Von Daniel Weinmann
Nachdem nun auch der Bundesrat – wie nicht anders zu erwarten – dem Infektionsschutzgesetz von Lauterbachs Gnaden zugestimmt hat, ändert sich für Millionen Deutsche ab 1. Oktober der Impfstatus: Wer nur zweimal geimpft ist, gilt dann nicht mehr als vollständig geimpft.
51,6 Millionen Bundesbürger haben bereits die erste Auffrischungsimpfung erhalten, die Zweite wird ab 60-Jährigen wärmstens ans Herz gelegt. Zweifach geimpft sind nach Daten des Bundesgesundheitsministeriums 11,8 Millionen Menschen. Wollen sie ihren Impfstatus und die damit verbundenen Freiheitsrechte behalten, bleibt ihnen nur, sich schleunigst impfen zu lassen. Es ist eine besonders perfide Art, die Impfkampagne zu forcieren. Denn es ist zu erwarten, dass die meisten dem impliziten Druck nachgeben werden.
Sind sie nämlich nicht „vollständig geimpft“, müssen sie in Restaurants, Bars oder Konzertsälen gegebenenfalls eine Maske tragen oder einen negativen Test vorweisen. So sieht es das Infektionsschutzgesetz vor. Die Vorteile gegenüber der zu wenig geimpften Bevölkerung gelten aber auch nur dann, wenn die letzte Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt.
Laut Bundesgesundheitsministerium müssen für einen vollständigen Impfschutz folgende Kriterien erfüllt sein:
- nach drei Einzelimpfungen (die letzte Einzelimpfung muss mindestens drei Monate nach der zweiten Einzelimpfung erfolgt sein)
- nach zwei Einzelimpfungen:
* zuzüglich positivem Antikörpertest vor der ersten Impfung oder
* zuzüglich einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion vor der zweiten Impfung oder
* zuzüglich einer mittels PCR-Test nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion nach der zweiten Impfung; seit der Testung müssen 28 Tage vergangen sein.
Fragt sich, auf welcher wissenschaftlichen Basis diese willkürlichen Vorgaben entstanden sind. „Wer frisch geimpft ist, hat ein geringes Risiko, sich selbst und andere anzustecken“, lautet nach wie vor das Mantra der Ampel-Männer und -Frauen. Dabei widerlegen zunehmend mehr Studien und selbst Daten des Robert Koh-Instituts das Narrativ der „wirksamen Impfung“ (reitschuster.de berichtete).
Steigende Gesundheitsrisiken mit jeder weiteren Impfung
Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Reinhold Förster, hält es gar für einen „immunologischen Blindflug“, sich alle drei Monate impfen zu lassen, um von den Ausnahmeregelungen zu profitieren. „Wir wissen überhaupt nicht, was dann passiert. Man geht hier ein Risiko ein, das man momentan überhaupt nicht einschätzen kann“, mahnt der Leiter des Instituts für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Wer sich dem impliziten Impfdruck beugt, nimmt Förster zufolge erhebliche Gesundheitsrisiken in Kauf – zum Beispiel Autoimmunerkrankungen, die durch eine Überaktivität des Immunsystems ausgelöst werden. Das Immunsystem kann nicht mehr zwischen „körpereigenen“ und „fremden“ Strukturen unterscheiden. Mit der Konsequenz, dass die Abwehrkräfte des Körpers eigenes Gewebe angreifen.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach & Co. sind derlei Gefahren offensichtlich gleichgültig. Schlimmer noch: Während immer mehr Länder die Pandemie für beendet erklären, wird die Massenimpfung hierzulande durch hinterhältige Tricks beschleunigt.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
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