Die erste Reaktion ist, sich zu freuen. Aber eigentlich ist die falsch. Youtube hat zwar meinen Kanal mit 331.000 Abonnenten wieder freigeschaltet. Aber was bleibt, ist eine dreitägige Sperre und Zensur. In der meine Abonnenten etwa meinen Bericht aus der Bundespressekonferenz nicht sehen konnten. Oder mein Interview mit Frauke Petry. Jetzt kam folgende Nachricht von dem Monopolisten, der ein Tochterunternehmen des US-Internet-Giganten Google ist:
Youtube hat mich in den vergangenen 14 Monaten wiederholt gesperrt und schikaniert mich durch ein Werbeverbot auf meinem Kanal. Bei 331.000 Abonnenten ist das ein wichtiger Faktor. Zuletzt wurde mein Kanal im Juni für zwei Wochen gesperrt. Nachdem ich dagegen vor Gericht ging, zog Youtube die Sperre zurück. Blöd nur: Sie war schon abgelaufen. Mitten im Wahlkampf konnte ich zwei Wochen lang nichts für meine Abonnenten veröffentlichen (siehe hier). Und zwar widerrechtlich, wie danach selbst Youtube zugeben musste. Diesmal waren es „nur“ drei Tage.
Als ich Merkels Sprecher Steffen Seibert heute auf der Bundespressekonferenz darauf ansprach, wich der aus. Eine Nachfrage von mir, die ihn festnageln sollte, beantwortete er nicht. Außer Tilo Jung, der versuchte zu beschwichtigten, gab es niemanden auf der Bundespressekonferenz, der Fragen zu der Zensur stellte.
Die Causa zeigt: Hier wird willkürlich massiv die Meinungs- und Pressefreiheit beschnitten.
Angestoßen hat diesen Prozess der Staat. Seibert, von mir wiederholt auf die Zensur angesprochen in der Bundespressekonferenz, äußerte sich jeweils in einer Art und Weise, die in meinen Augen voller Zynismus und Verachtung für die Meinungsfreiheit war. Heute machte er sich faktisch lustig, ich würde dieses Thema ja ständig ansprechen.
Ja, Herr Seibert. Solange in Deutschland zensiert wird, werde ich das ständig ansprechen.
Das ist meine Pflicht als Journalist.
Besonders peinlich ist der Rückzieher von Google für all diejenigen, die die Zensur des Konzerns schönredeten. Unter anderem mit Verweis auf die Community-Regeln von Youtube und ein Hausrecht, das es bei Monopolisten nicht gibt, weil das Grundgesetz Vorrang hat. Sie alle stehen jetzt nackt da – wenn selbst Youtube erneut zugeben muss, dass die Zensur und die Sperre ein Fehler waren.
Ich freue mich nicht nur für mich selbst über diesen Sieg – viel wichtiger ist, dass er Symbolwirkung hat für all diejenigen, die eine geringere Reichweite und weniger Möglichkeiten haben, sich zur Wehr zu setzen. Ich hoffe, dieser Erfolg ist auch für sie Ansporn. Und ein Symbol. Und der Erfolg ist Ihnen allen zu verdanken – mit Ihrer Unterstützung versetzen Sie mich in die Lage, mich gegen Youtube zu wehren. Und das weiß man dort auch.
Sehen Sie sich hier meinen Video-Kommentar zu all dem, was ich hier beschrieben habe, und vor allem auch zu der Hetzkampagne gegen mich auf Twitter an – auf rumble.com, der zensurfreien Alternative. Abonnieren Sie meinen Account dort und setzen Sie damit ein Zeichen gegen die Zensur-Netzwerke.
PS: Besonders pikant: Öffentlich-rechtliche „Faktenchecker“, finanziert mit unseren Zwangsgebühren, erdreisten sich, uns überzeugen zu wollen, dass das Weiße schwarz ist und das Schwarze weiß – und es kein Zensur-Problem gebe in Deutschland – siehe hier diesen Beitrag des Bayerischen Rundfunks.
PS: Interessant auch, wie deutsche Leitmedien völlig das Narrativ von Youtube/Google übernehmen und dabei nicht einmal mehr Ansätze von kritischem Journalismus zeigen – wie hier der Spiegel in einem Bericht über die Löschung des RT-Kanals.
Bild: Shutterstock/Sergei Elagin
Text: br