Es gibt eine Erderwärmung, es gibt auch einen menschlichen Einfluss darauf und CO2 spielt dabei seine Rolle. Dennoch ist die heutige Politik völlig verfehlt und für Klimahysterie fehlt jeder Grund, mahnt der Evolutionsbiologe und Physiologe Ulrich Kutschera – und erklärt die Problematik ganz anders, als wir das ständig in Medien und Politik hören. Kutschera ist Professor am Institut für Biologie der Universität Kassel und arbeitet seit 2007 zusätzlich an der Stanford University in Kalifornien. Er ist ebenso streitbar wie umstritten. Seine Ausführungen zur Erderwärmung halte ich für ausgesprochen interessant. Sie können sie sich auf Youtube im Original ansehen (Link hier) oder die leicht gekürzte Abschrift hier auf meiner Seite lesen:
Reitschuster: Sind Sie ein Klimaleugner?
Prof: Kutschera: Das Thema Klimawandel ist natürlich ein Reizwort. Schon das Wort allein. Auch das ganze System krankt schon an den Begriffen. Das Wort Klima hat eine ganz klare Bedeutung. Es steht für langzeitstatistisches Wetter. Es ist eine statistische Größe: Das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre. Und die Klimaelemente sind Temperatur, Niederschlag, Windgeschwindigkeit, Luftdruck. Und das sind nur die wichtigsten. Wir haben es also mit komplexen statistischen Zahlenclustern zu tun. Und weil das Klima ein statistischer Wert des Wetters der letzten 30 Jahre ist, kann man das Klima weder schützen noch retten. Alle anderen Begriffe, die wir hören, ergeben überhaupt keinen Sinn. Wir können die Umwelt schützen, die ist real existent.
Wir können die Umwelt retten. Wir können von mir aus auch einen Tümmler retten. Aber eine statistische Größe können wir nicht retten. Das ist das erste terminologische Problem. Das zweite Problem ist, dass wir, wenn wir über das Klima sprechen, also eine statistische Größe, ganz massiv die Physiologie der Pflanzen kennen müssen. Denn Pflanzen sind nicht nur die lebenden Sonnenkraftträger auf der Erde, die über Photosynthese lichtgetrieben Kohlendioxidaufnahme in den Blättern, die Primärnahrung liefern. Ohne Pflanzen gäbe es kein Leben. Pflanzen regulieren auch das Klima. An der Unterseite der Blätter haben wir Spaltöffnungen, da wird nicht nur Kohlendioxid aufgenommen und Sauerstoff abgegeben, sondern auch transpiriert.
Reitschuster: Geschwitzt auf gut Deutsch?
Prof. Kutschera: Transpiration, ja. Verbunden mit dem Wind, der wiederum durch die Sonne entsteht, sorgen die Pflanzen auch für ein angenehmes Klima und für die Luftfeuchtigkeit. Sie sind also ganz entscheidend wichtig. Und da kommt mein erster Kritikpunkt. Viele sogenannte Klimaforscher behandeln die Pflanzen stiefmütterlich. Ich selbst habe in Stanford gerade eine Forschungsarbeit publiziert. Darin haben wir an Sonnenblumenblättern die CO2-Gaswechselprozesse gemessen und auch die globale Photosynthese berücksichtigt. Das Kohlendioxid, das wir ausatmen, ist zu 0,04 Volumenprozent in der Luft vorhanden und das Grundnahrungsmittel der Pflanzen. In der Zeitung lese ich jetzt vom bösen toxischen CO2, vom klimaschädlichen CO2. Ja, es ist klimaschädlich. Wenn ich nämlich eine Maske trage oder ein Kind durch die Gegend rennt, dann atmet es das Ausatem-CO2 wieder ein. Für kleine Kinder ist das in der Tat schädlich. Das ist der eine Punkt.
