Kontakt gibt es hier überall Maske und Pass Sanitaire hindern die Franzosen nicht am Leben

Von Sönke Paulsen

Der Tag an der Côte d´Azur verspricht schön zu werden. Der Himmel ist blau und ich habe einiges Interesse daran, die Nacht zu vergessen. Ich begebe mich in die Avenue Jean Médecin, die Einkaufsmeile von Nizza, die jetzt einen völlig anderen Eindruck hinterlässt als am Abend zuvor.

Die Müllabfuhr kommt um fünf Uhr früh und saugt den Dreck der Nacht einfach weg. Dafür muss sie viel Wasser verbrauchen, denn die Straßen sind noch nass, obwohl es nicht geregnet hat.

Die vielen benutzten Masken, die hier nachts herumlagen, sind nun verschwunden.

Die Straße glänzt. Die Läden haben geöffnet. Ich suche nach einer neuen Badehose. Meine habe ich Zuhause vergessen. Je weiter ich diese Einkaufsstraße vom Bahnhof heruntergehe, desto touristischer wird das Publikum. Der Kontrast könnte nicht stärker ausfallen, weil er zugleich der Kontrast zwischen schwarz und weiß ist. Die Touristen sind fast ausnahmslos weiß. Die Anwohner sind, in Bahnhofsnähe, Nordafrikaner, wenn sie jung sind, oder ältere Franzosen.

Viele tragen ihre Masken auch auf der Straße. An der Promenade des Anglais verliert sich dieses Bild. Die Uferpromenade wirkt wie immer. Auch am Strand werden keine Masken getragen. Nicht einmal auf dem gut besuchten Markt, auf dem Gewürze und Spezialitäten aus der Provence angeboten werden.

Pass Sanitaire

Dafür haben manche Cafés ausgeklügelte Bezahlsysteme mit Bargeldautomaten, die Wechselgeld herausgeben. In einem Café fragt mich die Bedienung nach meinem Impfausweis. Das erste Mal während meines Aufenthaltes. Später fällt mir auf, dass ausschließlich Touristen, oder wen sie dafür halten, nach diesem „Pass Sanitaire“ gefragt werden.

Ein typisch französischer Kompromiss.

Wiederholt lese ich Aufkleber, die Protest gegen diesen Pass beinhalten. „Der Pass ist politisch und nicht wissenschaftlich“, heißt es dort.

Ich finde keine Badehose und lande irgendwann ratlos im Kaufhaus Lafayette. Dort stehe ich plötzlich vor einer blauen Badehose, die mir gefällt. Sie kostet zweihundert Euro. Auch wenn ich sie nicht kaufen möchte, denke ich darüber nach, ob ich sie anprobieren kann. Vielleicht ist diese Badehose ja eine Offenbarung. Mit zweihundert Euro in der Haushaltskasse leben hier viele Rentner und Arbeitslose, aber auch Geringverdiener, einen ganzen Monat. Ich hänge das Stück wieder zurück und fühle mich schlecht.

In der nächsten Stunde sehe ich auf dem Boulevard nur noch weiße Touristen, Luxuslimousinen fahren vorbei und der steinige Strand wird neuerdings durch schneeweiße Sandauflagen auf Paradies getrimmt. Ich setze mich auf einen der blauen Stühle mit Blick aufs Meer. Die Sonne heizt mich auf. Über dem Wasser ein roter Fallschirm, der von einem Motorboot gezogen wird, mal in diese und mal in die andere Richtung. Ich erkenne ein Mädchen, das am Schirm hängt und dessen lange Haare im Fahrtwind wehen. Unter ihr meine ich die Flosse eines Hais zu sehen. Er scheint den Leckerbissen am Fallschirm zu verfolgen und darauf zu warten, dass er ins Wasser sinkt. Dann erkenne ich, dass es sich nur um eine Boje mit Dreieckswimpel handelt, die vom Wind auf das Wasser gedrückt wird, und nicht um einen Hai.

Wahrnehmung, hat mal jemand geschrieben, sei kontrollierte Halluzination. Davon gibt es in Nizza genug.

