien als journalistische Normalität gilt, wird hierzulande als Skandal empfunden.
Die Reaktionen zeigen, wie weit unsere großen Medien von ihrem eigentlichen Auftrag und von journalistischen Selbstverständlichkeiten entfernt haben. Statt ein Forum für Meinungsvielfalt zu bieten, agieren sie wie moralische Instanzen, die entscheiden, welche Positionen überhaupt diskutiert werden dürfen. Die Rolle von X als Plattform wird dabei zum zentralen Dreh- und Angelpunkt: Musk kann direkt mit seinem Publikum kommunizieren – am deutschen Medienbetrieb vorbei. Genau das scheint die Nervosität auszulösen.
Die Angst vor ‚ketzerischen‘ Meinungen
Ein Insider aus der politischen Klasse berichtet von Panik im politischen Berlin: Die Mächtigen fürchten, dass Musk mit seiner Plattform X die Meinungshegemonie der etablierten Parteien durchbrechen könnte. Wie groß diese Nervosität ist, zeigt, dass Bundespräsident Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache (!) vor Musk warnte – ein beispielloser Vorgang. Dass Steinmeier bei einem solchen Anlass, der eigentlich unpolitisch sein sollte, explizit jemanden mit anderer Meinung warnt, zeigt: Bei unserem rot-grünen Machtkartell herrscht die blanke Angst. Hier wird deutlich: Unsere politische Klasse hat Angst vor einem offenen Diskurs. Das ist leider logisch: Denn das gesamte Machtmonopol von Rot-Grün baut auf die Brandmauer, also die Ausgrenzung der AfD.
Mit Elon Musk ist nun ein mächtiger Spieler auf dem politischen Feld aufgetaucht, der diese Machttaktik und damit die rot-grüne Hegemonie gefährdet. Und das, wo doch CDU-Chef Merz beim Kaffeekränzchen mit Präsident Steinmeier und rot-grünen Parteigrößen eigentlich alles ausgehandelt hatte – nach dem Motto: Was jucken uns die Wähler, wir machen weiter mit Rot-Grün. Das Kartell, das sogar den Bundestag aushebelte – Merz hatte in beispielloser Verachtung für die Volksvertretung angekündigt, nur noch Anträge einzubringen, die er vorher mit SPD und Grünen im stillen Kämmerlein abgesprochen hat – muss nun plötzlich Angst haben, dass ihm alles um die Ohren fliegt.
Die Panik legt aber auch noch eine tiefere Wahrheit offen: Es geht längst nicht mehr um Meinungsfreiheit, sondern um Meinungsreinheit. Die deutsche Medienlandschaft erinnert in ihrer Hysterie an religiöse Inquisitionen. Die Panik erinnert an Zeiten, in denen abweichende Meinungen nicht nur als falsch, sondern als moralisch verdorben galten – eine Rückkehr zu einem vormodernen Verständnis von Meinungsfreiheit. Abweichende Meinungen – ob von Musk oder anderen – werden nicht als Teil eines pluralistischen Diskurses betrachtet, sondern als Bedrohung. Sie gelten als geradezu „unhygienisch“ und müssen daher aus dem öffentlichen Raum verbannt werden.
Die Leserreaktionen auf den „Welt“-Beitrag zeigen ein breites Spektrum an Meinungen, die die öffentliche Spaltung widerspiegeln. Während einige Musks Diagnose und Therapie zustimmen – etwa ein Leser, der kommentiert: „Nur die AfD hat den Mut, echte Reformen anzugehen“ – betonen andere die Gefahr, die von Musks Worten ausgeht: „Seine Wahlempfehlung treibt Deutschland noch tiefer in die Spaltung.“ Viele Leser äußerten jedoch auch Unmut über die einseitige Darstellung in Burgards Gegenrede. Ein Kommentar fasst es treffend zusammen: „Die Argumente der AfD mögen polarisieren, aber sie zwingen zu einer echten Diskussion, die uns lange gefehlt hat.“
Die Entrüstung um Musks Beitrag ist kein Zeichen von Stärke, sondern von Schwäche. Die Medien entlarven sich als rot-grüne Echokammer, die kritische Stimmen systematisch ausschließt. Talkshows, die – Jüngere werden sich wundern, das zu lesen, weil es vor ihrer Zeit war – einst ein Forum für Vielfalt waren, sind zu Echokammern geworden, in denen andere Perspektiven keinen Platz mehr haben. Wenn selbst ein Pro-und-Kontra-Stück wie das in der „Welt“ solche Reaktionen auslöst, ist klar, dass wir es mit einer grundlegenden, tiefen Krise des Journalismus zu tun haben – und einer Demokratie, die Pluralismus fürchtet statt ihn zu fördern und als Grundlage ihrer selbst zu begreifen.
Egal wie man zu Musks Text steht – die wirkliche Gefahr geht nicht von diesem aus, sondern von denen, die ihn zensieren oder diffamieren wollen. Es geht nicht mehr um die Frage, ob eine Demokratie Kritik aushält. Es geht darum, dass wir längst verlernt haben, sie überhaupt zuzulassen.
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