Wir haben durch das menschengemachte CO2, also etwa durch Verbrennung von Erdöl und so weiter, eine globale Begrünung der Erde zu verzeichnen. Die Nettoprimärproduktion und somit die Nahrungsmittelversorgung vor allem in Indien und China hat sich aufgrund dieser CO2-Emissionen verbessert. Man nennt das „global greening“. Dieses Wort finden Sie in Deutschland nirgendwo. Das ist aber ein Standardbegriff in der Forschung. Ich hab gerade eine Publikation, da habe ich das Wort in den Titel mit aufgenommen. Der nächste Punkt ist folgender: Natürlich ist die stetige Anhäufung von Kohlendioxid durch Verbrennung fossilen Materials ein Problem. Überhaupt keine Frage! Da müssen wir aber die ganze Erde betrachten. Schauen Sie, im Karbon, vor 300 Millionen Jahre etwa, war Pangäa, das heißt die zusammengeschobenen Kontinente, ganz, ganz massiv bewachsen.
Die dichteste Pflanzendecke gab es genau damals vor 300 Millionen Jahren. Da gab es riesige Stürme und dadurch sind die Pflanzen in gigantischem Ausmaß in die Erde gelangt und daraus ist Erdöl, Kohle, Erdgas entstanden. Wenn wir jetzt hingehen, das nach oben holen, verbrennen, greifen wir natürlich in die Stoffkreisläufe ein. Insofern stimme ich mit jedem überein, der sagt, wir müssen auf Dauer dieses stetige Anhäufen von Kohlendioxid durch Verbrennung fossilen Materials reduzieren. Das hat aber ganz, ganz andere Gründe. Und da werden sich jetzt alle wundern: Im Moment düngen wir die Pflanzenwelt durch extra Kohlendioxid. Das ist ihr Grundnahrungsmittel. Im Moment wachsen die Pflanzen weltweit besser, liefern mehr Nahrung für die Menschen, aber wenn Sie jetzt diese Photosynthesekurve angucken – das habe ich erforscht, publiziert – dann gibt es da eine Sättigung. Das heißt, wenn man also bei 0,08 Volumenprozent ist, ist es den Pflanzen irgend wann genug. Und bevor es den Pflanzen genug sein wird, müssen wir gegensteuern. Aber im Moment Panik zu verbreiten, halte ich für nicht angebracht. Ich habe selbst die European Climate Declaration mitunterzeichnet. Die sagt aus, dass wir im Moment keinen Klimanotstand haben. Im Moment. Es ist möglich, dass wir über die Erforschung der Photosynthese und Erzeugung und Erfindung von Maschinen, die diesen Prozess nachmachen, eine künstliche Photosynthese erzeugen können. Da müssen wir ansetzen: An Grundlagenforschung zur Photosynthese mit dem langfristigen Ziel, diesen Kohlendioxid verbrauchenden Prozess künstlich zu simulieren. Wenn wir das hinbekommen in 50 Jahren oder 20, 30 Jahren, sehe ich eigentlich keinen Grund für Weltuntergangsszenarien. Das heißt aber nicht, dass ich nicht die CO2-Emissionsbegrenzung langfristig befürworten würde. Es gibt da Leute, die sagen, CO2 ist nur gut. Das ist nicht der Fall. Den Pflanzen wird es bald genug sein. Und dann müssen wir gegensteuern. Das dauert aber noch ein paar Jahre.
Reitschuster: Herr Prof. Dr. Kutschera, jetzt bin ich überrascht, weil ich dachte, Sie seien ein handfester Klimaleugner. Aber das Gegenteil ist der Fall…
Prof. Kutschera: Wenn man Photosynthese erforscht, also letztlich die CO2 Gaswechselprozesse, macht man das mit sogenannten Infrarot-Gas-Analysatoren. Das sind Apparate, die gibt es seit den 40iger Jahren. Die sogenannte Kieling-Kurve. Ich weiß, den Begriff kennt niemand. Es gab einen Chemiker, der hat in den 50er Jahren auf Hawaii damit begonnen, den CO2-Gehalt zu messen. Nach ihm ist diese Kieling-Kurve benannt, der Anstieg an CO2. Die können Sie eigentlich nur verstehen, wenn Sie die Pflanzen verstehen. Denn im Frühjahr und im Herbst gibt es verschiedene Bewegungen in der Kieling-Kurve und das Entscheidende ist folgendes und jetzt komme ich zum Kernpunkt meiner Aussage: Genau die Weltklassewissenschaftler, die das CO2 auf Hawaii messen und diese Kieling-Kurve weiterführen, sagen in den Publikationen, dass es keine Korrelation, also keinen Zusammenhang zwischen dem atmosphärischen CO2 und der geringen Erderwärmung gibt. Das können Sie nachlesen in meinem Buch, da sind alle Zitate. Das sagen also die Weltklassespezialisten. Das heißt aber nicht, dass CO2 ganz harmlos wäre. Das heißt lediglich, es ist nicht der dominierende Faktor, der die geringe, nach der letzten Kleinen Eiszeit verlaufende Erwärmung bewirkt.