Auf dem Rückweg mit einer Tüte voller Lavendel-Seife, die als Mitbringsel dient, und ohne Badehose gehe ich an endlosen Cafés entlang. Ich höre deutsch, englisch und vor allem russisch.

Die Frauen

Die Russinnen leben hier ihren Hang zum Luxus aus. Wenigstens, was sie dafür halten. Man erkennt sie sofort. Sie sind overdressed, aber nicht nur sie. Jetzt am Tage zeigt sich, dass die meisten Frauen ihr maximales Sexappeal rüberbringen wollen.

Nizza ist eitel.

Die Atmosphäre ist entspannt und friedlich, die Sonne tut das ihre. Man erkennt es auch daran, dass die meisten Frauen Kleider tragen, was, neben der Mode, auch ein Zeichen dafür ist, dass sie sich sicher fühlen.

Eine ältere Dame so um die siebzig präsentiert ihr Bäuchlein sehr gekonnt unter einem Baumwollkleid und sieht sexy dabei aus. Ich sehe ihr respektvoll hinterher.

Später gehe ich noch einmal in das kleine Café vom Vorabend, das an einer Baustelle liegt. Ich bestelle einen italienischen Salat. Die Bedienung erkennt mich wieder und lächelt nun etwas direkter, als sie die Bestellung aufnimmt. Im Fenster fällt mir ein Schild auf, das die Gäste bittet, ihren Impfausweis vorzuzeigen, bevor sie sich setzen. Ich frage sie, ob sie ihn sehen möchte. Sie wiegelt ab.

An der jungen Frau, die mit dem Tablett zwischen den Tischen hin und her läuft, fällt mir etwas auf, was ich in Nizza schon oft gesehen habe. Sie wirkt sehr muskulös. Bodybuilding als weiblicher Sport scheint sich, in dieser körperbetonten Stadt, durchzusetzen.

Ich frage sie, ob sie viel trainiert, und sie schüttelt den Kopf, während sie die Tische mit neuem Besteck eindeckt und alles ganz exakt ausrichtet. Dann lacht sie plötzlich und schaut mich an. „Keine Zeit“, sagt sie, sie sei ständig hier. Die Frauen sind schön in Nizza, aber sie scheinen viel arbeiten zu müssen.

Auf einem Werbeplakat, das Mitarbeiter in der Immobilienwirtschaft sucht, lese ich Folgendes:

„Seinen Job aufgeben und vom Einkommen der Frau zu leben, bis man etwas Besseres gefunden hat. Das glaubt man nur, wenn man keine Frau hat.“ Ich interpretiere es so, dass Frauen hier nicht viel verdienen.

Das schmale Trottoir

Im Hotel gibt es eigentlich nur einen Service und das ist kostenloser Kaffee in der Lobby. Man nimmt sich eine Tasse aus dem Automaten und geht damit zum Rauchen auf die Straße. Der Gehsteig ist sehr schmal und die Leute, die vorbeikommen, passen gerade an einem vorbei, wenn man mit der Kaffeetasse dort steht.

Niemand nimmt Anstoß daran, auch wenn man häufiger zusammenstößt und „Pardon“ sagen muss. Natürlich ohne Maske. Ich mag die Enge in dieser Stadt. Sie zwingt zur Nähe. Man bewegt sich ständig im Nahraum anderer Menschen und kann gar nicht anders, als ihre Kreise zu stören.

Ungewohnt für mich, der in den letzten zwei Jahren gelernt hat, Abstand zu halten.

Eine hübsche Russin kommt mit ihrem Trolley vom Bahnhof die Straße herunter und hält dabei ihr Smartphone wie einen Wegweiser vor sich her. Sie trägt ein bezauberndes Sommerkleid, das in ihrem Gang mitzuschwingen scheint, genau wie ihre langen Haare. Sie lächelt, als sie mich passiert und zögert einen Augenblick; so als überlegte sie, ob sie mich nach dem Weg fragen soll. Das gibt mir die Gelegenheit, auf ihrem Smartphone die kyrillische Schrift zu entdecken und meine Anfangsthese, dass sie Russin ist, zu bestätigen. Sie scheint sich jetzt sicher zu sein, wo sie hin muss, und geht lächelnd weiter. An der nächsten Straßenecke aber schaut sie wieder auf ihr Smartphone und zögert erneut eine Weile. Es kann noch etwas dauern, bis sie ihr Hotel findet.

