Weil Maske nicht richtig saß: Kinder aus Schulbus geschmissen Minister und Journalisten fliegen „oben ohne“, Kinder werden gegängelt

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Immer, wenn man glaubt, nichts könne einen mehr negativ überraschen, wird man eines Besseren belehrt. Das neueste Beispiel ist eine aktuelle Nachricht aus der Ostsee-Zeitung. Eigentlich ist schon mit der Überschrift alles gesagt: „Bei Wismar: Kinder wegen nicht ordentlich getragener Masken aus Schulbus geworfen“.

Doch es kommt noch dicker. Und zwar haben die beiden Jungen im Alter von zehn und zwölf Jahren nach einer Ermahnung die Masken dann doch noch „korrekt“ aufgesetzt. Der Busfahrer ließ sich davon aber nicht erweichen, wie das Blatt schreibt: „Trotzdem mussten sie raus.“ Und zwar an zwei unterschiedlichen Haltestellen. Warum, ist unklar. Um die Strafwirkung zu erhöhen und sie auf sich alleine gestellt zu lassen? Oder nur, weil der Fahrer den falschen Sitz der Maske zu unterschiedlichen Zeiten bemerkte?

Laut Ostsee-Zeitung sorgt die „Schulbusfahrt mit abruptem Ende für zwei Kinder gerade für Gesprächsstoff bei Eltern in der Region.“ Besonders schockierend: „Ob sie Handys dabei haben, um jemanden anzurufen, der sie abholen kann – das sollen die beiden Kinder vorher nicht gefragt worden sein.“

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Am Tag nach dem Rausschmiss soll derselbe Busfahrer dem Bericht zufolge einem der Jungen und seinem Bruder beim Einsteigen gedroht haben: „Sollten sie die Maske wieder nicht richtig tragen, würde er sie diesmal irgendwo, aber nicht an einer Haltestelle aus dem Bus setzen.“ Das zuständige Busunternehmen Nahbus kommentierte den Vorfall gegenüber der Zeitung wie folgt: „Das hätte nicht passieren dürfen.“

Was ist in unserem Land nur los? Minister reisen maskenlos in der Bahn, Normalbürger müssen dort durch Filter atmen. Der Vize-Kanzler fliegt mit einem Tross aus Journalisten und Wirtschaftsleuten im vollbesetzten Regierungsjet nach Kanada, und auf einem Video ist zu sehen, wie kein einziger eine Maske aufhat. Journalisten rechtfertigen das mit einem PCR-Test vor Abflug – dabei ist der laut Lufthansa kein Grund, sich über die bestehenden Gesetzesvorschriften hinweg zu setzen, die immer noch eine Maske an Bord vorschreiben. Eine Vorschrift, über die man außerhalb Deutschlands nur noch den Kopf schüttelt – maskenfreies Fliegen ist längst wieder Standard, nur nicht in Deutschland. Hier werden dafür Kinder aus dem Schulbus geschmissen, weil die Maske mal eben nicht richtig sitzt.

Man kann nun auf den Busfahrer schimpfen. Zurecht. Aber man darf das Ereignis nicht losgelöst sehen. Es ist das Ergebnis von massiver Panikmache und Schüren von Angst. Durch verantwortungslose Politiker wie Karl Lauterbach. Jemand, der mangels charakterlicher Eignung nie hätte Minister werden dürfen. Genauso mitverantwortlich: Journalisten. Die etwa auf der Bundespressekonferenz, wenn die Kameras laufen, scheinheilig fast geschlossen Maske tragen, obwohl es dort keine Vorschrift ist. Und die Maske dann im Flugzeug, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, abnehmen.

Diese Heuchelei ist genauso unerträglich wie der Busfahrer aus Wismar.

Genauso unerträglich wie das Schüren von Angst. Das Aufhetzen von Menschen gegeneinander.

Man kann nur inständig hoffen, dass es zu einer juristischen Aufarbeitung kommt und sich die Verantwortlichen in Politik und Medien, aber auch diejenigen, die „nur Befehle ausführten“, wie der Busfahrer, dereinst in einem rechtsstaatlichen Verfahren für ihr Handeln zu verantworten haben.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Shutterstock (Symbolbild)
Text: br

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