Reitschuster: Sie sagen das jetzt so nebenbei, aber das würde ja die ganze in Deutschland vorherrschende Stimmung und den Kenntnisstand, den die Mehrzahl der Menschen hier aus den Medien haben, völlig auf den Kopf stellen. Die vorherrschende Meinung hierzulande ist ja, dass CO2 der entscheidende Faktor ist. Und vor allem auch, dass es dazu einen wissenschaftlichen Konsens gibt. Werden wir dann alle belogen oder werden wir falsch informiert?
Prof. Kutschera: Folgendes: Die Sache ist etwas komplexer. Es gibt einerseits diesen Anstieg an CO2. Den haben wir dargestellt. Sehen Sie sich die Kieling-Kurve an! Jetzt gibt es aber Wissenschaftler, die haben die Änderung in der durchschnittlichen Erdtemperatur gemessen. Und wenn Sie diese Kurven zusammenstellen, dann werden Sie sehen, dass zwischen 1955 und etwa 1970 das CO2 hoch ging, es aber kälter und kälter wurde.
Reitschuster: Das passt ja gar nicht.
Prof. Kutschera: Nein. Damals hat der Spiegel posaunt, es kommt eine neue Eiszeit.
Reitschuster: Genau, ich kenne den Titel.
Prof. Kutschera: Dann kehrte sich der Trend um. Heute gibt es eine grobe Parallelität zwischen CO2-Anstieg und Erderwärmung. Dann gab es ab 2002 über etwa 10 Jahre hinweg etwas ganz Verrücktes. Das CO2 ist massiv angestiegen, die Erdtemperatur blieb aber konstant. Das haben die Forscher als Hiatus definiert. Da haben sie ein Kunstwort entwickelt. Hiatus, das heißt aussetzen. Das heißt also, obwohl das CO2 hoch ging, setzt die Erde aus, sie macht einfach mal Pause. Sie will einfach nicht wärmer werden. Und da haben wir natürlich El Nino und solche Phänomene hier zu Rate gezogen. Dann gibt es wieder eine positive Korrelation. Wir haben also erstens, die 1950er, 1960er Jahre mit mehr CO2, in denen es kälter wird. Zweitens haben wir, von 1975 bis 2000 etwa, mehr CO2 und es wird wärmer. Dann haben wir eine Phase, wo das CO2 gleich bleibt und es gleichwarm bleibt, ohne Erwärmung. Und jetzt haben wir wieder einen leicht positiven Trend. Und wenn Sie die Kurve angucken, aus absolut soliden und den besten Quellen, dann müssen Sie zur Schlussfolgerung kommen, dass das CO2 nicht der dominierende und primäre Faktor ist, der die geringe Erderwärmung von etwa 1 Grad Celsius nach Ende der Kleinen Eiszeit hervorgerufen hat. Das heißt aber wieder nicht, dass das CO2 gar nichts macht. Es heißt lediglich, es dominiert nicht. Es müssen andere Faktoren eine Rolle spielen. Und deshalb ist diese CO2-Hysterie, die in Zusammenhang mit den Mundlappen durchaus angebracht ist, in Zusammenhang mit der Erderwärmung problematisch. Noch ein ganz wichtiger Punkt. Nochmal: Das Wort Klimaerwärmung ist komplett irre! Ja es ist Irrsinn. Eine statistische Größe, das Wetter der letzten 30 Jahre kann sich nicht erwärmen. Wasser kann sich erwärmen, die Erde kann erwärmt werden. Und da fangen für mich die Probleme an, dass die Begriffe nicht definiert sind.
