Hier ein Auszug aus meinem aktuellen Wochenbriefing – das Sie hier kostenlos abonnierten können:
Die Gefahr, sich selbst zu zensieren, hat leider sehr reale Gründe. Gerade erst musste ich vor dem Landgericht in Berlin erleben, dass man, wenn man in der Hauptstadt lebt, offenbar der Willkür von Zensoren in den sozialen Netzwerken hilflos ausgeliefert ist, weil die Justiz im rot-rot-grünen Berlin eben auf ihre Weise tickt. Juristen rieten mir bereits, ins benachbarte Brandenburg zu ziehen. Dort, so die Auskunft, könne man vor den Gerichten noch die Meinungsfreiheit durchsetzen. Seien wir ehrlich: Ist das nicht zu surreal? Im „besten Deutschland aller Zeiten“, wie unser polit-medialer Komplex so gern in unvergleichbarem Größenwahn betont, muss man umziehen, um angstfrei seine Meinung äußern zu können?
Dieser Tage habe ich ein Interview mit Wolfgang Wodarg geführt, dem Ex-Bundestagsabgeordneten und Arzt. Wodarg ist wegen seiner kritischen Aussagen zur Corona-Politik so etwas wie ein Ketzer der Gegenwart. Auch als der Vorschlag kam, ein Interview mit ihm zu machen, ertappte ich mich sofort bei dem Gedanken: „Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht! Das kann deinen Youtube-Kanal in Gefahr bringen“ – und mit 183.000 Abonnenten ist dieser mittlerweile ein wirklich ernstzunehmendes Medium, welches auch im Bundestag wahrgenommen wird, und nicht nur dort. Das gesamte Interview wurde dann zum Eiertanz: Man musste sich bei jeder Gelegenheit distanzieren und versuchen, alle Klippen zu umschiffen. Ja, teilweise musste man sogar zwischen den Zeilen sprechen (gelernte DDR-Bürger werden sich erinnern). Das hat etwas Gespenstisches. Etwas, was einer Demokratie völlig unwürdig ist.
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Bild: Boris Reitschuster
Text: br
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