Schöngerede der Asylkrise: Realsatire im Endstadium Politik und Medien spielen die Rekordzahl der Asylsuchenden herunter

Die Nachricht haben Sie vielleicht schon gelesen: Mit 3,48 Millionen hat die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Was Sie aber möglicherweise noch nicht kennen, sind die Beschwichtigungsversuche in der rot-grünen Blase im Internet, in den Redaktionen und in der Politik. Wie die Zahl heruntergespielt wird, ist reine Realsatire.

Clara Bünger, die „fluchtpolitische Sprecherin“ der Linken-Gruppe im Bundestag – der Posten heißt tatsächlich so – bemüht sich nach Kräften, die Zahl schönzureden: „Das sind gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung“. Bünger „kritisiert die Migrationsdebatte in Deutschland“, sagt sie laut „Tagesschau.de“. Das öffentlich-rechtliche Programm gibt ihr wie selbstverständlich eine Tribüne. Gebührenbezahlt. Andere Parteien lässt das ARD-Portal in dem Beitrag über die Rekordzahl sicherheitshalber nicht zu Wort kommen.

Dafür verbreiten die Anstaltsjournalisten die folgende Aussage von Bünger: „Trotzdem“, also obwohl die Zahl ja eigentlich gar nicht hoch sei, „wollen Politiker von Ampel, CDU und AfD den Menschen weismachen, diese kleine Minderheit sei für all ihre Probleme verantwortlich. Das ist gefährlicher Unsinn, der allein die extreme Rechte stärkt.“

Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die Frau von der Partei, die rechtsidentisch mit der SED ist, stellt zuerst einen Pappkameraden auf mit der Lüge – Asylbewerber würden „für alle Probleme verantwortlich gemacht“. Sodann wird auf diesen Pappkameraden geschossen. „Das ist gefährlicher Unsinn“.

Diese Pappkameraden-Methode ist heute allgegenwärtig bei Rot-Grün und seinen Propagandisten. Die unzähligen Fakenfinder (den unbeabsichtigten Schreibfehler lasse ich hier einfach mal in dem Wort stehen, weil es mir gar zu gut gefällt ohne den Buchstaben „t“) leben davon. Genauer gesagt: Sie leben vom Steuergeld, mit dem sie dann solche Pappkameraden aufstellen und auf sie propagandistisch schießen. In der Hoffnung, dass schlichte Gemüter darauf reinfallen.

Und die öffentlich-rechtlichen Sender verbreiten dann bevorzugt solche Hütchenspiele, während andere Stimmen gar nicht erst zu Wort kommen. Im vorliegenden Fall hätte die ARD, um ihrem Auftrag aus dem Medienstaatsvertrag gerecht zu werden, mindestens noch eine Stimme zu Wort kommen lassen müssen, die eine kritische Einschätzung der Rekordzahl vertritt.

In dem Tagesschau-Bericht wird zudem, ebenso wie in anderen Berichten in großen Medien, auch noch darauf verwiesen, dass es schon einmal höhere Flüchtlingszahlen gegeben hat. Das stimmt. Aber dass diese Flüchtlinge, zu Beginn der Bundesrepublik in den 1950er Jahren, in ihrer überwiegenden Mehrheit Deutsche waren, wird dabei unter den Tisch fallen gelassen. Denn es passt nicht zum Narrativ.

Die Stadtplanerin und Hochschullehrerin Monika Dobberstein, bekannt als unermüdliche Kämpferin gegen die vermeintlich ach so allgegenwärtige „Frauenfeindlichkeit und Homophobie“, schreibt auf X: „3,5 Mio. in 10 Jahren heißt 350.000 pro Jahr. Viele von denen haben sich doch längst integriert, sind sogar Deutsche geworden, sind ein Gewinn für unsere überaltertes Land.“ (Grammatikfehler aus dem Original übernommen – um den Eifer des Gefechts wiederzugeben). Einer der Kommentare dazu: „Lust auf nen Spaziergang durch die ehemalige Hauptstadt, Bezirk Bad Godesberg? Da können Sie Integration sehen, aber nicht solche wie Sie meinen.“

Ein anderer rot-grüner X-Nutzer schreibt: „Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das ist unser aller Normalität. Und das ist auch gut so. Sorgen bereiten die Regionen, die von steter Abwanderung betroffen sind. Deshalb sind Globalzahlen nur bedingt aussagekräftig.“

Hauptsache, relativieren.

Dass die Zahlen die Versprechungen der Ampel-Regierung, sie werde im großen Stil abschieben, auf den Kopf stellt, wird von den großen Medien kaum aufgegriffen – zumindest fand ich keinen Bericht, in dem das erwähnt wurde. Sicher gab es irgendwo welche, aber offenbar sind die eher die Ausnahme.

Und so geht es in einer Dauer-Abwärtsspirale weiter: Mehr Flüchtlinge, mehr Probleme – und dafür auch noch mehr Relativierung. Anstatt die Realität anzuerkennen, werden wir weiter mit Phrasen abgespeist und die Verantwortlichen entziehen sich jeder echten Diskussion. Während die Bevölkerung die Konsequenzen tragen muss, gehen die Schönredner auf Autopilot. Wer nach Antworten sucht, bekommt nur Pappkameraden vorgesetzt. Das ist keine Politik, das ist Täuschung in Reinform. Wir befinden uns in freiem Fall. Aber offenbar muss erst der Aufprall erfolgen, bevor die Mehrheit aus ihrer von den großen Medien eingetrichterten politischen Apathie und Verdrängung aufwacht.

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