Reitschuster: Nach allem was Sie sagen, würden wir ja dann vollkommen falsch informiert. Es ist immer die Rede davon, es gäbe einen wissenschaftlichen Konsens. Bestreiten Sie also den wissenschaftlichen Konsens, dass der CO2-Gehalt maßgeblich entscheidend ist für die Klimaerwärmung? Entschuldigung, jetzt sag ich auch schon das Wort, das in Ihren Augen falsch ist. Also Einfluss darauf, dass wir einen Temperaturanstieg haben, im statistischen Mittel. Ist dann das alles falsch? Kann das sein, dass sich alle Wissenschaftler irren? Oder gibt es diesen Konsens gar nicht? Das müssen Sie mir doch noch ein bisschen genauer erklären!
Prof. Kutschera: Solche Aussagen werde ich nie treffen. Es stellt sich wie folgt dar und das wird verschwiegen. Da mache ich jetzt der Politik einen ganz großen Vorwurf. Nämlich, wir haben seit 1990 das sogenannte Ende der Kleinen Eiszeit zu verzeichnen. Seit etwa 1500 bis etwa 1900 war es kälter um 1 Grad Celsius, verglichen mit 1960. Das ist die Kleine Eiszeit, finden Sie überall, auch auf Wikipedia. Jetzt haben wir also ein Ende der Kleinen Eiszeit. Und danach, seit 1900, kommt es zu einer naturgegebenen, vielleicht durch Sonnenaktivität verursachten, durch geologische Prozesse verursachten geringen Erwärmung. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt, wo ich massiv Kritik übe. Es gibt den Slogan „Wir brauchen einen Planet B“, das kennen wir ja, „We have no planet B“, wir haben keinen zweiten Planeten. „Fridays for Future“ sagen das so. Den brauchen wir wirklich, denn schauen Sie, um jetzt herauszufinden, zu welchem Anteil die Menschheit über zusätzliches CO2 und andere Gase, andere Emissionen die natürliche Erwärmung verstärkt, bräuchten wir einen Planeten B. Logo. Nehmen wir an: Wir haben 1 Grad Celsius Temperaturanstieg gemessen auf unserer Erde mit den Menschen und mit dem extra CO2, das sie produzieren. Und auf der Kontrollerde ohne Menschen haben wir 0,2 Grad gemessen. Dann – und nur dann – können wir sagen: Ja die Menschheit trägt zu 80 % zu der Erwärmung bei. Ich persönlich würde mal sagen: zu 30 bis 40 Prozent des Anstiegs tragen wir Menschen wahrscheinlich wirklich bei. Aber um es. genau zu wissen, brauchen wir eine Minus-Kontrolle und diese Minus-Kontrolle wäre nur ein Planet B. Und insofern wird hier argumentiert, ohne dass es irgend eine realistische Kontrolle gibt. Das meine ich damit.
Reitschuster: Könnte man da aber jetzt nicht sagen, gut, wir sind nicht sicher, 40 Prozent schätzen wir, deshalb gehen wir lieber auf Nummer Sicher, als etwas zu riskieren. Selbst wenn unsere These nur zu 50 Prozent Wahrscheinlichkeit zutrifft, ist es doch sinnvoller, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, als zu riskieren, dass wir uns irren und dass dann wirklich ein irreversibler Prozess in Gang kommt.
Prof. Kutschera: Sie haben völlig recht, dem würde ich absolut zustimmen. Bedenken Sie aber bitte das Folgende: Deutschland ist für 2 bis maximal 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Würden wir durch einen massiven Lockdown mit allen Konsequenzen jetzt die CO2-Emissionen, also Stillstand von Kohlekraftwerken und so weiter, um 50 Prozent reduzieren, dann hätten wir 1 Prozent weniger. Das haben die Chinesen und Inder und Amerikaner x-fach wieder ausgeglichen. Das muss doch klar sein. Das bedeutet, dieses deutsche Denken, am deutschen Wesen wird die ganze Welt genesen, weil wir jetzt 1 Prozent reduzieren, bzw. 50 Prozent reduzieren, das ist aus meiner Sicht zu kurz gegriffen. Wir haben eine Erderwärmung. Dahinter steckt neben der natürlichen Erwärmung nach Ende der Kleinen Eiszeit mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein nicht genau bekannter menschengemachter Prozentsatz. Den müssen wir reduzieren. Kohlendioxid scheint nicht das dominierende Gas zu sein. Es spielt aber irgendwie schon eine Rolle, also macht es schon Sinn, CO2 zu reduzieren. Aber alles auf das Kohlendioxid zu fixieren, ist kurzsichtig und eben nicht ganzheitlich gedacht. Es müssten Physiologen, Evolutionsbiologen, Klimaforscher, Mediziner an einen runden Tisch kommen, wie beim Coronaproblem. Aber genau das findet überhaupt nicht statt. Die Debatte ist letztlich ideologisch aufgeladen und deshalb nicht wissenschaftlich fundiert. Das sind meine Punkte, die ich Ihnen vermitteln möchte.
