Kirchenstift schmeißt 110 Senioren aus Heim, dafür kommen Flüchtlinge Neues Verständnis von Nächstenliebe?

Erst heute haben wir hier berichtet, dass in der Gemeinde Königsbach-Stein im Enzkreis (Baden-Württemberg) innerhalb von wenigen Monaten zwei Seniorenheime dicht gemacht wurden, aus ein und demselben Grund – und jetzt offenbar Flüchtlinge dort einquartiert werden sollen (siehe hier). Der Fall erinnert an Lörrach, wo die Städtische Wohnbaugesellschaft gerade erst 40 Mieter kündigte, um in ihren Wohnungen Flüchtlinge unterzubringen (siehe hier).

Kaum war der Artikel über die Seniorenheime heute online, schon kam die nächste unglaubliche Nachricht – und schon wieder geht es um ältere Menschen, also besonders schwache Glieder unserer Gesellschaft: In Berlin wurde 110 Bewohnern eines Altenpflegeheims der Berliner Diakonie überraschend gekündigt, wie das Portal „FOL“ berichtet. In dem Gebäude, das die kirchliche Einrichtung betreibt und vermietet, werden nun Flüchtlinge einquartiert. Dank Zuschüssen aus öffentlichen Kassen bringt das viel mehr Geld als die Unterbringung alter Menschen.

„Jeder, der sich schon mal mit dem Thema Altenpflege beschäftigt hat, weiß: Nichts zählt so sehr wie ein sicherer Heimplatz, um dem pflegebedürftigen Familienmitglied den Lebensabend so angenehm und stressfrei wie möglich zu organisieren“, schreibt „FOL“ dazu: „Wichtig ist dabei nicht zuletzt auch die Nähe des Heims zu Angehörigen. Verwunderung und Verzweiflung in der Berliner Johannesstift-Diakonie waren daher auch groß, als klar wurde, dass das Altenpflegeheim ‚Wohnen & Pflege Schillerpark‘ im Berliner Bezirk Wedding keine Zukunft mehr haben würde.“

Leser helfen Lesern:

Rund zehn Jahre vor Ablauf des Pachtvertrages meldete das Paul Gerhardt Stift, auf dessen Gelände das Diakonie-Altenpflegeheim steht, Eigenbedarf an. Aber ist das korrekt? „Ein Angehöriger eines Mieters wurde stutzig, als ihm Mitte November eine Stellungnahme des Vorstehers des Paul Gerhard Stifts, eines Pfarrers, in die Hand fiel. Die Erklärung liest sich, als ob die Johannisstift Diakonie nicht rausgeschmissen werde, sondern selbst den Mietvertrag gekündigt hätte. Zudem sei von dem angeblichen Eigenbedarf des Paul Gerhardt Stifts dort gar keine Rede, sondern lediglich von einer „Schließung“ des Pflegeheims, schreibt „FOL“.

Mehr noch: Ganz hinten in dem Schreiben betonte der Stiftsvorsteher eine „jahrzehntelange Erfahrung“ in der Geflüchteten-Arbeit. Und kündigt abschließend an, dass das Refugium des Stifts die „Plätze für mehrfach traumatisierte Schutzbedürftige“ ab Ende 2022/2023 „erweitern“ werde.

Offenbar kündigte das Stift das Altenpflegeheim gar nicht – was auch schwierig gewesen wäre juristisch. Stattdessen habe die Johannisstift Diakonie „im Einvernehmen“ zugestimmt, den Pachtvertrag zehn Jahre vor Ablauf aufzulösen. Eine schriftliche Anfrage von „FOL“, wie es dann zu dem Eigenbedarf kam, ließ der Stiftsleiter unbeantwortet. Er teilte nur mit, „die Entscheidung zur Umnutzung wurde nach dem vorzeitig geänderten Vertrag getroffen“. Eben diese Änderung kam aber nur durch den Eigenbedarf zustande. Hier dreht sich die Katze im Kreis.

Böser Verdacht

Dazu die Vermutung des Portals: „In Kirchenkreisen gilt es allerdings als offenes Geheimnis, dass der Betrieb eines Flüchtlingsheims finanziell ungleich attraktiver ist als der eines Altenpflegeheims.“ Sollte das als Motiv zutreffen, wäre es eine Ungeheuerlichkeit. Umso mehr bei einer kirchlichen Einrichtung, die von einem Pfarrer geleitet wird.

Nachdem die Schließung Mitte September verkündet worden war, musste inzwischen rund die Hälfte der 110 Bewohner bis Ende 2022 das Heim verlassen, so „FOL“. Die andere Hälfte muss Ende dieses Jahres gehen. „Allen Bewohnern sei angeboten worden, sofort in andere Pflegeeinrichtungen der Johannesstift Diakonie umzuziehen“, so das Portal. Das Angebot sei aber „nur begrenzt wahrgenommen“ worden, vor allem „wegen der dadurch entstehenden fehlenden räumlichen Nähe zu Angehörigen“.

Der Angehörige eines Mieters zeigte sich laut dem Bericht „irritiert über das Gebaren der evangelischen Einrichtungen“: Sicher könne man verschiedener Meinung sein, was ein „höheres ethisch-moralisches Gut“ sei: „hochbetagten, pflegebedürftigen Mitbürgern im wohlverdienten Lebensabend medizinisch und pflegerisch zur Seite zu stehen oder wegen Hunger und Bürgerkrieg aus ihrer Heimat Geflohenen zu helfen“.

‚Keine schöne Angelegenheit‘

„Dass aber ausgerechnet religiöse Stifte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz keine gemeinsame Lösung gefunden hätten und ‚pflegebedürftige Senioren vor die Tür setzen, die ihr ganzes Leben lang immer brav Kirchensteuer gezahlt und Kollekten gegeben haben, ist keine schöne Angelegenheit‘, so der Angehörige zu „FOL“.

Sollte sich irgendjemand die Aufgabe gesetzt haben, unsere Gesellschaft zu zerreißen und Missgunst gegenüber Flüchtlingen zu schüren, könnte er das kaum besser machen als all diejenigen, die für Entscheidungen wie diese in Berlin, in Lörrach und in Königsbach-Stein in Baden-Württemberg verantwortlich sind. Was bislang als „Verschwörungstheorie“ böser „Rechter“ abgetan wurde, scheint sich Schritt um Schritt als neue Realität zu entpuppen.

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