Nein, ich werde mich nicht an Unrecht gewöhnen. Und ja, ich werde mich jedes Mal von neuem darüber aufregen. Würde ich das nicht tun, würde ich Teil davon. Gerade, als ich mich an mein Video über die Bundespressekonferenz heute setzen wollte, erfuhr ich, dass es meine mehr als 330.000 Abonnenten bei dem Monopolisten Youtube, einer Google-Tochter, nicht werden sehen können: Der US-Gigant hat mich erneut gesperrt. Diesmal für zwei Wochen, wegen eines Videos, das seit mehr als fünf Wochen online war und mehr als 530.000 Mal angeschaut wurde: mit dem Professor und Antigen-Entwickler Winfried Stöcker. In dem dieser betont, wie gefährlich das Corona-Virus sei. Und wie wichtig er Impfungen findet – nur eben offenbar die falschen….
Die Sperrung erfolgt ausgerechnet, nachdem ich die Zensur von Youtube gegenüber der Bundesregierung auf der Bundespressekonferenz kritisiert hatte und Seiberts Reaktion in einem Youtube-Video kritisch analysiert hatte. Eine kritische Berichterstattung über die Bundespressekonferenz ist damit beim Video-Monopolisten nicht mehr möglich. Sehen Sie sich hier das Interview an und machen Sie sich so ein Bild, wie die Meinungsfreiheit in Deutschland mit Füßen getreten wird:
Weiter heißt es dann:
Damit bestimmt die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland die mehrheitlich nicht aus „lupenreinen Demokratien“ bestehende WHO, die von einem umstrittenen Kommunisten aus Äthiopien mit verdächtiger Nähe zu Chinas Kommunisten angeführt wird. Der Auftrag von Journalisten, Regierungsorganisationen zu überwachen, ist damit offiziell unmöglich. Grundgesetz adé.
Sodann droht der Monopolist mit der Löschung meines Kanals:
Zuletzt hatte mich Youtube im Juni mitten im Bundestagswahlkampf gesperrt, wegen eines Berichts über die Impfung einer Neunjährigen aus Versehen. Zwei Wochen lang war ich mundtot. Nachdem ich gerichtliche Schritte eingeleitet hatte, kam kleinlaut die Rückmeldung, es sei ein „Irrtum“ gewesen. Da waren die zwei Wochen Sperrung schon vorbei.
Was Youtube hier betreibt, erinnert an die Zersetzungs-Taktik der Stasi. Seit über einem Jahr verbietet mir der Konzern Reklame auf meinem Kanal – nach Ansicht von Juristen illegal und willkürlich. Man will ganz offensichtlich kritische Stimmen mürbe machen. Youtube bzw. Google können daran kein Interesse haben. Deshalb muss man sehr naiv sein, um Merkels Sprecher Steffen Seibert zu glauben, wenn er Mal für Mal betonte, er sei doch so sehr für die Pressefreiheit, aber Youtube sei nun mal ein privates Unternehmen.
Ist die Zensur bei Youtube reine Privatsache eines Privatunternehmens, wie die Bundesregierung das darstellt? Hat die Regierung eine Mitverantwortung, weil sie demonstrativ schweigt dazu? Oder ist sie sogar, auch indirekt, eine treibende Kraft hinter dieser Zensur ("Outsourcing)?
— Boris Reitschuster (@reitschuster) October 2, 2021
Ich werde nun prüfen, gegen diese neue Sperrung wieder juristisch vorzugehen – nachdem das beim letzten Mal erfolgreich war. Ich hoffe dabei auch auf Ihre Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser (via Paypal oder Überweisung, siehe unten).
Naive und böswillige Beobachter verweisen auf das Hausrecht von Google. Als Quasi-Monopolist hat der Internet-Gigant dieses aber nicht, das haben die deutschen Gerichte wiederholt festgestellt. Google, und mit ihm Youtube, sind an die Grundrechte gebunden, insbesondere an die Meinungsfreiheit. Auch der Hinweis, selbst von Kollegen, Zensur könnte nur der Staat machen, ist absurd. Ein Blick in die Duden-Definition reicht:
In diesem Fall hat der Staat Google quasi zur zuständigen Stelle gemacht. Outsourcing. Zensur wird auf private Konzerne verlagert. Das ist gespenstisch. Ebenso gespenstisch wie der Applaus, den diese Zensur auch in meinem Fall von Kollegen bekommt. Von ausbleibender Solidarität ganz zu schweigen. Ich bin gespannt, ob sich der Vorstand der Bundespressekonferenz im vorliegenden Fall dafür einsetzen wird, dass ich als ihr Mitglied meinen 330.000 Abonnenten wieder aus der Veranstaltung berichten kann. Bisher tat er das nie. Merkel-Sprecher Seibert hat mit seiner Reaktion auf die Löschung von RT Youtube geradezu ermutigt zur Zensur. Auch mit ihrem Netzwerkdurchsetzungsgesetz hat die Regierung Betreiber sozialer Medien dazu angestiftet.
Die faktische Konsequenz der Zensur ist Zermürbung. Als Journalist kann man nicht mehr frei berichten, wegen des Damoklesschwerts der Kanal-Sperrung. Das färbt sowohl inhaltlich ab – weil man ständig Pirouetten drehen muss mit Warnhinweisen in den Videos, und auch bei der Entscheidung, worüber man berichtet – wie soll man noch einen Livestream machen, wenn der jedes Mal massive Folgen haben kann?
PS: Bitte abonnieren Sie meinen Rumble-Account, auf dem ich meine Videos künftig parallel hochladen werde wegen der Zensur bei Youtube (hier der Link).
PS: Es geht inzwischen so weit, dass Youtube das Video eines Gesprächs von Floridas Gouverneur DeSantis mit Wissenschaftlern entfernt (siehe hier).
PS: Hier der Wortlaut meiner Beschwerde an Youtube – es ist absurd genug, dass man als Journalist solche „Rechtfertigungen“ schreiben muss:
Sie haben bis zum 11.06.2021, 12:00 Uhr, Gelegenheit, die Verwarnung und die Sperre aufzuheben und das Video wieder online zu stellen. Ihre Sanktionen sind erkennbar willkürlich und entbehren jeder Grundlage. Wir stellen ferner Schadensersatzansprüche in Aussicht. MfG Boris Reitschuster
Youtube/Google erreichen Sie hier: [email protected]
PS: Besonders pikant: Öffentlich-rechtliche „Faktenchecker“, finanziert mit unseren Zwangsgebühren, erdreisten sich, uns überzeugen zu wollen, dass das Weiße schwarz ist und das Schwarze weiß – und es kein Zensur-Problem gebe in Deutschland – siehe hier diesen Beitrag des Bayerischen Rundfunks.
PS: Bemerkenswert ist auch, dass Youtube bereits vor der Wahl ankündigte, Berichte über mögliche Fälschungen bei dergleichen zu zensieren. Ist es damit verboten, auf Facebook über die massiven Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen in Berlin zu berichten?
PS: Interessant auch, wie deutsche Leitmedien völlig den Narrativ von Youtube/Google übernehmen und dabei nicht einmal mehr Ansätze von kritischem Journalismus zeigen – wie hier der Spiegel in einem Bericht über die Löschung des RT-Kanals.
Bild: Shutterstock/Sergei ElaginText: br