Seit in den Medien fast schon regelmäßig über vermeintlichen Rassismus bei der Polizei berichtet wird, stehen die Beamten immer öfter vor einem neuen Problem: Wenn sie ihres Amtes walten, werden sie vor allem von Menschen mit Migrationshintergrund schnell als „Rassisten“ oder „Nazis“ beschimpft. Diese Erfahrung mussten am Sonntag auch die Beamten mehrerer Streifen in Frankfurt machen.
Zwei Ordnungshüter stachen zwei Männer ins Auge, die mitten auf der belebten Einkaufsstraße Zeil sozusagen vor aller Augen ihre kleine Notdurft verrichteten, gegen eine Hausfassade. Eine Erscheinung, die leider immer öfter zu beobachten ist in der Bundesrepublik. Die Beamten entschlossen sich, die beiden Männer zu überprüfen. Dabei stellte sich heraus, dass sie alkoholisiert waren. Während sich der eine der beiden Wildpinkler, ein 26-Jähriger, einsichtig zeigte, beschimpfte sein Begleiter, ein 35-jähriger Afrikaner, laut Polizeibericht die Ordnungshüter mit noch offener Hose: „Ihr scheiß Rassisten!, „Ich bin Boxer, wenn ich will, ficke ich dich“, „Ich werde allen sagen, daß ihr mich geschlagen habt“, „Ich werde dafür sorgen, daß ihr morgen eure Jobs los seid“ und „Wenn ich sage, daß ihr mich rassistisch behandelt habt, werdet ihr suspendiert“.
Der Mann sagte, er werde offenbar nur kontrolliert, weil er schwarz sei. Auch eine Passantin schaltete sich ein, als sie die Kontrolle bemerkte. Sie ergriff nicht etwa Partei für die beschimpften Polizisten, sondern solidarisierte sich mit den Wildpinklern: Mit Schreien wollte sie andere Passanten gegen die Beamten aufwiegeln. Laut Polizeibericht rief sie: „Seht her, wie wir alle unterdrückt werden“, „Rassisten“ und „Kommt her und filmt alle“. Zudem rief sie: „Kommt her, seht her, hier war noch ein Weißer, der auch gepisst hat und dieser wurde einfach gehen gelassen.“
Zwischenzeitlich versammelten sich rund 150 Personen am Ort des Geschehens. Viele filmten die Polizeikontrolle und forderten die Beamten auf, von dem Wildpinkler abzulassen. Statt den Forderungen der Menge zu gehorchen, nahmen die Beamten den 35-Jährigen mit. Auch das war nicht ohne Widerstand möglich: Eine Frau mit Migrationshintergrund stellte sich vor den Streifenwagen, um ihn am Losfahren zu hindern. Die Beamten schafften es letztlich dann doch, den 35-Jährigen auf die Polizeidinspektion zur Feststellung seiner Personalien zu bringen.
Ein Sprecher der Frankfurter Polizei bestätigte gegenüber der Jungen Freiheit, dass „die beiden Männer schwarzafrikanischer Herkunft und wegen Gewalt- sowie Drogendelikten bereits polizeibekannt“ sind. Er bestätigte auch Erfahrungen seiner Kollegen in anderen Städten, wonach das Zusammenrotten von Passanten gegen die Polizei in der jüngeren Vergangenheit zugenommen habe.
In der Mainmetropole war es in der Nacht auf Montag auch zu einem anderen Vorfall gekommen, bei dem Beamte beschimpft wurden. Ein Eritreer war laut JF mit zwei Begleiterinnen unterwegs, mit denen er am frühen Morgen in Streit geriet. Daraufhin schlug der 27 Jahre alte Afrikaner einer der beiden ins Gesicht und warf einen E-Scooter nach der anderen. Nach dem Eintreffen am Ort des Geschehens gelang es Polizisten, den stark alkoholisierten 27-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen. Als seine Personalien im Polizeipräsidium aufgenommen waren, weigerte er sich, dieses zu verlassen. Beamte mussten ihn aus dem Gebäude führen und einen Platzverweis erteilen. Daraufhin schrie der Eriträer: „Nazis, Hitler, German Rassist, Deutschland Rassist.“
Im Kneipenviertel Alt-Sachsenhausen wurden derweil ebenfalls am Wochenende Beamte von Dutzenden Menschen mit Steinen, Glasflaschen und Gläsern beworfen. Ein Polizist und eine Polizistin wurden von Flaschen getroffen; der Beamte wurde dabei im Gesicht erfasst und verletzt. Grund für den Einsatz war ein Streit zwischen einem Wirt und mehreren Gästen. Knapp 50 Menschen hatten sich vor dem Lokal zusammengerottet und lautstark gegen die Polizei skandiert. Anschließend folgten sie den Beamten nach deren Einsatz und bewarfen sie mit Gegenständen. Als die Ordnungshüter versuchten, ihrer Verfolger mit Pfefferspray abzuschütteln, flogen erneut Flaschen gegen sie.
Im Sommer hatte ein Autor der Passauer Neuen Presse nach Übergriffen gegen die Polizei etwa in Stuttgart und Frankfurt von einer „linken Meinungsmafia“ gesprochen und diese für Gewalt gegen Polizisten mitverantwortlich gemacht: Die Attacken hätten „auch mit dem fehlgeleiteten Diskurs der letzten Monate zu tun“, hieß es da: „Eine linke Meinungsmafia versucht den Eindruck zu erwecken, die Polizei in ihrer Gesamtheit sei so etwas wie eine Verbrecherorganisation – korrupt, rassistisch und brutal. Dieses bewusst gezeichnete Zerrbild wird von verantwortungslosen Hasstätern wie denen in Frankfurt dankbar aufgegriffen. Wo aber bleibt der Aufschrei in der Bevölkerung?“
Genau die gleiche Frage lässt sich auch für die Ereignisse von Frankfurt stellen. So gering ihr Maßstab für sich genommen sein mag: Da es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt, sollte darüber breit berichtet und und diskutiert werden. Genau das Gegenteil geschieht. Sucht man etwa bei „Google News“ unter dem Schlagwort „Frankfurt“ und „pinkeln“ nach Nachrichten, findet man außer dem einen Artikel in der Jungen Freiheit und bei RTL nichts. Von den Angriffen auf die Beamten in Alt-Sachsenhausen berichteten laut „Google News“ neben RTL nur Der Spiegel, Die Welt und Bild. Warum?
Bild: Andrey_Popov/Shutterstock (Symbolfoto)
Text: red
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