Reitschuster: Sie kritisieren also sowohl diejenigen, die sagen, es liegt alles nur am CO2 und wir Deutschen müssen das jetzt lösen. Und genauso diejenigen, die sagen, das ist alles Quatsch, dieser Klimawandel, und er hat gar nichts mit den Menschen zu tun. Das ist eine sehr differenzierte Position in der Mitte. Dass die Ihnen aber heute schon den Vorwurf einbringt, Sie seien Klimaketzer, ist erstaunlich.
Prof. Kutschera: Also dazu ein klipp und klares Wort. Ich habe über 300 Publikationen und 14 Bücher publiziert. Und ich habe auch Photosynthesemessungen durchgeführt. Ich weiß auch, was Theorien sind. Es gibt eine Reihe von Theorien, die meinen Namen tragen in der Wissenschaft. Schon alleine das Wort Klimaleugner ist völlig irre. Eine statistische Größe zu leugnen, das ist wie Erdkugelleugner. Und das stört mich am allermeisten, dass Begriffe benutzt werden, auch von Politikern, die völlig sinnentleert sind. Also Erderwärmung macht Sinn, Umweltschutz macht Sinn. Man kann jetzt hingehen und die anthropogene Komponente der natürlichen Erderwärmung anzweifeln. Das kann man machen, das ist eine saubere Terminologie. Aber nicht hingehen und sagen, ich leugne das Klima. Der Klimawandel ist genauso eine Tatsache wie die Erdrotation. Also wenn jemand sagt, ich leugne die Erdrotation, der sitzt auf einer Scheibe, den würde man für verrückt erklären. Da werden einfach Begriffe benutzt, die wissenschaftlich definiert sind, und da setzt meine Kritik an, die mir natürlich nicht nur Freunde einbringt.
Reitschuster: Das Gespräch war für mich sehr interessant! Auch, weil ich im Vorfeld dachte, das wird richtig heftig, da muss man Angst haben bei YouTube vor neuer Zensur, weil das ja nach außen hin so dargestellt wird, als seien Sie ein Klimaextremist und auch ein Corona-Leugner. Umso wichtiger finde ich solche Gespräche. Sie zeigen, dass diese sehr oberflächliche Sichtweise, dieses Schwarz-Weiß-Denken in die Irre führt.
Prof. Kutschera: Ich hab noch einen Satz zu sagen. Die Frau Naomi Seibt, die Sie interviewt haben, diese eine Studentin, die vertritt ja auch kritische Positionen, ich hab mir das alles angeguckt, also ich muss sagen, was sie hier ausführt, hat absolut Hand und Fuß. Ich halte es für völlig unakzeptabel, dass man diese überdurchschnittlich kluge junge Frau hier in den Mainstream-Medien attackiert und schlecht macht, gerade im Spiegel-Artikel. Ich finde es hervorragend, dass Sie Frau Seibt die Chance gegeben haben, Ihre Position darzulegen. Die war nicht so differenziert wie meine, weil sie manche Fakten einfach nicht so ausgeführt hat, aber ich finde es wichtig, dass sie zu Wort kommt. Mit Intelligenz und mit besonderen Leistungen macht man in Deutschland nicht Freunde, sondern mehr Feinde. Und das muss Frau Seibt ertragen und auch Wissenschaftler, die etwas kritischer hinter die Phänomene gucken.
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Text: br