„Weitgehend friedlich“? Wenn Medien Silvester-Gewalt zur Nebensache machen Manipulation durch Schlagzeilen: Warum die Medienberichterstattung mehr verschleiert als enthüllt

Silvester in Berlin: Böller fliegen auf Rettungskräfte, Straßenbarrikaden brennen, Kugelbomben verletzen Polizisten schwer. Die Stadt erlebt eine Nacht der Gewalt, mit über 300 Festnahmen, massiven Bränden und chaotischen Szenen. Und doch müssen wir in großen Medien wie der „Welt“ Schlagzeilen wie diese lesen: „Weitgehend friedlich, mancherorts stürmisch.“ Ein Widerspruch? Nicht für diejenigen, die glauben, dass die Kunst der Berichterstattung auch darin liegt, das Offensichtliche zu verschleiern.

Die Faktenlage ist eindeutig: Bereits am Mittag sticht ein Syrer am Kurfürstendamm wahllos auf Passanten ein. Später am Abend werden Rettungskräfte in Neukölln mit Feuerwerkskörpern angegriffen, ein Helfer muss verletzt seinen Dienst beenden. Straßen werden in Brand gesetzt, Tiefgaragen brennen lichterloh, ein Notruf fällt aus und ein Polizist überlebt nur knapp den Angriff einer Kugelbombe.

Man stelle sich vor, dies wäre der Stoff für eine Boulevard-Schlagzeile: „Silvester-Chaos: Berlin brennt!“ Doch stattdessen: „Weitgehend friedlich, mancherorts stürmisch.“ Eine Beruhigungspille für die Leser, während die Realität nach Aufarbeitung und öffentlichem Diskurs schreit.

Warum das Schlagzeilen-Niveau entscheidend ist

Manche Leser werden jetzt einwenden: „Aber es wurde doch berichtet!“ Das stimmt. Die Frage ist jedoch nicht, ob berichtet wurde, sondern wie und wo. Entscheidend ist, welche Schlagzeilen ganz oben auf den Startseiten stehen, welche Themen prominent platziert werden und welche lediglich in Randnotizen auftauchen. Hinzu kommt ein weiterer Mechanismus, den man nicht unterschätzen darf: Viele Menschen lesen heutzutage nur noch die Überschriften und überfliegen die Seiten nur flüchtig. Hängen bleibt bei der Mehrzahl nicht, was im Kleingedruckten unten als Alibi platziert wird – sondern die Schlagzeile. Artikel, die nicht auffällig platziert oder als Schlagzeile hervorgehoben sind, werden zudem oft schlicht übersehen. Das macht die Gewichtung und Platzierung noch entscheidender.

Die Folgen dieser Strategien sind fatal: Mit der Platzierung einer Meldung wird dem Leser eine subtile Botschaft geschickt, wie wichtig oder unwichtig ein Ereignis ist. Und wenn massive Gewalt in der Hauptstadt der Bundesrepublik im Vergleich zu Berichten über „bunte Feuerwerke“ oder „festliche Stimmung“ schnell auf den hinteren Plätzen landet, dann vermittelt das eine klare Botschaft: kein Grund zur Sorge.

Ein Verdacht drängt sich auf

Ist das reiner Zufall? Oder steckt dahinter die bewusste Entscheidung, gerade zwei Monate vor den Wahlen keine Schlagzeilen zu produzieren, die den Eindruck eines Kontrollverlusts erwecken könnten? Natürlich wird das niemand offen zugeben. Doch wer das Mediengeschäft kennt, weiß: In einer redaktionellen Konferenz wird genau abgewogen, welche Themen Priorität haben – und welche lieber im Kleingedruckten verschwinden.

Die Schlagzeilen der großen Medienhäuser vermitteln oft ein Gesamtbild, das nicht allein von den Ereignissen, sondern von redaktionellen Strategien geprägt ist. Und dieses Bild scheint aktuell zu sagen: Alles im Griff, kein Grund zur Aufregung.

