Ein Gastbeitrag von Andreas Franken
Die im Zuge der Corona-Krise angeordneten Maßnahmen ändern die Rahmenbedingungen für viele Unternehmen. Während sich manche Firmen im neuen Regelwerk relativ gut eingerichtet haben, ist die Zukunft für viele mittelständische Unternehmen hingegen ungewiss oder sogar gefährdet. Wie sollte sich der Lenker eines mittelständischen Unternehmens nunmehr verhalten?
Deutschland ist gespalten. Während die einen den Corona-Kurs der Bundesregierung vorbehaltlos akzeptieren, wächst die Kritik der anderen von Tag zu Tag. Kritisiert wird beispielsweise die Brauchbarkeit der PCR-Tests zum Nachweis von Infektionen (WHO). Das ist brisant, da doch sämtliche Rechenmodelle der Bundesregierung eben auf diesen PCR-Tests beruhen. Zudem liege die Letalität bei Covid-19 gemäß Experten wie Ioannidis im niedrigen Promillebereich wie bei einer Grippe. Zu bedenken ist, dass dieser auf Auswertung von über 50 Studien basierte Wert noch nicht um die Corona-Toten bereinigt wurde, welche mit Corona – also im Wesentlichen an den Folgen einer anderen Krankheit – verstarben und nicht an Corona. Deshalb liegt die tatsächliche Letalität möglicherweise noch viel niedriger. Mediziner, Richter, Rechtsanwälte, Journalisten, Forscher, Historiker, ehemalige Berater der Regierung, Philosophen und viele andere mehr widersprechen den Anordnungen der Bundesregierung massiv und es bleibt abzuwarten, wie es diesbezüglich weitergehen wird.
Das deutsche Nachrichtensystem zur Meinungsbildung
Wer diese wachsende Kritik aber wahrnehmen möchte, wird beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) und bei vielen weiteren „etablierten Medien“ nicht fündig, denn dort wird der Kurs der Regierung stark unterstützt, was wenig verwundern dürfte, denn wenn man sich die Besetzung der Gremien von ARD und ZDF etc. ansieht, finden sich dort primär Politiker und der ÖRR macht selbst auch keinen Hehl daraus, dass es bei ihm nicht um die neutrale Berichterstattung, sondern um die Durchführung eines „erzieherischen Auftrags“ geht. Der ÖRR lässt auch in seinen Talkshows keine wirklich kritischen Stimmen zu, welche das gewünschte Meinungsbild kippen könnten. Man schaue sich nur das aktuelle Ranking der Parteien zur Sonntagsfrage an:
Auf Platz 1 die CDU/CSU (1) und dann folgen Die Grünen (2), SPD (3), AfD (4), FDP (5) und Die Linke (6). Obwohl die AfD die viertstärkste Partei im Staat ist, wird sie aber höchst selten (1,2 %) zu Talkshows etc. eingeladen. Mit dieser Erwähnung soll nicht die AfD als wählenswerte Partei in den Fokus gerückt, sondern lediglich darauf hingewiesen werden, dass die viertstärkste politische Kraft deutlich weniger Projektionsfläche als alle übrigen Parteien findet. Dies belegt auch die verlinkte Grafik. Regierung und ÖRR machen auch kein Geheimnis bezüglich ihrer Abneigung gegen die AfD, obwohl diese von einem nicht unerheblichen Teil der Wählerschaft als die Partei mit dem besten Angebot bewertet wird. Dieses Beispiel zeigt, dass der ÖRR eben nicht neutral ist, sondern „seinem Erziehungsauftrag“ nachkommt, was dazu führt, dass Berichte so aufbereitet werden, dass sie manipulieren.
Durch dieses Vorgehen wird kein klares Bild der Realität vermittelt. Stattdessen vermittelt man den Menschen das, was sie glauben sollen. Im Corona-Jahr 2020 hat der Bund freien Presseunternehmen ein Fördergeschenk in Höhe von 220 Millionen Euro unterbreitet und es war zu beobachten, dass die meisten Medien sich dem Kurs des ÖRR angeschlossen hatten. Es gab so gut wie keine Kritik an den Maßnahmen der Regierung und alle bedienten dasselbe Narrativ. Ob es sich hierbei um eine Kausalität oder lediglich um eine Korrelation handelte, kann derzeit schwer beantwortet werden.
