Aberwitzig: Klimaaktivisten behindern die Radprofis der Tour de France Demonstrieren als tumber Selbstzweck

Von Daniel Weinmann

Warum Fahrradfahren das Klima negativ beeinflusst, wissen vermutlich nur die selbst ernannten Klimaaktivisten der „Letzen Generation“ bzw. deren französischer Schwesterorganisation „Dernière Rénovation“. Stören überall – und mit allen Mitteln, lautet offensichtlich das Motto der Endzeitsekte, die nicht weniger als den „Zusammenbruch der Zivilisation“ verhindern will. Ihr erklärtes Ziel ist immer, eine „größtmögliche Störung“ zu erreichen. Da kommt die Tour de France gerade recht, schließlich garantiert das weltweit beachtete Sport-Event maximale Aufmerksamkeit.

Dass sich die Radprofis bei 40 Grad Hitze schinden und monatelang auf das wichtigste Ereignis dieses Sports vorbereitet haben, tangiert die naiven Demonstranten offensichtlich nicht einmal peripher. Bei der 15. Etappe von Rodez nach Carcassonne an diesem Sonntag blockierten sie bei Kilometer 138 die Strecke.

Da sie nicht schnell genug von der Straße entfernt werden konnten, kam es im Hauptfeld zu Stürzen. Für Steven Kruijswijk war die Tour damit beendet. Der Niederländer war einer der wichtigsten Helfer des führenden Jonas Vingegaard, nachdem Teamkamerad Primož Roglič die Etappe nicht antreten konnte.

Von krankhafter Hybris triefende Selbstcharakterisierung

„Nur der Spitzenfahrer konnte sich noch durchschlängeln“, freut sich die Gruppe in einem Statement hämisch. Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP war die Strecke nach etwa zehn Minuten wieder für das Rennen frei. Die Etappe wurde mit den zuvor bestehenden zeitlichen Abständen fortgesetzt.

„We have 984 days left“, stand auf dem T-Shirt eines Provokateurs. Gemeint ist die Zeit, „in der wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können.“ Dies passt zum Namen der Bewegung, die sich als letzte Generation betrachtet, die noch das Schlimmste verhindern kann.

„Wir sind der Überlebenswille der Gesellschaft“, ist eine weitere, von krankhafter Hybris triefende Selbstcharakterisierung. „Wir kommen zusammen und leisten entschlossen gewaltfreien Widerstand gegen den fossilen Wahnsinn unserer Gegenwart“, ist hingegen eine dreiste Falschbehauptung, wie das jüngste Beispiel einmal mehr zeigt.

»Es gibt kaum noch etwas, außer dem Kampf um Wasser und Essen«

Es war zudem nicht das erste Mal, dass die „Letzte Generation“ die Tour de France als Ziel ihrer Aktionen auserkor. Schon bei der zehnten Etappe hatten sich einige Klimaaktivisten auf die Straße geklebt und mehrere Rauchbomben gezündet.

Der Kommentar zum Video von Disclose.tv zeigt, wes Geistes Kind die „Klimaaktivisten“ sind: „In einer kollabierten Zivilisation gibt es keine Großsportevents. Es gibt kaum noch etwas, außer dem Kampf um Wasser und Essen. Das abzuwenden, muss Kern heutiger Entscheidungen sein.“

Die französische Justiz hat zwischenzeitlich ein Strafverfahren gegen die Quertreiber eingeleitet. Hierzulande hätten derlei Aktionen vermutlich keine Konsequenzen.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock
Text: dw

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