In Medien wird berichtet, dass Menschen, die aus gesundheitlichen Grünen keine Maske tragen können, sich mit Armbinden als solche erkennbar machen und dafür extra Solche Armbinden für sie genäht werden. Der gebührenfinanzierte „Deutschlandfunk Nova“ schrieb Ende August: „Manche Menschen weigern sich einfach, eine Gesichtsmaske zu tragen. Andere können sie aus medizinischen oder psychischen Gründen nicht tragen und können ein ärztliches Attest vorweisen, das sie von dieser Pflicht befreit. In der Öffentlichkeit werden sie oft beschimpft oder angepöbelt.“
Weiter heißt es in dem Beitrag; „Viele von uns wissen nicht, dass es Menschen gibt, die zum Beispiel aus medizinischen Gründen von der Maskenpflicht befreit werden. Wer Lungenerkrankungen hat, beispielsweise schweres Asthma, Allergien und körperlich oder psychisch beeinträchtigt ist, der kann im Einzelfall von einem Arzt ein Attest bekommen.“
Der Sender zitiert Bärbel Brüning, die Geschäftsführerin des Landesverbands „Lebenshilfe NRW“: „Ein Großteil der Bevölkerung kennt die Gründe nicht, deshalb muss man mehr aufklären. Diese Menschen werden für Corona-Leugner gehalten und teilweise beschimpft.“
Ist visuelle Kennzeichnung diskriminierend?
Brüning berichtet, dass es Versuche gibt, die Diskriminierung auf sehr eigenwillige Weise zu beenden: Inzwischen gebe es viele Werkstätten, sagt sie, die für Menschen, die von der Maskenpflicht befreit wurden, eine Armbinde nähen. Und sie fügt hinzu: „Oft lehnen diejenigen, die diese Armbinde tragen könnten, es aber ab, das zu tun. Eine visuelle Kennzeichnung, wie sie von sehbehinderten Menschen oft genutzt wird, empfinden einige Menschen als diskriminierend.“
Ist es das etwa nicht? Ein Tragen von Armbinden für Menschen mit ganz besonderen Eigenschaft weckt in der Tat unangenehme Assoziationen. Wer aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann, ist schließlich nicht besonders schutzbedürftig wie Sehbehinderte oder Blinde. Die tragen ihre Binde aus gutem Grund, damit ihnen andere helfen können. Auf noch weitergehende Assoziationen mit anderen Zeiten und Armbinden möchte ich hier lieber erst gar nicht eingehen – jeder kann anhand seiner eigenen Assoziationen bei dem Thema feststellen, wie emotional aufgeladen und vorbelastet es ist.
Doch es zwängt sich eine Frage auf: Wie weit ist die Spaltung unserer Gesellschaft inzwischen fortgeschritten? Wie stark ist die Aggression gegen Menschen, die sich nicht an die Corona-Vorschriften halten können, durch die massiv geschürte Angst, wenn man inzwischen Bürger ohne Maske vor dem Zorn ihrer Mitmenschen mit Armbinden schützen muss bzw. einen solchen Schutz ernsthaft in Erwägung zieht? Wie weit sind wir schon, wenn die Armbinden bereits vielfach genäht und damit wohl auch von vielen Menschen getragen werden, wenn man Brüning glaubt?
Andere Länder – andere Masken-Sitten
Und das zu Zeiten, in denen etwa in Tschechien oder in den Niederlanden nur ganz begrenzt Mundschutz getragen werden muss. Die Niederländische Gesundheitsministerin Tamara van Ark sagte gar, es gebe keinen medizinischen Beweise für den Nutzen von Mundschutz. In anderen Ländern wie in Russland halten sich sehr viele Menschen nicht an die Vorschriften, und von Übergriffen auf die „Maskenverweigerer“ ist nichts bekannt. Zumindest scheinen sie die Ausnahme zu sein.
Ich hatte hier bereits Leserzuschriften, die über schlimme Erfahrungen berichteten. „Ich hatte fast Angst, gelyncht zu werden“, schrieb mir im August ein Berliner Rentner (siehe hier). Andere Leser schrieben daraufhin von ähnlichen Erfahrungen. Dies ist die Folge davon, wenn die Regierung etwa überlegte, Urängste vor dem Ersticken zu wecken, um die Menschen für Corona zu sensibilisieren (siehe hier).
Bild: Pixnio
Text: red