Naturgemäß ist es viel einfacher etwas zu glauben, als sich belastbares Wissen zu erarbeiten und deshalb glauben die meisten Menschen der Propaganda. Wer sich als mündiger Bürger umfassend informieren möchte, muss sich unterschiedlichster Informationsquellen bedienen, denn sonst ist das Meinungsbild nicht valide.
Wahre Informationen zur Evaluierung von Zukunftsszenarien
Ein Unternehmenslenker muss sich immer auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen und das möglichst proaktiv. Hierfür benötigt er aber wahre Informationen über das Geschehen, auf deren Grundlage potenzielle Zukunftsszenarien realistisch bewertet werden können. Als für ein Unternehmen Verantwortlicher hat man Verantwortung für sich, für seine Mitarbeiter, für seine Kapitalgeber, für seine Lieferanten, für seine Kunden und für die Gemeinschaft etc. Um dieser Verantwortung überhaupt gerecht werden zu können, besteht eine der Kardinalpflichten eines Verantwortlichen darin, sich ordentlich zu informieren und aus den gewonnenen Informationen Erkenntnisse zu generieren. Diese Erkenntnisse bilden dann die Basis für zukunftsfähige Entscheidungen. Wenn die vom ÖRR vermittelten Informationen indes eine Realität vermitteln, die es so nicht gibt oder die zumindest unvollständig ist, fehlt eine Basiszutat für unternehmerische Planungen.
Aber wer hätte vor einem Jahr ein Szenario wie das aktuelle vorhersagen können? Wahrscheinlicher wäre wohl ein Krieg oder eine andere Katastrophe gewesen und auch in diesem Fall wären die Schwierigkeiten existenzbedrohend, oder? Wer aber weiß, dass die internationale Politik seit vielen Jahren an Szenarien wie dem aktuellen übt und zum Jahresende 2019 noch eine „Corona-Pandemie-Übung“ durchgeführt hat, der hat Zweifel daran, dass die Politik nichts wusste und selbst überrascht wurde. Interessant sind hierzu die Untersuchungen des investigativen und unabhängigen Journalisten Paul Schreyer. Die Politik hat nichts dafür getan, um die Menschen und insbesondere auch die mittelständischen Unternehmen vorzubereiten, obwohl sich Frau Merkel offenbar bereits seit langem mit „einer neuen Weltordnung“ befasst.
Eine neue Welt durch den 'Great Reset'
Dass Frau Merkel ausgerechnet die Corona-Krise als „Chance für Neuordnung der Weltpolitik“ sieht, erklärte sie Anfang Februar 2021 und bestätigte ganz offen, was wenige Monate zuvor noch als Verschwörungstheorie diskreditiert wurde. Die sich hieraus aufdrängende, aber vom ÖRR-Interviewpartner nicht gestellte Frage wäre gewesen, ob es tatsächlich um Gesundheitsschutz oder doch eher um die Neuordnung der Welt geht? Letzteres postuliert auch Klaus Schwab, der Initiator des Weltwirtschaftsforums, der mit Merkel und quasi allen Spitzenpolitikern sowie Bossen von Firmenimperien und schwerreichen Menschen als bestens vernetzt gilt. Schwab veröffentlichte zu Beginn der Corona-Krise sein Buch „The Great Reset“, welches detailliert beschreibt, wie Covid-19 zum Umbau der Welt zu nutzen ist. Hier scheint es eine sehr enge Verknüpfung zwischen Merkel und Schwab zu geben.
Es ist schwer abzuschätzen, wer nun genau was konkret mit unserer Welt vorhat. Wohin die Lockdowns aber führen werden, dürfte klar sein: Restaurants und stationäre Einzelhändler sowie viele mittelständische Unternehmen werden verschwinden und die leeren Immobilien werden günstig zu erwerben sein. Und genau das ist so oder so ähnlich gemäß „The Great Reset“ offenbar auch so gewollt. Hier ein auszugsweiser Einblick:
Schwab schreibt, „in allen Branchen und allen Ländern werden sich Unternehmensleiter in verschiedenem Ausmaß an ein stärkeres staatliches Eingreifen gewöhnen müssen“.