Ich habe meinen Kaffee fast ausgetrunken, als ein junger Afrikaner mit Zahnlücke bei ansonsten sehr weißen und guten Zähnen mich anspricht. Er fragt freundlich, wie es mir geht, und kommt dann zur Sache. Ob ich Stoff kaufen möchte. Ich lächele ihn verschlossen an und schüttele den Kopf. Er bleibt noch stehen und führt sein Angebot näher aus: Haschisch, Marihuana. Ich antworte ihm, weil ich nun auch genauer werden möchte, dass mit Drogen bei mir nichts läuft. Er dreht sich um und geht einen Schritt, dann dreht er sich noch einmal zurück und fragt mich, ob ich eine Frau möchte. Ich bin perplex, was der Mann alles im Angebot hat, bleibe aber dabei, dass ich nichts kaufe und schon gar keine Frauen. Der Mann verabschiedet sich freundlich und wünscht noch einen schönen Tag. Ich schaue ihm hinterher und denke dabei, dass ihm wohl jemand seinen Schneidezahn ausgeschlagen haben muss.

Später sehe ich ihn nochmal wieder, weil er seinen Stützpunkt in einem afrikanischen Lebensmittelladen gegenüber hat. Plötzlich wird er aktiv und pfeift seinen Kumpel heran. Es sieht so aus, als hätte er genug Aufträge.

Nicht meine Sache. Ich sehe den Autos hinterher, der sich durch die engen Straßen quälen.

Interessant ist, dass die meisten Autofahrer Masken tragen, wenn auch nur am Hals. Die Pandemie scheint in Nizza wie ein Modetrend zu wirken. Schwer vorstellbar, dass die Masken irgendwann einfach verschwinden. Für mich völlig unerklärlich, was die Fahrer mit den Masken wollen, wo sie doch allein im Auto sitzen.

Aber so sind die Menschen. Sie schaffen Regeln auf Grund eines bestimmten Umstandes, der eines Tages verschwindet. Die Regeln behalten sie dann bei.

Familiärer Abschied

Schon am zweiten Tag ist mein letzter Abend in Nizza, den ich in meinem kleinen Baustellen-Café begehe. Die Bedienung, deren Namen ich nicht weiß und auch nicht erfrage, begrüßt mich herzlich. Auch der Patron kommt auf mich zu und fragt nach meinem Befinden. Draußen gehen mehrere potentielle Gäste vorbei und die Stimmung auf der Terrasse ist so gut, dass ich mich versucht fühle, sie heranzuwinken. „Kommt doch rein, es ist gut hier!“

Ich esse marinierte Muscheln mit frittierten Kartoffelscheiben und trinke einen Rosé dazu. Die Sonne war heute sehr intensiv. Mein Kopf fühlt sich schwer an, mein Gesicht ist gerötet. Nachdem ich alle Muscheln genossen und mein Dessert bestellt habe, überkommt mich eine plötzliche Müdigkeit, die mir auf die Augen drückt. Ich nicke ein.

„Votre dessert, Monsieur“, flüstert es leise und mit süßer Stimme in mein Ohr. Ich wache auf. Auch das habe ich noch nicht erlebt, freundlich flüsternd geweckt zu werden, wenn ich gerade am Tisch eingeschlafen bin. Die Atmosphäre ist wirklich familiär. Ich bin gern hier und der Abschied von dem kleinen Restaurant an der Baustelle fällt ein wenig schwer.

Am Ende gibt es Einladungen und Beteuerungen, wiederzukommen. Aber wann, wer weiß das? So schnell kann man Menschen lieb gewinnen und wieder verlieren.

Am nächsten Morgen mischt sich das Aufstehen mit Wehmut. Beim Frühstück brauche ich ein Glas Orangensaft mehr als sonst. Der Rosé gestern war doch schwerer, als ich dachte. Oder ist es der Abschied?

