Von Daniel Weinmann
Wohnen in Deutschland wird immer teurer. Weil die Bundesregierung dieses Land ohne Rücksicht auf Verluste klimafreundlicher machen will, drohen Mietern und Eigentümern gleichermaßen deutlich höhere Ausgaben. Das Bauforschungsinstitut „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ beziffert die Ausgaben für das klimaneutrale Wohnen bis 2045 in einer Studie auf 2,6 bis 3,6 Billionen Euro – ohne Berücksichtigung der Teuerung.
Zwar wird sich auch der Staat – auf Kosten der Steuerzahler – daran beteiligen. Doch klar ist, dass die Bundesbürger den Gürtel enger schnallen müssen, um die Klima- und Heizwende zu bewältigen. „Klimaneutral ist nicht kostenneutral“, brachte es der Direktor des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen, Hans Maier, kürzlich auf den Punkt – und kündigte indirekt höhere Mieten an.
Als wären die bereits bekannten Kosten nicht hoch genug, drohen nun weitere – verpflichtende – Ausgaben. Da der Klimawandel auch für Unwetter verantwortlich gemacht wird, wollen die Bundesländer künftig eine Versicherung für Elementarschäden an Gebäuden zur Pflicht machen. Man meint es ja nur gut: Mieter und Eigentümer sollen dadurch gegen extreme Wetterereignisse besser geschützt sein. Fragt sich, warum die Versicherung qua Regierung obligatorisch ist und warum nicht jeder selbst entscheiden darf.
Einzelne Immobilien sind gar nicht mehr versicherbar
„Es könnte allein infolge der Klimaschäden innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer Verdopplung der Prämien für Wohngebäudeversicherungen kommen“, glaubt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). Die Inflation, die bereits jetzt auf Schadenversicherern lastet, weil Ersatzteile oder auch Handwerker immer teurer werden, sind laut dem Branchenlobbyisten in dieser Rechnung nicht einmal berücksichtigt. Und sie betrifft Eigentümer ebenso wie Mieter, deren Nebenkostenabrechnungen entsprechend steigen werden.
Bedenklicher noch: Einzelne Immobilien könnten gar nicht mehr versicherbar sein, gibt Asmussen mit Blick auf einen Klimastresstest der Bank of England zu bedenken. Dass dies schon jetzt Realität ist, zeigt ein Blick nach Kalifornien, wo sich zwei der größten Versicherer weigern, neue Gebäudeversicherungen abzuschließen. Andere Anbieter schränken ihre Geschäfte ein. Die Begründung: Eine historische Verteuerung der Baukosten und der rapide Anstieg der Katastrophenrisiken machen neue Policen schlicht nicht mehr rechenbar.
Besser ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten statt teure Zwangspolicen
„Bild“ hat vom Vergleichsportal Check 24 berechnen lassen, was auf die Bundesbürger zukommt. Danach werden die Policen selbst in der Gefahrenzone 2, wo es einmal in 100 bis 200 Jahren Hochwasser gibt, 200 Euro pro Jahr teurer. Wer in der Gefahrenzone 3 ein Haus sein Eigen nennt (dort gibt es einmal in zehn bis 100 Jahren Hochwasser), muss 750 Euro mehr berappen. Für die Kategorie 4, wo das Wasser mindestens einmal in zehn Jahren über die Ufer steigt, unterbreiten die Versicherer laut Check 24 nur auf Nachfrage Angebote.
Der Plan der Bundesländer, Zwangsversicherungen einzuführen, zeugt von wenig Weitblick. Viele Probleme hierzulande sind hausgemacht, monieren die deutschen Versichererungsunternehmen. Während Flächen in großem Stil versiegelt werden, entstehen Jahr für Jahr rund 1500 neue Häuser in hochwassergefährdeten Gebieten. GDV-Vorsitzender Asmussen fordert vor diesem Hintergrund keine extreme Erhöhung der Prämien, sondern einen Baustopp in Überschwemmungsgebieten.
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