Um dauerhaft die Abstandsregeln einzuhalten, sollen Arbeitnehmer in „Lagerhäusern, Supermärkten und Krankenhäusern“ durch Roboter ersetzt werden. Bis zum Jahr 2035 könnten dadurch 85 % der Arbeitsplätze in Restaurants, 75 % im Einzelhandel und 59 % in der Unterhaltungsbranche wegrationalisiert werden. Die Automatisierung und Digitalisierung dieser Bereiche sei aus „Gründen der Hygiene und Sauberkeit eine Notwendigkeit.“
An die Stelle der Restaurants und kleinen Geschäfte sollen die großen Online-Konzerne und E-Commerce treten. Der Mittelstand soll weichen, damit Big Tech seinen Platz einnehmen kann. Freizeit, Kultur, Handel, Unterhaltung, Information, Kommunikation, Nahrungsmittel, Kleidung, Möbel, Transport, Verkehr, alles, liegt dann in den Händen von vier oder fünf globalen Konzernen.
Das Dilemma des Mittelstands – das ist zu tun
Derzeit sind dem Mittelstand zwar finanzielle Hilfen zugesagt, welche diesen aber zumeist nicht erreichen. Es existiert eine Regelung über Kurzarbeitergeld, durch welche undurchsichtig wird, wie hoch der Zuwachs an faktischen Arbeitslosen mittlerweile ist. Parallel stellen Unternehmen aus Unsicherheit viel weniger Personal als bisher ein, sodass ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosenzahlen bevorsteht. Dies geht einher mit Firmenpleiten und Privatinsolvenzen, denn die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wurde zwar jüngst verlängert, aber wem soll das nützen, wenn die Betroffenen zwischenzeitlich finanziell ausbluten? Pleite ist pleite.
Grundsätzlich müssen Unternehmenslenker darauf achten, dass die Veränderungsgeschwindigkeit ihres unternehmerischen Umfelds nicht größer ist als die Veränderungsgeschwindigkeit im eigenen Unternehmen. Und wenn sich das Marktumfeld wie derzeit rasant schnell verändert, bedeutet das auf jeden Fall, dass das eigene Unternehmen sich ebenfalls sehr zügig bewegen muss. Aber wie schnell in welche Richtung auf Basis welcher Ressourcen mit welchem Ziel? Reicht es, die bisherige Strategie anzupassen oder ist angezeigt, eine komplett neue Strategie zu entwickeln? Mit welchen Wertschöpfungskonfigurationen werden wir morgen unser Geld verdienen? Diese und weitere Fragen sind nicht nur zu stellen, sondern zu beantworten.
Es reicht ausdrücklich nicht, irgendjemandem die Schuld für die eigene möglicherweise prekäre Situation zuzuschreiben, denn dadurch wird sich nichts ändern. Die Änderung muss jeder Unternehmenslenker für sich beschließen und durchführen.
Eine wesentliche Aufgabe besteht deshalb darin, dass zu verstehen ist, dass es schlechter wird, wenn man nichts ändert. „The Great Reset“ geht von den Auswirkungen eines Krieges aus, nur eben ohne Krieg. Dennoch wird das Alte zerstört bzw. muss analog „The Great Reset“ zerstört werden, um Platz für das Neue zu schaffen. Sofern sich diese Zukunftsfantasien durchsetzen sollten, sollte ein Unternehmenslenker ein eigenes Zukunftsszenario parat haben, um mit seinem Unternehmen Teil dieses Neuen nach dem „Great Reset“ zu werden. Es sind aber auch andere Entwicklungen denkbar, denn die Merkel-Politik bekommt immer mehr Gegenwind. Hierdurch könnten sich dann aber ebenfalls völlig neue Konstellationen für Unternehmen ergeben.
Jedes Unternehmen ist anders und deshalb kann es kein Konzept geben, welches für alle Unternehmen auf gleiche Weise anwendbar ist. Stattdessen hilft aber ein methodischer Ansatz, denn das Re-Design oder auch die Neuentwicklung von Geschäftsmodellen folgen einem Bauplan.
Was grundsätzlich bleibt, sind die Fähigkeiten von Management und Belegschaft – alles andere kann notfalls ersetzt werden.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Andreas Franken schreibt als Experte zu den Themen Strategie, Marketing und Vertrieb. Er verfügt über eine dreißigjährige Management- und Beratungserfahrung. Analog seiner Überzeugung müssen Geschäftsmodelle permanent an sich ständig verändernde Rahmenbedingungen angepasst werden. Seine Unternehmensberatung FRANKEN-CONSULTING unterstützt Unternehmen in puncto Wachstum und Effizienz.
Bild: Andreas Franken ist Gründer der Unternehmensberatung FRANKEN-CONSULTING, © FRANKEN-CONSULTING, Shyntartanya/Shutterstock
Text: Gast
[themoneytizer id=“57085-1″]