Skandale, Strafen und Heuchelei: Die neue Moral im Sport Warum manche Aussagen Karrieren zerstören – und andere bejubelt werden

Von reitschuster.de

Es gibt Themen, die unsere moderne Gesellschaft immer wieder ins Schwanken bringen wie ein Pendel: Gleichberechtigung, Toleranz, Respekt – Prinzipien, die eigentlich wichtig wären, wenn sie nicht ständig missbraucht würden für eine bestimmte politische Agenda. Ein aktueller Fall aus der NBA, der weltweit bekannten amerikanischen Basketball-Profiliga, wirft einmal mehr ein Licht auf die Doppelmoral, die sich wie ein roter Faden durch unsere Zeit zieht. Basketball-Star LaMelo Ball musste 100.000 US-Dollar Strafe zahlen, weil er nach einem Spiel im Interview die Worte „no homo“ an seine Aussage anhängte. Die Liga reagierte mit einer Konsequenz, die fast schon an finanzielle Grausamkeit grenzt: eine „beleidigende und herabwürdigende“ Aussage, hieß es. Doch hinter dieser Strenge verbirgt sich eine groteske Schieflage, die weit über den Sport hinausgeht.

Denken wir an Spieler wie die „Weltfußballerin des Jahres“ von 2019, Megan Rapinoe. Sie hat offen gegen Donald Trump und konservative Werte Stellung bezogen. Ihre Aussagen wurden in Medien, die sich selbst für progressiv halten, regelrecht bejubelt. Würde jedoch ein Sportler ähnliche Angriffe gegen linke Gruppen oder Politiker richten, wäre der Aufschrei vorprogrammiert. Die gesellschaftliche Reaktion hängt also weniger davon ab, wie scharf eine Kritik ist, sondern viel mehr davon, wen sie trifft – die vermeintlich „Richtigen“, oder eben die „Falschen“.

Rapinoes politische Statements – wie die Ablehnung eines Besuchs im Weißen Haus unter Trump – brachten ihr breite Unterstützung und positive Schlagzeilen ein. Ihre klaren politischen Positionierungen scheinen regelrecht in einem Paralleluniversum zu existieren, in dem solche Äußerungen weder sanktioniert noch kritisch hinterfragt werden. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie anders die Reaktionen ausgefallen wären, hätte sie vergleichbare Kritik an einer linken Regierung oder progressiven Akteuren geäußert.

Noch deutlicher wird die Doppelmoral, wenn man den Blick über den großen Teich lenkt und den Umgang mit der AfD betrachtet. Hier scheint nahezu jede Diffamierung erlaubt zu sein – sogar dann, wenn sie klar jenseits der demokratischen Etikette liegt. Politiker, Journalisten und Prominente, die die AfD öffentlich verunglimpfen, müssen keinerlei Konsequenzen fürchten. Im Gegenteil: Solche Aussagen gelten oft als moralisches Aushängeschild und sorgen für Beifall in den hinlänglich bekannten Kreisen, insbesondere im polit-medialen Komplex.

Während also Aussagen wie die von LaMelo Ball streng geahndet werden, bleibt es folgenlos, wenn ähnliche oder schlimmere Worte gegen konservative Parteien oder ihre Anhänger gerichtet werden. Diese selektive Empörung ist mehr als entlarvend.

Noch sichtbarer wird die Schieflage, wenn man sich ansieht, wie mit Meinungsäußerungen in der öffentlichen Debatte umgegangen wird. Ein Beispiel: Wenn Politiker oder Prominente in sozialen Medien diffamierende Aussagen über Konservative, Andersdenkende oder gar die katholische Kirche machen, bleiben in der Regel jede Konsequenzen aus. Zumindest negative. Denn Beförderungen sind dann durchaus drin. Die gleiche Aussage gegen angeblich „progressive“, also rot-grüne und woke Gruppen würde jedoch binnen Minuten eine Lawine der Empörung auslösen.

Man denke an den Fall eines britischen Pastors, der vor wenigen Jahren wegen einer öffentlichen Predigt über biblische Sexualethik verhaftet wurde – mit dem Argument, er habe Hass verbreitet. Sein Verbrechen: In seiner Predigt hatte er betont, dass die Ehe aus seiner Sicht nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden sollte. Währenddessen bleiben üble Beleidigungen gegen „weiße alte Männer“ oder öffentliche Verächtlichmachungen von traditionell geprägten Gruppen nicht nur ungeahndet, sondern werden teilweise sogar mit Applaus bedacht. Man denke nur an die Verhöhnung des Christentums bei der Eröffnung der olympischen Spiele.

Die sogenannte Cancel-Culture spielt hier eine tragende Rolle. Während bestimmte Äußerungen von vornherein mit Berufsverbot oder Ähnlichem sanktioniert werden, scheinen andere Meinungen regelrecht immun gegen Ächtung zu sein. Die Grundfrage bleibt – auch wenn sie eine rhetorische ist: Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der Sanktionen nicht mehr an den Inhalten der Aussagen gemessen werden, sondern daran, wen sie treffen?

Das Beispiel LaMelo Ball zeigt, wie schnell man heute öffentlich gebrandmarkt wird. Sicherlich sind herabsetzende oder respektlose Aussagen nicht zu begrüßen. Doch wo zieht man die Grenze zwischen unbedachtem Sprachgebrauch und gezielter Diffamierung? Wo ist die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung – auch einer unbequemen – und Aussagen, die justitiabel sind und wirklich unzulässig? Muss wirklich jeder Homosexuelle mögen? Wenn ja – bei welchen Gruppen soll die gesellschaftliche Erwartung, ja der Druck, sie zu mögen, gelten? Und warum messen wir mit zweierlei Maß, wenn die falschen Gruppen betroffen sind?

Viele Menschen haben die Nase voll von einer Cancel- und Erregungskultur, die mehr Schaden anrichtet als Probleme löst. Einerseits braucht eine Gesellschaft Regeln und Grenzen für respektvolle Kommunikation, die dann allerdings auch für alle gleichermaßen gelten müssen. Andererseits ist die Meinungsfreiheit ein so hohes Gut, dass jede Einschränkung, und sei sie auch noch so gut gemeint, ein Spiel mit dem Feuer ist – und in letzter Instanz schlimme Folgen haben kann. Die Doppelmoral, die heute als Tugend verkauft wird, ist in Wahrheit ein Verrat an den Prinzipien, die eine freie Gesellschaft ausmachen sollten.

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

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