Eigentlich bin ich nicht traurig, nach drei Tagen Nizza in mein Leben zurückzukehren. Die Stadt hat mir etwas gezeigt, was ich in den letzten beiden Jahren in Berlin fast vergessen habe. Wir Menschen sind uns nah, ob wir wollen oder nicht. Jeder kann mit jedem Kontakt aufnehmen und sollte das auch dürfen, wenn ein gewisser Respekt gewahrt ist. Dann kann man auch, wie in Nizza, sich häufig im Nahraum der anderen bewegen und mit einem „Pardon“ alles zum Guten wenden. Ob mit oder ohne Maske.

Zu Fuß zum Flughafen

Eine Weile überlege ich, ob ich mich noch einmal an den Strand legen soll. Mein Flug geht erst heute Abend. Aber dann entscheide ich mich, das zu tun, was ich meistens tue, wenn ich Nizza allein verlasse. Ich gehe die paar Kilometer vom Bahnhof zum Flughafen zu Fuß. Bis heute Abend müsste ich das schaffen, Pausen eingerechnet. Für mich ein angemessener Abschied von meiner Lieblingsstadt.

Die Straßen werden gegen Mittag heiß und ich versuche, mich im Schatten zu halten. Irgendwann halte ich die Hitze nicht mehr aus und laufe hinunter ans Meer. Die Uferpromenade zieht sich die gesamte Bucht entlang, bis zum Flughafen. Es weht ein mäßig frischer Wind nach Westen und treibt die Wellen in immer heftiger werdenden Kaskaden an den steinigen Strand. Weiße Gischt spritzt auf und kontrastiert ein helles Meeresblau in Ufernähe. Manche Wellen steigen, kurz vor ihrem Aufprall auf die Küste, so hoch, dass sie komplett von der Sonne durchleuchtet werden, ehe sie an den Steinen zerschellen. Dahinter wird das Blau dunkler. „Le Grand Bleu“, wie man das Mittelmeer auch manchmal nennt.

Auf dem Boulevard kommt eine schwarze Fahrzeugkolonne mit großer Motorradeskorte vorbei. „Irgendein Politiker“ denke ich. Die Polizisten auf den Motorrädern haben Trillerpfeifen im Mund. Sie pfeifen damit, während der Fahrt, den Verkehr zur Seite, damit die Kolonne schnell durch kommt. Das klingt fast wie ein aufgeregter Vogelschwarm, ist aber eine Machtdemonstration, da die Franzosen ungern auf Polizeisirenen reagieren und persönlich angesprochen werden möchten. So geschieht es dann auch. Ein junger Golf-Fahrer macht nicht schnell genug Platz und wird von einem trillernden und pfeifenden Polizisten mit seiner schweren Maschine heftig an den Straßenrand gedrängt. Der junge Mann kommt ziemlich blass zum Stehen, der Polizist fährt ungerührt weiter.

Eine Weile lasse ich mich, vom Wind, die Promenade entlang und auf den Flughafen zu, treiben, beobachte die aufsteigenden Flugzeuge. Dann werde ich müde und lege mich auf einen Felsen nahe der Wasserlinie. Ich fühle mich ausgeglichen und entspannt.

„Mein Gott“, denke ich, „wie viel Frustration konnte ich in den lächerlichen zwei Tagen hier abschütteln! Als sei ich gerade erst wieder ein Mensch geworden.“

Wohin ich mich auch bewegt habe, überall gab es Kontakt und Kommunikation. Sogar das ständige Hupen der Autos wirkt kommunikativ. „Hup-Hup“, Guten Tag, „Hup-Hup“, Auf Wiedersehen.

Die kleine Bar im Vorort

Schließlich erreiche ich die Bar in einem Vorort, die ich schon seit Jahren auf meinen Abschiedswegen besuche. Sie wechselt häufig den Besitzer, sieht aber trotzdem immer gleich aus. Derzeit sind es ein älterer Franzose und eine Thailänderin. Angeboten wird aber französische Küche.

