Hysterie und Politik liegen heute erschreckend nahe zusammen. Vor allem, wenn es um die „Wokeness“ geht beziehungsweise deren Jünger – hat man heute ständig den Eindruck, dass es mehr um einen Sektenglauben geht als um nüchterne Politik. Irrationale Ängste, Ideologien und Glaubensfragen sind längst an die Stelle von sachlichen Analysen getreten.
Das jüngste Beispiel kommt in einer Schlagzeile in einem der Zentralorgane der „Wokeness“ zum Ausdruck: dem „Spiegel„. „Eva Longoria verlässt wegen Donald Trump die USA: ‚Ein beängstigender Ort‘“ titelt das Hamburger Blatt. Dem Artikel ist zu entnehmen, dass sich angeblich „viele in den USA um ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen“ fürchten, „sobald der Republikaner wieder US-Präsident ist“. Und dass die Schauspielerin Longoria künftig abwechselnd in Mexiko und Spanien leben werde statt in den Vereinigten Staaten.
Komisch – wenn Menschen aus Deutschland auswandern, weil sie es für einen „beänstigenden Ort“ halten und sich „um ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen“ im Ampel-Utopia Sorgen machen, ist das dem Spiegel keine Schlagzeile und keinen Artikel wert.
Ganz anders bei einer B-Prominenten aus den USA.
Da ist kein Propaganda-Narrativ zu platt, um es zu verbreiten.
Der „Spiegel“ zitiert aus einem Interview der 49-Jährigen mit der US-amerikanischen »Marie Claire«: „Es geht darum, dass ein verurteilter Krimineller, der so viel Hass verbreitet, das höchste Amt bekleiden kann.“
Wie billig: Trump wurde zwar verurteilt – doch alles spricht dafür, dass der eigentliche Skandal ist, dass hier die Justiz auf ihn angesetzt wurde und die Biden-Administration ihren größten politischen Rivalen mit Hilfe willfähriger Richter und Staatsanwälte zu „entschärfen“ und im besten Fall sogar wegzusperren versuchte. Kein Vorwand schien dafür zu absurd.
Da in den USA auch ein Urteil auf unterster Instanz sofort rechtskräftig wird und nicht wie in Deutschland bis zum Urteil in letzter Instanz die Unschuldsvermutung gilt, ist es zwar formell richtig, dass Trump verurteilt wurde. Ihn als „verurteilten Kriminellen“ zu bezeichnen ist deshalb juristisch korrekt – aber es ist bösartig und absurd. Insbesondere, wenn man all dem etwa Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüberstellt – bei dem die Justiz sich hartnäckig weigert, Skandale wie etwa Cum-Ex wirklich aufzuarbeiten. Kritiker gehen so weit, zu beklagten, dass hier eine gegenüber der Politik weisungsgebundene Staatsanwaltschaft Strafvereitelung im Amt – und für das Amt – betreibe.
„Wenn er seine Versprechen hält, wird es ein beängstigender Ort sein“, sagte Longoria in ihrem Interview über Trump.
Offenbar ist der Gedanke beängstigend, dass Amerika nicht mehr „woke“ ist, dass nicht mehr die linken Ideologen das Sagen haben und ihre Kritiker unterdrücken, und stattdessen wieder volle Meinungsfreiheit herrscht und sich das Land auf alte, traditionelle Werte besinnt wie Familie statt LGTBQ (und was noch an Buchstaben und Zeichen dahinter stehen soll).
„Schon Trumps Erfolg 2016 habe ihr zugesetzt“, schreibt der „Spiegel“ weiter über die Schauspielerin: „Sie sei vorher noch nie depressiv gewesen. Dann habe sie sich im Bett verkrochen. ‚Ich fragte mich: Ist meine Stimme wirklich wichtig? Kann ich wirklich etwas bewirken?’, erinnerte sie sich. Mit der Zeit habe sie erkannt, dass nicht ‚der beste Mensch‘ die Wahl für sich entscheide.“
Das ist fast schon tragikomisch. Um es diplomatisch auszudrücken: Die Dame scheint eine durchaus infantile Sicht auf diese Welt zu haben. Und es nicht zu ertragen, dass jetzt nicht mehr ihre Lieblinge am Drücker sind – sie reagiert darauf wie ein Kleinkind, dem das Lieblingsspielzeug abhanden gekommen ist.
Nur wer zwischen den Zeilen liest, erfährt, dass die Probleme von Longoria wohl tiefer liegen als nur bei Trump. „Bereits zur Zeit der Coronapandemie fühlte sich die durch ‚Desperate Housewives‘ bekannte Schauspielerin in Kalifornien zunehmend unwohl“, schreibt der Spiegel: „Ich habe mein ganzes Erwachsenenleben hier verbracht“, erzählte sie demnach über ihren vorigen Wohnort. Jedoch habe sich die „Atmosphäre“ in der kalifornischen Stadt gewandelt. „Und dann ist Corona passiert, und das hat es endgültig verändert. Ob es nun die Obdachlosigkeit oder die Steuern sind, nicht dass ich über Kalifornien schimpfen will – es fühlt sich einfach so an, als ob dieses Kapitel in meinem Leben jetzt abgeschlossen ist“, erklärte Longoria.
Das ist geradezu phänomenal. Weil all die Probleme, die sie hier anspricht als Gründe dafür, dass sie sich nicht mehr wohl fühlt in den USA, vorrangig auf die Politik der Demokraten zurückgehen – und Donald Trump genau das bekämpfen will. Aber offenbar ist die Ideologie-Brille der Schauspielerin – und nicht nur ihre – so dick, dass sie Ursache und Wirkung nicht mehr zusammenbringt und einfachste Kausalzusammenhänge negiert. Womit wir bei einer alten Weisheit wären, die heute millionenfach bestätigt wird: Ideologie frisst Hirn.
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