Alice Weidel liegt bei K-Frage in Führung – das passt aber nicht jedem Umfrage-Hütchenspiel mit AfD-Spitzenkandidatin?

Von Kai Rebmann

„Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, lautet eine alte Binsenweisheit. Das dürfte im übertragenen Sinne vor allem für solche Zahlen gelten, die von Behörden veröffentlicht werden, die einem Bundesministerium unterstellt sind. So ist das etwa beim Statistischen Bundesamt und dem Bundesinnenministerin mit Hausherrin Nancy Faeser (SPD) der Fall. Und siehe da: Glaubt man Destatis, dann soll AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel im Dezember 2024 in Deutschland die Politikerin mit den niedrigsten Zustimmungswerten bei den Koordinaten „Sympathie und Leistung“ haben.

Mehr noch: Weidel landet mit -2,3 Punkten deutlich abgeschlagen hinter ihren Mitbewerbern Robert Habeck (Grüne, -0,4), Friedrich Merz (CDU, -0,5) und Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD, -0,9). Dieses Ranking wurde vom Statista Research Department erhoben und am 20. Dezember 2024 veröffentlicht – und steht im krassen Widerspruch zu wirklich unabhängig eruierten Zahlen.

Robert Habeck als der beim Volk vermeintlich beliebteste und qualifizierteste Politiker aus dem Quartett der vier Kanzlerkandidaten? Man hat sich im besten Deutschland aller Zeiten zwar schon an einiges gewöhnt, aber diese Vorstellung schlägt dem Fass dann wohl doch den Boden aus. Und tatsächlich scheint Destatis diese Einschätzung auch sehr exklusiv zu teilen.

INSA-Umfrage zeichnet völlig konträres Bild

Nur zwei Tage später, am 22. Dezember 2024, hat das renommierte Meinungsforschungsinstitut INSA ganz andere Werte zu den Beliebtheitswerten von Deutschlands Spitzenpolitikern veröffentlicht. Die Erhebung erfolgte demnach am 18./19. Dezember, also noch vor (!) dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg – und sie zeichnet ein ganz anderes, ja beinahe schon genau gegenteiliges Bild, wie das von Destatis vermittelte.

Könnten die Deutschen über ihren Kanzler in direkter Wahl entscheiden, so liegt aktuell Alice Weidel ganz vorne. Für die AfD-Chefin würden demnach 24 Prozent votieren. Erst dahinter folgen Merz (20 Prozent), Scholz (15 Prozent) und Habeck (14 Prozent). Diese Reihenfolge passt schon eher zu den Trends, die sich seit Wochen in der sogenannten Sonntagsfrage abzeichnen, auch wenn der Spitzenplatz für Weidel, deren Partei je nach Umfrage um 19 Prozent gesehen wird, doch etwas überraschen mag.

Am Montag legte INSA noch einmal nach und brachte die aktuellen Umfragewerte für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Die Union (31 Prozent) liegt weiter klar in Führung, gefolgt von AfD (19,5 Prozent), SPD (16 Prozent), Grünen (12,5 Prozent), BSW (8 Prozent) und FDP (5 Prozent).

INSA-Chef Hermann Binkert analysiert dazu in der „Bild“: „AfD und FDP vergrößern vor Weihnachten ihr Potenzial deutlich. Und ihre Spitzenkandidaten – Weidel und Lindner – sind auch die größten Gewinner im Politikerranking.“ Und tatsächlich liegt Weidel auch hier knapp vor Robert Habeck und klar vor Olaf Scholz.

Die Zahlen zeigen aber auch: die Mehrheit für eine mögliche Groko aus Union und SPD wird dünner; und zwar so dünn, dass die „Bild“ als vermeintlich stabilere Alternative allen Ernstes schon eine Jamaika-Koalition ins Spiel bringt, also ein Bündnis aus Union, Grünen und FDP.

Wenn die letzten Wochen und Monate aber eines gezeigt haben, dann doch, dass sich die Menschen in Deutschland nicht nur – und auch nicht zuerst – eine stabile Regierung wünschen, sondern vor allem einen radikalen Kurswechsel. Letztlich ist es egal, wenn sich die Union als Juniorpartner angelt – es wird dieselbe rot-grüne Leier weitergespielt werden, nur eben mit neuem Anstrich.

Blick über den Tellerrand

Oliver Stock schrieb in der Schweizer „Weltwoche“ von einem Jahr der Zäsur: „So wie das Jahr 1977 mit der Ermordung des Arbeitgeber-Präsidenten Hanns Martin Schleyer und der Entführung der Lufthansa-Maschine ‚Landshut‘ als Deutscher Herbst – ausgelöst durch die Rote-Armee-Fraktion – in die Geschichtsbücher eingegangen ist, wird 2024 als Jahr der Serienanschläge fanatischer Emigranten auf wehrlose Menschen hierzulande gebrandmarkt sein: Mannheim, Solingen und jetzt Magdeburg sind die Orte dieses Geschehens. Niemand kann daran mehr vorbeischauen.“

So plausibel und rational diese Einschätzung des Kollegen auch klingen mag, so sehr wird sie ein frommer Weihnachtswunsch bleiben. Nur Stunden nach der Todesfahrt über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg lief die polit-mediale Maschinerie des Vertuschens und Verschweigens auf Hochtouren. Von einer angeblichen AfD-Nähe des Attentäters Taleb al-Abdulmohsens war da die Rede; oder von einem „islamophoben Anschlag“. Alice Weidel wurde vorgeworfen, den Ort des Geschehens erst am Montag besucht zu haben, während sich die drei anderen Kanzlerkandidaten ein regelrechtes Wettrennen nach Magdeburg geliefert haben.

Dass die Menschen vor Ort in diesen Stunden aber wirklich alles brauchten, nur eben nicht die hohlen und noch dazu immergleichen Phrasen der politisch Verantwortlichen – und das am Samstag bei den Auftritten von Scholz, Merz und Habeck auch überdeutlich zum Ausdruck gebracht haben – wurde in der Berichterstattung der großen Leitmedien wie leider schon gewohnt auch diesmal wieder gnädig ausgeklammert.

„Niemand kann daran mehr vorbeischauen!“ Was im vorliegenden Zitat als Fazit zur Migrationspolitik in Deutschland und deren Folgen für die innere Sicherheit gemünzt war, lässt sich ohne weiteres auch auf die politische Stimmung in diesem Land anwenden. Leider hat die Union bei den jüngsten Koalitionsverhandlungen im Osten einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie für den eigenen Machterhalt bereit ist, sowohl die eigenen Werte als auch den erklärten Wählerwillen zu verkaufen; und sei es zum Preis von Pakten mit den SED-Erben. Wetten, dass sich auch jetzt – nach Magdeburg – daran nach der anstehenden Bundestagswahl rein gar nichts ändern wird?

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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