Die Bar liegt an einer Straßenecke, die mit alten Geschäften, Wohnhäusern und kleinen Villen bestanden ist. Sie haben eine schöne farbliche Harmonie miteinander, die typischen Pastelltöne dieser Stadt.

Der Patron will mir unbedingt das Tagesgericht verkaufen, aber ich winke ab. Ich möchte was Kleineres. Schließlich gibt er sich geschlagen. „Salade Nicoise?“, fragt er kurz. Ich nicke. Ich möchte auf Toilette, setze meine Maske auf. Drinnen hängt ein großes Schild an der Toilettentür „En Panne“, steht da in dicken roten Buchstaben. Ich frage den Wirt, der gerade an mir vorbeigeht, ob die Toilette kaputt ist? Er bestätigt das und flüstert dann, dass ich kurz warten solle.

An der Bar steht eine Touristin, die offensichtlich vom Strand heraufgekommen ist, weil sie dort keine Toilette gefunden hat. „Non, non Madame“, sagt er laut, „en panne“ und zeigt auf das Schild an der Tür. Die Touristin verlässt enttäuscht die Bar. Dann macht mir der Alte die Tür auf und sagt: „Wissen Sie, es ist schlimm mit den Touristen, sie kommen hier herauf und wollen nur pissen“, dabei verzieht er angewidert den Mund. Ich schaue ihn kurz an und schließe die Tür hinter mir.

Während des Essens biegt ein schwarzer Ferrari in die Straße ein, wendet auffällig laut und stellt sich direkt vor die Tische des Restaurants. Die älteren Männer, die hier neben mir essen, begrüßen den schwarzen Fahrer mit lautem Hallo und bitten ihn, noch einmal richtig Gas zu geben, weil der Motor so schön klingt. Der Schwarze ist geschmeichelt und erfüllt ihnen den Wunsch. Er wird mit freundlichen Gesten bedankt und darf dann abziehen und sich eine Pizza holen. Der Mann neben mir, der schon eine Weile ununterbrochen isst, lässt kurz eine anerkennende Bemerkung über den Ferrari fallen und fügt hinzu: „Woher der Kerl das Geld hat, weiß allerdings keiner.“ Zustimmendes Nicken an den anderen Tischen.

Ein Pärchen, sie ist wohl knappe dreißig und er knappe fünfzig, geht eng umschlungen den Bürgersteig entlang. Die Männer schauen ihnen sehnsüchtig hinterher. Einer seufzt.

Fünf Minuten später kommen die beiden zurück. Er geht zu seinem Motorrad, sie wechseln ein paar Worte, dann geht sie zur Eingangspforte einer kleinen Villa. Die Maschine springt an und sie dreht sich nach ihm um, die beiden schauen sich an. Dann fährt er los. Als er schon in der Straßenkreuzung verschwindet, dreht sie sich plötzlich noch einmal um und winkt ihm hinterher. Sie sieht dabei so glücklich aus, dass wir alle grinsen müssen. Der Patron, der gerade bei mir kassiert, lächelt mich an. „Jolie“, sage ich. „Oui, oui“, seufzt er und bekommt einen wichtigen Gesichtsausdruck, „C´est l´amour.“ Wir schauen uns etwas länger an und nicken dabei.

Damit ist alles gesagt über Nizza und ich beschließe, zu gehen.

Natürlich komme ich viel zu früh am Flughafen an und habe noch stundenlang Zeit bis zu meinem Abflug. Aber das ist normal für mich. Ich nutze die Zeit, um meine kleinen Erlebnisse der letzten Tage aufzuschreiben. Manchmal stutze ich und denke erstaunt, wie viel Neues ich erlebt habe. Dann gehe ich raus, auch um die Maske für eine Zeit loszuwerden, und rauche eine Zigarette. Ich war gern hier und ich werde wiederkommen.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Sönke Paulsen ist freier Blogger und Publizist. Er schreibt auch in seiner eigenen Zeitschrift „Heralt“. Hier finden Sie seine Fortsetzungsgeschichte „Angriff auf die Welt“ – der „wahre“ Bond.

Bild: Rostislav Glinsky/Shutterstock
Text: Gast

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