Ist das Glas halb voll oder halb leer? Das ist jeweils eine Frage der persönlichen Einstellung. Genauso ist es mit der Einschätzung der Ergebnisse einer Insa-Umfrage, die ich exklusiv für Sie in Auftrag gegeben habe. Nach all den Enthüllungen der vergangenen Wochen und Monate, die zeigten, wie massiv Politik und Behörden die Bürger in der Corona-Zeit belogen und getäuscht haben, wollte ich wissen, wie viel Prozent der Bürger sich dieser Täuschung inzwischen bewusst sind. Und bei wie vielen Prozent das Verschweigen der Skandale und die Propaganda in vielen großen Medien weiterhin verfangen. Das Ergebnis der Umfrage, für die bundesweit 2.006 repräsentativ ausgewählte Erwachsene per Telefon und online befragt wurden: Eine absolute Mehrheit von 51 Prozent fühlt sich von der Politik bewusst getäuscht. Ein Drittel, 33 Prozent, antwortete explizit, es fühle sich nicht getäuscht. Womit wir bei der Frage wären: Ist das Glas damit halb voll oder halb leer?
Insa hat für meine Seite folgende Frage gestellt: Glauben Sie, dass die Bundesregierung die Bevölkerung bezüglich der Corona-Pandemie bewusst getäuscht hat? Hier die Antworten:
Die Analyse von Insa, mit der ich nicht ganz einverstanden bin: „Insgesamt sind die Umfrageteilnehmer gespalten darin, ob sie glauben, dass beide Bundesregierungen die Bevölkerung während der Corona-Pandemie bewusst getäuscht haben (31 Prozent) oder keine (33 Prozent). Jeweils zehn Prozent glauben, dass dies nur eine der beiden Bundesregierungen getan hat. 14 Prozent wissen es nicht und weitere zwei Prozent wollen dazu keine Auskunft tätigen.“
Ich finde im Gegensatz zu Insa: Wenn eine absolute Mehrheit sich getäuscht fühlt, haben wir es mit einer eindeutigen Präferenz zu tun. Angesichts von 33 Prozent mit anderer Meinung ist es zwar legitim, von einer Spaltung zu sprechen – aber das ist nicht die wichtigste Nachricht. Die ist: Eine klare, absolute Mehrheit der Deutschen fühlt sich von der Regierung in Sachen Corona bewusst getäuscht.
Auch mit der nächsten Analyse von Insa, wo es um die Unterschiede zwischen Ost und West in den Antworten geht, bin ich nicht einverstanden. Das Institut schreibt: Während Befragte aus Ostdeutschland relativ-mehrheitlich und entsprechend häufiger als jene aus Westdeutschland glauben, dass beide Bundesregierungen die Bevölkerung während der Corona-Pandemie bewusst getäuscht haben (38 zu 30 Prozent), geben Letztere relativ-mehrheitlich an, dass sie nicht glauben, dass hier eine bewusste Täuschung stattfand (34 zu 28 Prozent).
Ich finde: Man darf hier denen, die sich nicht getäuscht fühlen, nicht nur diejenigen gegenüberstellen, die sich von beiden Regierungen getäuscht fühlen. Man muss ihnen alle gegenüberstellen, die sich mindestens von einer Regierung getäuscht fühlen.
Bemerkenswert ist, dass im Osten offenbar aufgrund der Diktatur-Erfahrung ein größeres Misstrauen gegen die Regierungen vorherrscht, was ich für gesund halte. Im Westen dagegen scheint das eigentlich leider längst obsolete Grundvertrauen in die Regierungen noch deutlich höher zu sein.
Interessant ist auch die Aufteilung nach Partei-Präferenzen:
Insa analysiert diese Zahlen wie folgt: Lediglich AfD-Wähler (57 Prozent) glauben absolut-mehrheitlich und BSW-Wähler (45 Prozent) relativ-mehrheitlich, dass beide Bundesregierungen in diesem Zeitraum die Bevölkerung bewusst getäuscht haben. Wähler der FDP sind gespalten (30 Prozent beide, 28 Prozent keine), geben aber deutlich am häufigsten an, dass sie glauben, dass die Ampel-Regierung die Bevölkerung getäuscht hat, nicht aber die vorherige Große Koalition (24 zu 6–14 Prozent). Alle anderen Wählergruppen geben jeweils mehrheitlich an, dass sie nicht an eine bewusste Täuschung durch die Bundesregierung glauben (39–55 Prozent).
Auch hier finde ich: Man darf hier denen, die sich nicht getäuscht fühlen, nicht nur diejenigen gegenüberstellen, die sich von beiden Regierungen getäuscht fühlen. Man muss ihnen alle gegenüberstellen, die sich mindestens von einer Regierung getäuscht fühlen.
Tut man dies, wird klar: 80 Prozent der AfD-Wähler fühlen sich getäuscht, und 60 Prozent der FDP-Wähler. Lediglich bei den Wählern der Grünen gibt es eine absolute Mehrheit derjenigen, die sich nicht getäuscht fühlen (55 Prozent). Ausgerechnet bei den früheren Revoluzzern und Anarchisten ist also das Staatsvertrauen heute am größten – das kann man sich nicht ausdenken.
Warum die FDP-Wähler in Sachen Corona weniger Vertrauen in die Ampel-Regierung haben, in der sie selbst sitzen, als in die Große Koalition davor, bei der sie in der Opposition saßen, ist rätselhaft. Liegt es an Karl Lauterbach, der erst mit der Ampel ins Amt kam?
Aber zurück zur Eingangsfrage – halb voll oder halb leer? Sollte die Freude überwiegen, dass immerhin 51 Prozent die Täuschung als solche erkannt haben? Oder die Trauer darüber, dass 33 Prozent offenbar faktenresistent sind und mit Hilfe der großen Medien im Propaganda-Delirium verweilen? Ganz ehrlich: So sehr mich einerseits die 33 Prozent mit Realitäts-Allergie erschüttern – ich bin dennoch erleichtert, dass eine Mehrheit die Sache durchschaut hat – trotz der Dauer-Propaganda. Das macht zumindest einen Funken Hoffnung.
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