Beispiele für manipulative Headlines

Ein Blick auf die Schlagzeilen der letzten Tage zeigt, wie geschickt formuliert wird. Nehmen wir noch einmal den eingangs aufgeführten Titel der „Welt“: „Weitgehend friedlich, mancherorts stürmisch.“ Ein Satz, der mehr beschwichtigt als informiert. Oder nehmen wir den Tagesspiegel: „Silvester in Berlin: Über 300 Festnahmen, aber Polizei zieht positive Bilanz.“ Positiv? Bei 13 verletzten Polizisten und lebensbedrohlichen Zuständen für Rettungskräfte?

Vergleichen wir das mit der Berichterstattung über ähnliche Ereignisse in anderen Kontexten: Wenn es etwa um Demonstrationen geht, die nicht ins politische Narrativ passen, klingen die Schlagzeilen oft ganz anders. Da werden „Chaoten“ und „Zustände wie im Bürgerkrieg“ heraufbeschworen. Warum hier die Zurückhaltung?

Eine gefährliche Normalisierung

Die Gefahr dieser Art der Berichterstattung liegt nicht nur in der Verharmlosung der Ereignisse, sondern in der Normalisierung der Zustände. Wer 300 Festnahmen und lebensgefährliche Angriffe auf Polizisten als „weitgehend friedlich“ bezeichnet, trägt dazu bei, dass solche Zustände irgendwann als gegeben hingenommen werden. Das ist keine Berichterstattung mehr, das ist Desensibilisierung. Und damit gezielte Manipulation. Die umso gefährlicher ist, als schlichte Gemüter auf die Rechtfertigungsstrategie der großen Medien hereinfallen, die sagen – „wir haben doch berichtet“. Ja, aber eben so, dass es nicht oder kaum auffällt. Wie perfide!

Was muss sich ändern?

Medien, die funktionieren und sich nicht als verlängerter Arm einer Ideologie und/oder der Regierung sehen, stehen in der Verantwortung, nicht nur umfassend zu berichten, sondern auch die richtige Schwerpunkte zu setzen und nicht durch Gewichtung zu manipulieren. Gewalt, die die Grundfesten unserer Gesellschaft erschüttert, gehört nicht ins Kleingedruckte oder als Randnotiz verpackt. Es ist die Aufgabe einer funktionierenden Presse, die ihren Namen verdient die Leser wachzurütteln – nicht sie in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Oder sie gar zu sedieren – wie  das heute weite Teile der Staatsmedien tun.

Die Frage bleibt: Ist diese Verharmlosung journalistische Naivität oder gezielte Strategie? Wie meine Antwort ausfällt, ahnen Sie – doch ich will sie Ihnen nicht aufdrängen. Für diejenigen, die noch an eine neutrale Presse glauben, mag allein schon das Erklären der Methoden eine bittere Erkenntnis sein. Doch für viele, die den großen Medien längst den Rücken gekehrt haben, ist nur eine weitere Bestätigung: Die vermeintlichen „Wächter der Demokratie“ stecken tief in ideologischen Sümpfen, in denen Fakten selektiv präsentiert und unangenehme Wahrheiten verschwiegen werden.

Es wird Zeit, dass die Leser selbst zu den echten Journalisten werden – skeptisch, kritisch und mit einem klaren Blick für das, was zwischen den Zeilen steht. Denn wenn uns eines die „weitgehend friedliche“ Silvesternacht lehrt, dann dies: Die Wahrheit muss man sich manchmal selbst zusammensetzen – aus den Bruchstücken, die uns präsentiert werden.

Fakt ist: Das Vertrauen in die Medien schwindet mit Siebenmeilenstiefeln – auch bei denen, die noch ein Restvertrauen haben. Aber das, liebe Leser, ist eine Schlagzeile, die garantiert nie auf der Startseite stehen wird.

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